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Öko-Test: Chemikalie in Babybrei nachgewiesen

Öko-Test

Babybrei im Test: Chemikalien gefunden - Verbesserungen bei Zutatenliste

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    Öko-Test hat Obstbrei für Babys getestet und in vielen Gläschen die Chemikalie Bisphenol A gefunden.
    Öko-Test hat Obstbrei für Babys getestet und in vielen Gläschen die Chemikalie Bisphenol A gefunden. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Insgesamt 15 verschiedene Obstbreie für Babys hat ein Labor für Öko-Test unter die Lupe genommen. Dabei wurde in vielen der Gläschen die Chemikalie Bisphenol A nachgewiesen. Doch nicht nur das bemängeln die Verbraucherschützer. Insgesamt schneiden nur zwei Baby-Gläschen im Test mit der Note „sehr gut“ ab, sechs weitere sind immerhin noch „gut“.

    Babybrei: Verbraucherschützer warnen vor erhöhtem Bisphenol-A-Gehalt

    Die 15 verschiedenen Obstbreie seien zum Großteil für Babys ab dem fünften Monat ausgewiesen. Dass viele von ihnen abgewertet worden seien, liege am „aus unserer Sicht ‚stark erhöhten‘ Bisphenol-A-Gehalt“ einiger Gläschen, schreibt Öko-Test in seinem Bericht.

    Die Massenchemikalie ist ein Bestandteil vieler Produkte des täglichen Gebrauchs, welche den Kunststoff Polycarbonat enthalten. Schon zuvor kam die Chemikalie häufiger in Lebensmitteln vor, da sie vor allem in Verpackungen steckte sowie in der Beschichtung vieler Konservendosen. Doch Bisphenol A kann von dort auch auf die Lebensmittel übergehen.

    EU-Behörde: Chemikalie stelle ein Gesundheitsrisiko dar

    Im Jahr 2023 veröffentlichte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA eine Neubewertung der Sicherheit von BPA und kam zu dem Ergebnis, dass die Chemikalie in Lebensmitteln ein Gesundheitsrisiko darstelle. Bereits in sehr viel kleineren Mengen als zuvor angenommen, könne sich der Stoff negativ auf die Gesundheit von Menschen auswirken. Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) wurde auf 0,2 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht herabgesetzt, sie war zuvor 20.000-fach höher angegeben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) leitet aus bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen jedoch einen Wert von 200 Nanogramm ab.

    „Doch sicher ist sicher, gerade wenn es um Produkte für Babys geht – deshalb orientieren wir uns am strengeren TDI der EFSA“, heißt es bei Öko-Test. Bei einem acht Kilogramm schweren Kind, das 100 Gramm der betroffenen Obstbreie esse, ergebe sich folgendes Bild: Die tolerierbare Tagesdosis werde um das Zwei- bis Fünffache überschritten, in einem Fall sogar um das 181-fache.

    Die EU hatte Bisphenol A bereits 2016 als fortpflanzungsgefährdend eingestuft. BPA wirkt sich im menschlichen Körper hormonell aus und könnte auch in Kleinstmengen zur Entstehung schwerer Krankheiten beitragen, etwa Unfruchtbarkeit, Diabetes mellitus, Adipositas oder die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen.

    Viel Zucker in Obstbrei für Babys

    Die Verbraucherschützer bemängeln an einigen Breien zudem, dass durch Fructose durchaus viel Zucker in ihnen enthalten sei. Der Hinweis „ohne Zusatz von Zucker“, mit dem einige Hersteller auf den Verpackungen werben, könnte hierbei zu einem falschen Eindruck führen. Der süßeste Obstbrei im Test komme etwa auf 13 Gramm Zucker pro 100 Gramm Brei.

    Positiver ist dagegen die Entwicklung der Zutatenlisten der Obstbreie, stellt Öko-Test fest. Bei zwölf von 15 Gläschen stehe tatsächlich nur Obst darauf. Noch 2019 hätten in einem Test manche Obstbreie nicht einmal zur Hälfte aus reinem Obst bestanden - stattdessen enthielten sie Säfte, Konzentrate und Verdickungsmittel.

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