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Öko-Test: Test: Verbotener Sirup und Dreck im Honig gefunden

Öko-Test

Test: Verbotener Sirup und Dreck im Honig gefunden

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    Öko-Test hat 19 Honige getestet.
    Öko-Test hat 19 Honige getestet. Foto: Franziska Gabbert, dpa (Symbolbild)

    Honig ist ein reines Naturprodukt – könnte man meinen. Das ist aber leider nicht garantiert, wie die Zeitschrift Öko-Test nun herausfand. Bei zwei getesteten Marken war Zuckersirup im Spiel. Auch Pestizidrückstände, genveränderte Pollen und Verunreinigungen wurden gefunden. Von 19 getesteten fielen sechs mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Acht waren jedoch "sehr gut". Unter diesen waren ausschließlich Honige mit Bio-Siegel. Doch auch unter den durchgefallenen Produkten befanden sich Bio-Honige.

    Honig im Test: Verunreinigungen im Langnese-Honig

    Damit hat selbst Öko-Test nicht gerechnet, als die Honiggläser in Speziallabore geschickt wurden: Der Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig enthalte "starke Verunreinigungen", schrieb das Labor. Es hätte sich "bräunlicher Untergrund" unter dem Mikroskop gezeigt. Laut Öko-Test rechtfertigte sich der Hersteller damit, dass die Lieferanten oftmals keine aufwendigen Einrichtungen zum Sieben des Honigs hätten.

    Öko-Test: Zuckersirup in Honig gefunden

    Auch Zuckersirup gehört nicht in den Honig. Laut Gesetz dürfen Imker und Produzenten dem Honig weder Zusatzstoffe noch andere Zutaten zusetzen. Das Labor hat allerdings in zwei Produkten Zuckersirup gefunden. Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen. Entweder der Honig wurde absichtlich mit Zuckersirup gestreckt oder es wurde geschlampt und der Sirup stammt aus der Zufütterung der Bienen mit Zucker oder Sirup. Betroffen davon waren ein Bio-Honig und ein "echtes" deutsches Qualitätsprodukt.

    Honig im Test: Gentechnik und verbotenes Pestizid

    In einem Produkt hat das Labor Pollen mehrerer gentechnisch veränderter Pflanzen festgestellt. Wer genveränderte Bestandteile meiden möchte, hat es schwer. Denn die Anbieter müssen genveränderte Inhaltsstoffe erst ab einem Gehalt von 0,9 Prozent auf der Verpackung kennzeichnen.

    Ein getesteter Honig enthielt Spritzgifte – und das gleich in drei Ausführungen. Das vermutlich reproduktionstoxische Spritzgift Carbendazim nur in Spuren, die Pestizide Acetamiprid und Thiacloprid jedoch in einem Gehalt, den Öko-Test als "erhöht" einordnet. Letztere gehören zur Gruppe der Neonicotinoide. Diese sollen das Nervensystem der Bienen schädigen und ihren Orientierungssinn stören können. Thiacloprid steht laut der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) in Verdacht, die Fruchtbarkeit zu schädigen und ist als "vermutlich krebserregend" eingestuft. Das Mittel ist seit 2021 in der EU nicht mehr zugelassen. Unter den Honigen, in denen Pestizide gefunden wurden, ist kein Bio-Honig.

    Zu wenig Akazie in Akazienhonig

    Honige dürfen sich Akazienhonig nennen, wenn mindestens 20 Prozent ihrer Pollen von der Pflanze stammen. Das ist schon nicht viel. Doch ein Akazienhonig im Test enthielt nur fünf Prozent. Mit 12,68 Euro pro Pfund war das betroffene Produkt auch noch ziemlich teuer.

    Honig-Test: Qualität größtenteils in Ordnung

    Im Großen und Ganzen war die Qualität der Honige aber in Ordnung, so Öko-Test. Fünf Produkte wurden wegen leichter Mängel in der Naturbelassenheit kritisiert. Doch der "Echte Deutsche Honig" überzeugte in diesem Punkt.

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