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Nach 9-Euro-Ticket kommen Preiserhöhungen im ÖPNV

Preiserhöhung

Wird Bus- und Bahnfahren nach dem 9-Euro-Ticket noch teurer?

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    Die Preise für Bus und Bahn sollen nach dem 9-Euro-Ticket steigen.
    Die Preise für Bus und Bahn sollen nach dem 9-Euro-Ticket steigen. Foto: Moritz Frankenberg, dpa (Symbolbild)

    Für drei Monate konnte man für nur monatlich neun Euro im Regio durch ganz Deutschland fahren. Damit ist aber bald Schluss. Wenn das 9-Euro-Ticket im September ausläuft, bekommt man für das gleiche Geld oft gerade mal eine Tageskarte im Stadtverkehr. Und damit nicht genug. Denn Bus- und Bahnfahren wird wohl noch teurer als vor der Einführung des 9-Euro-Tickets.

    Preiserhöhungen im ÖPNV nach 9-Euro-Ticket

    Zum Teil fallen wieder Preiserhöhungen an. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter großen Verkehrsverbünden. Teilweise sind deutliche Tarifsteigerungen schon beschlossen, andernorts stehen die entsprechenden Gremiensitzungen noch an. In Stuttgart steigen die Tarife beispielsweise zum Jahreswechsel durchschnittlich um 4,9 Prozent, im Großraum Nürnberg werden es 3 Prozent sein. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund gab es schon zum Juli einen Aufschlag von 3,9 Prozent. 

    Vielerorts beraten die Gremien der Verkehrsverbünde im September und Oktober über den künftigen Tarif. Hohe Preise für Strom und Diesel belasten viele Verkehrsunternehmen. Das dürfte sich auch in vielen Fällen auf die Fahrpreise auswirken. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg orientiert sich dabei an einem Index aus Kraftstoff-, Strom- und Verbraucherpreisen. Dieser soll in die Überlegungen einbezogen werden, aber nicht als ausschließliches Kriterium dienen. Der Verkehrsverbund Stuttgart gab an, mit seinem Aufschlag von 4,9 Prozent noch unter den Kostensteigerungen geblieben zu sein. Zudem profitierten junge Kunden ab März von einem neuen 365-Euro-Jahresticket.

    9-Euro-Ticket endet im August: Bislang kein Nachfolgeangebot

    Das 9-Euro-Ticket endet Ende August. Die vom Bund finanzierte Aktion sollte Pendler angesichts hoher Energiepreise entlasten. Zudem sollte sie ein Ansporn sein, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Das hat ersten Studien zufolge aber nicht wie geplant funktioniert. Das Problem: Rund ein Viertel der im ÖPNV angetretenen Fahrten wäre ohne das Ticket gar nicht erst gemacht worden, ermittelte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. Es handelt sich also um zusätzliche Reisen und nicht um Ersatzfahrten, die sonst mit dem Auto gemacht worden wären.

    Ein Nachfolgeangebot für das 9-Euro-Ticket gibt es nicht. Die Verkehrsverbünde zeigen sich aber für eine neuerliche Aktion offen, sollten die Einnahmeverluste wieder erstattet werden. "Für die Verbünde steht bei einer möglichen Nachfolgeregelungen die Auskömmlichkeit an erster Stelle", betonte der Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar lehnt eine Neuauflage hingegen ab. Es hätten mit dem 9-Euro-Ticket vor allem die bisherigen Gelegenheitskunden die Chance ergriffen, noch billiger und häufiger zu fahren, meint Geschäftsführer Volkhard Malik.

    Kommt 69-Euro-Monatsticket nach 9-Euro-Ticket?

    Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe will im Herbst Vorschläge zur Zukunft und Finanzierung des ÖPNV vorlegen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hat bereits ein dauerhaftes 69-Euro-Monatsticket vorgeschlagen, das bundesweit für den ÖPNV gelten soll. Die Kosten bezifferte er auf etwa zwei Milliarden Euro im Jahr. (mit dpa)

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