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Neue Studie über Langzeitfolgen der Corona-Impfung: Es geht um das Herz

Covid

Neue Studie beschreibt Langzeitfolgen von Corona-Impfung: Es geht um das Herz

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    Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses.
    Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild)

    Die Corona-Impfung spielte während der Pandemie eine zentrale Rolle im Kampf gegen das Virus und half, schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu reduzieren und verhindern. Nach Abklingen der Pandemie wurden jedoch vermehrt Nebenwirkungen und mögliche Spätfolgen bekannt, die von Wissenschaftlern weltweit genauer untersucht werden.

    Dass diese Erkenntnisse in Teilen der Bevölkerung Fragen und Unsicherheiten auslösen, ist keine Überraschung: Während der Corona-Pandemie wurden Menschen, die diesbezüglich ihre Sorge zum Ausdruck brachten, oftmals kritisiert und Medizin sowie Politik verwiesen auf die Alternativlosigkeit, sich gegen Covid zu impfen.  

    Impfung gegen Corona: Ende 2020 kamen mRNA-Impfstoffe auf den Markt

    Im Kampf gegen die Pandemie wurden Ende 2020 in der Europäischen Union erstmals mRNA-Impfstoffe zugelassen: Diese werden im Vergleich zu bisherigen Impfstoffen schneller entwickelt, weil auch die Zulassungsverfahren weniger zeitaufwändig sind.

    In der Folge waren Impfungen gegen das Coronavirus lange eine der wichtigsten Maßnahme im Bestreben, das Infektionsgeschehen einzudämmen. Schließlich konnte die Gefahr des potenziell tödlichen Virus eingedämmt werden, wenngleich es durch mutierte Varianten weiter allgegenwärtig ist. Seither beschäftigt sich die Forschung mit den Folge- und Langzeitwirkungen.

    Langzeitfolgen einer Corona-Impfung: US-Studie über Herzmuskelentzündungen

    Eine amerikanische Studie sorgt nun für Aufsehen: In der Untersuchung ging es um auf Herzmuskelentzündungen basierende Spätfolgen, ausgelöst durch eine Corona-Impfung. Das Syndrom wird medizinisch als „vaccine-associated myocarditis“ (VAM) bezeichnet.

    Forschende analysierten junge Probandinnen und Probanden, bei denen nach einer Impfung eine akute Myokarditis diagnostiziert wurde. Das geschah mithilfe verschiedener Biomarker sowie Herzscans: Ärzte und Ärztinnen nutzen diese Verfahren, um die Gesundheit und Krankheiten von Menschen zu erkennen und auch vorherzusagen. 

    Herzmuskelentzündung nach Corona: Hauptsächlich Biontech-Impfungen betroffen?

    Typische Symptome bei einer Herzmuskelentzündung sind Atemnot, Herzrasen- und Rhythmusstörungen, Schmerzen und unerklärliche Müdigkeit sowie allgemeine körperliche Schwäche. Laut der US-Studie sind insbesondere junge Männer im Alter von 14 bis 30 Jahren von den Langzeitfolgen betroffen.

    Eine weitere Besonderheit betrifft die Impfstoffhersteller: Die Forscher erklären, dass 95 Prozent der jugendlichen Patientinnen und Patienten das Corona-Vakzin von Pfizer-Biontech erhalten hatten, während fünf Prozent den Moderna-Impfstoff verabreicht bekamen.

    Spätfolgen aufgrund von Corona-Impfung – auch im Profifußball ein Thema

    Dabei sind die jetzt bestätigten Erkenntnisse in Fachkreisen schon länger bekannt. Anfang 2022 äußerte sich der Mannschaftsarzt des FC Augsburg über das Thema Herzmuskelentzündungen nach Corona, beim FC Bayern fiel Superstar Alphonso Davies nach einer Corona-Infektion aufgrund einer Myokarditis mehrere Monate aus.

    Den Auswertungen zufolge waren erhöhte Troponinwerte auffällig, was auf Herzerkrankungen hinweisen kann. Bei Troponin T handele es sich um ein Eiweiß aus den Herzmuskelzellen, das freigesetzt wird, wenn Herzmuskelzellen zerstört werden - wie bei einem Herzinfarkt.

    Anhand von CMR-Scans wurden Herzverletzungen, Vernarbungen oder Flüssigkeitsansammlungen nachgewiesen: Rund 72 Prozent der Probanden hätten entsprechende Anzeichen gehabt.

    Herzmuskelentzündung: Corona, aber auch die Impfung können Folgen haben

    Die Ergebnisse sollen verdeutlichen, dass eine langfristige Überwachung der Betroffenen sinnvoll ist, da Auswirkungen auf die Herzgesundheit nicht ausgeschlossen werden können. Jedoch schätzen die Studienautoren das Risiko insgesamt als gering ein. Die beobachteten Herzvernarbungen bei den Untersuchten wurden nicht zuletzt bei Probanden mit einer milden Myokarditis festgestellt.

    Es ist jedoch im Hinblick auf die wissenschaftliche Auswertung keineswegs so, dass die Corona-Impfungen schädlicher seien: Mediziner verweisen darauf, dass eine Infektion mit Covid-19 schwere Langzeitfolgen im höheren Maße verursachen kann. Als Beleg dienen Studien wie diese, wonach 3 von 1000 Personen mit Covid-19 eine Myokarditis erlitten.

    Was die Herzmuskelentzündungen bei geimpften Personen betrifft, wurde in dieser wissenschaftlichen Untersuchung ermittelt, dass von 100.000 Personen 8,09 männliche jene Diagnose erhielten. Bei den weiblichen Proben betrug die Rate 0,69.

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    1 Kommentar
    Thomas Schütz

    Schon komisch, dass die AZ jetzt über Langzeitfolgen der Corona-Impfung berichtet, wo uns doch die gleiche AZ am 25.10.2021 genau erklärt hat, dass es bei Impfungen KEINE Langzeitfolgen gibt... Sollten die damaligen Impfskeptiker doch Recht gehabt haben? Zur Erinnerung: die hat man damals - insbesondere auch in den öffentlich-rechtlichen Medien - wahlweise als "entbehrlichen Blinddarm" (Anja Reschke), "Nazis", "Omakiller" oder Leute, die man "prügeln sollte" (Heidelinde Weis) bezeichnet. Angesichts det Tatsache, dass die seinerzeitigen Hauptwortführer gegen die Impfskeptiker mittlerweile entweder mit dem Grimmepreis oder dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurden (mit Ausnahme von Heidelinde Weis, die hat sich der Auszeichnung durch plötzliches und unerwartetes Ableben entzogen), klingt der Titel des Buchs von Jens Spahn "Wir werden einander viel verzeihen müssen" wie Hohn - lieber Jens, ich möchte darauf mit einem anderen Titel (von Tommy Jaud) antworten: "Einen Sch...ß muss ich!"

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