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"Öko-Test": Vegane Brotaufstriche im Test: Sechs Produkte fallen durch

"Öko-Test"

Vegane Brotaufstriche im Test: Sechs Produkte fallen durch

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    "Öko-Test" hat 22 Brotaufstriche getestet.
    "Öko-Test" hat 22 Brotaufstriche getestet. Foto: Lorenzo Carnero/ZUMA Wire/dpa (Symbolbild)

    Fristeten vegane Brotaufstriche früher noch ein Schattendasein im Reformhaus, erobern sie nun schon seit einigen Jahren die Supermärkte der Republik. Auch immer mehr Nicht-Veganer greifen zu den beliebten Streichcremes. Dabei sind die Aufstriche aus der Not heraus entstanden: Als im Zweiten Weltkrieg das Fleisch knapp wurde, mussten Alternativen her. Damals gab es fleischarme Varianten, heute enthalten die

    "Öko-Test" untersucht 22 vegane Brotaufstriche

    Vegetarier, Veganer, Frutarier: Wer isst eigentlich was?

    Vegetarier verzichten bei ihrer Ernährung auf Fleisch bzw. auf alle Lebensmittel, für die ein Tier sterben musste. In Deutschland leben rund 3,7 Prozent der Bevölkerung vegetarisch.

    Flexitarier wollen gegen die Massentierhaltung protestieren - allerdings ohne ganz auf Fleisch zu verzichten. Die Flexitarier achten verstärkt darauf, was für Fleisch ihnen auf den Teller kommt.

    Die Pescetarier: Fleisch nein, Fisch ja! Daher leitet sich auch ihr Name ab: Das italienische "pesce" bedeutet Fisch. Ihr Hauptanliegen ist es, ein Zeichen gegen unwürdige Haltung von Landtieren zu setzen.

    Der Rohköstler verzichtet darauf, sein Essen zu kochen. Rohkost kann vegetarisch sein, muss es aber nicht. Wichtig ist nur das fehlende Erhitzen der Lebensmittel.

    Veganer lehnen alle Lebensmittel aus tierischer Herkunft ab. Damit wollen sie ein Zeichen gegen das Ausnutzen von Nutztieren setzen. Der Veganer verzichtet also nicht nur auf Fleisch, sonder auch auf alle anderen Lebensmittel, die von Tieren stammen.

    Frutarier ernähren sich nur von pflanzlichen Lebensmitteln. Hinzu kommt aber, dass für ihr Essen die Pflanze nicht beschädigt werden darf. Kartoffeln und Rüben dürfen nicht gegessen werden, weil bei der Ernte die ganze Pflanze zerstört wird.

    Freeganer versuchen kostenlos zu leben und sich auch kostenlos zu ernähren. Sie suchen beispielsweise in Supermarktabfällen nach abgelaufenen Joghurts oder Obst. Die meisten von ihnen leben zusätzlich vegetarisch. Mit ihrer Lebensweise wollen die Freeganer auf Verschwendung, Überfluss und vor allem auf die weltweite Armut hinweisen.

    Die Zeitschrift "Öko-Test" hat nun 22 vegane Brotaufstriche untersucht. Zwar schneidet mehr als die Hälfte der Aufstriche mit dem Ergebnis "sehr gut" oder "gut" ab. Wer jedoch plant, mit den Brotaufstrichen sein Gewicht zu reduzieren, sollte besser zu fettärmeren Alternativen greifen. Denn der Fettanteil in einigen veganen Aufstrichen beläuft sich nach Angaben der Tester auf bis zu 35 Prozent, also ähnlich viel wie in Leberwurst oder Gouda. Der Grund: Meist dienen Sonnenblumenkerne und pflanzliches Öl als Grundlage für die Herstellung.

    Es gibt aber auch kalorienarme Alternativen. "Öko-Test" rät hier zum Blick auf die Zutatenliste: Wenn das Öl erst an vierter Stelle auftaucht, haben 100 Gramm Brotaufstrich sogar weniger als 200 Kilokalorien. Damit wird nicht nur weniger Energie aufgenommen. Auch das Risiko, einen hohen Gehalt an Fettschadstoffen aufzunehmen, ist dann geringer. 

    Neben Fettschadstoffen, die bei der Raffination von Speiseölen entstehen können, enthalten 17 der 22 getesteten Brotaufstriche nach Angaben von "Öko-Test" Mineralölbestandteile. Laut "Öko-Test" ist nicht auszuschließen, dass darin krebsauslösende Substanzen enthalten seien.

    Die Testergebnisse im Überblick

    Lediglich fünf der getesteten Aufstriche sind frei von Mineralölen. In allen anderen sind die Öle enthalten, zum Teil auch jene, die im Verdacht stehen, krebsauslösend zu sein. Sie alle wurden deshalb um mindestens eine Note abgewertet. Trotzdem: 13 der 22 veganen Brotaufstriche schneiden mit der Note "sehr gut" oder "gut" ab. Sechs Aufstriche bekommen das Urteil "mangelhaft" oder "ungenügend".

    Note "sehr gut": Bio Sonne Tomate-Basilikum (Norma), Brotaufstrich Paprika-Sesam Demeter (Campo Verde), Streichcreme Paprika Chili (Dennree), NA Bio Feinkost Aufstrich Tomate Lupine (Naba Feinkost) - Diese vier Brotaufstriche sind die einzigen, die nach Angaben der Tester keine Mineralöle und nur geringe Spuren von Fettschadstoffen enthalten.

    Note "gut": Kania Bio Cremiger Brotaufstrich Tomate-Basilikum (Lidl), K-Classic Take It Veggie Hot Paprika (Kaufland), Basilikum-Tomate (Vitam), Hofgemüses Susis Scharfe Tomate (Allos), Streichcreme Toskana (Alnatura), Tomaten mit Basilikum Aufstrich (Basic), Bio Bio Streichcreme Paprika-Zucchini-Tomate (Netto Marken-Discount), Bio Veggie Aufstrich Paprika-Zucchini-Tomate (Aldi Süd), Brotaufstrich Tomate (Bio Zentrale)

    Note "befriedigend": Naturgut Bio-Brotaufstrich Tomate-Zucchini (Penny), Bio Streichcreme Tomate-Basilikum (Rewe)

    Note "ausreichend": Arrabitom Brotaufstrich (Zwergenwiese)

    Note "mangelhaft": Bio Primo Gourmet Pastete Kräuter (Müller Drogeriemarkt), Bio Pastete Tomate (dm), Bio + Vegan Tomate-Kräuter (Edeka), Ener Bio Paprika-Chili Pflanzliche Pastete (Rossmann), Tartex Brotzeit Tomate (Allos)

    Note "ungenügend": Tomate-Rucola Pastete (Granovita/Reformhaus) - Dieser vegane Brotaufstrich ist laut "Ökö-Test" der einzige, in dem glutamathaltiger Hefeextrakt steckt, der dem Aufstrich eine besondere Würze verleiht. In Bio-Lebensmitteln ist der Einsatz von Hefeextrakt sehr umstritten.

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