Nach der katholischen und evangelischen Glaubensgemeinde machen orthodoxe Christen die drittgrößte christliche Konfession in Deutschland aus. Doch wann findet das orthodoxe Ostern 2024 statt und wie wird das Datum berechnet? Warum ist das katholische Osterfest vor dem orthodoxen? In welchen Ländern werden orthodoxe Ostern gefeiert? Hier finden Sie Informationen rund um das orthodoxe Osterfest.
Wann findet das orthodoxe Ostern 2024 statt?
Das Osterfest ist sowohl in der katholischen und evangelischen als auch in der orthodoxen christlichen Kirche ein sogenannter "beweglicher" Feiertag. Das bedeutet, dass Ostern jedes Jahr auf einen anderen Termin fallen kann. Entscheidend bei der Berechnung ist der erste Frühlingsvollmond des Jahres.
Der Ostersonntag fällt für das orthodoxe Ostern im Jahr 2024 auf den 5. Mai 2024.
Warum feiert man orthodoxe Ostern später?
Anders als in der katholischen oder evangelischen christlichen Konfession orientieren sich orthodoxe Christen nicht am Gregorianischen Kalender, sondern am Julianischen. Da beim Julianischen Kalender das Jahr später beginnt, kommt es auch zu einer Verschiebung bei den Terminen der Glaubensfeste, wie beispielsweise beim orthodoxen Ostern.
Der Termin für das Osterfest wurde auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 n. Chr. auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gelegt. Da der Frühlingsbeginn nach dem Julianischen Kalender jedoch später ausfällt als nach dem Gregorianischen, wird orthodoxes Ostern später gefeiert als beispielsweise das katholische.
In welchen Ländern wird orthodoxes Ostern gefeiert?
Die orthodoxe Konfession entstand im Jahr 1054 n. Chr. durch die Spaltung der katholischen Kirche. Diese Länder zählen unter anderem zu den Ländern mit dem höchsten Anteil an orthodoxen Christen:
- Russland
- Äthiopien
- Griechenland
- Ukraine
- Rumänien
- Georgien
- Serbien
Welche Bräuche gibt es zu orthodoxen Ostern?
Je nach Land und Glaubensgemeinschaft existieren unterschiedliche Bräuche für orthodoxe Ostern. Griechisch-orthodoxe Christen haben beispielsweise die Tradition, Ostereier am Donnerstag vor Ostern rot anzumalen und an Ostersonntag beim "Eierpecken" gegeneinander zu schlagen. Der, dessen Ei unversehrt bleibt, hat gewonnen. In Russland existiert der Brauch, verstorbenen Angehörigen Ostereier auf das Grab zu legen, um sie somit an der Auferstehung Jesu teilhaben zu lassen.
Auch das 40-tägige Fasten vor dem Ostersonntag ist ein Brauch, der Teil des orthodoxen Osterns ist. Viele verzichten auf Milch- und Tierprodukte und erinnern somit an die Zeit, die Jesus in der Wüste verbrachte. Die Karwoche, also die Woche vor Ostern, ist, was Fasten angeht, die strengste. Einige orthodoxe Christen fasten ab Gründonnerstag zusätzlich noch auf Öl.
Das Osterfest ist in der orthodoxen Konfession sogar noch bedeutsamer als Weihnachten. In der Karwoche finden im Rahmen des orthodoxen Ostern jeden Tag Gottesdienste statt. Während des orthodoxen Gottesdienstes vom Ostersamstag auf Ostersonntag werden um Mitternacht Osterkerzen angezündet und der griechisch-orthodoxe Ostergruß "Christos anesti" verkündet: Jesus ist auferstanden.