Mundspülungen gehören für ein Drittel der Menschen in Deutschland zur Zahnputz-Routine. Wer nach dem Zähneputzen den Mund noch einmal durchspült, geht mit einem extra-frischen Geschmack im Mund aus dem Haus. Öko-Test hat verschiedene Mundspülungen getestet und festgestellt, dass einige davon Stoffe beinhalten, die die Tester kritisch sahen.
Die Ergebnisse von Öko-Test: 13 sind „sehr gut“, drei fallen durch
Öko-Test hat insgesamt 27 Mundspülungen getestet. Sechs davon sind als Naturkosmetik zertifiziert. Die Preise unterscheiden sich stark: die günstigste Mundspülung kostete pro halbem Liter 83 Cent, die teuerste 8,24 Euro, also fast zehnmal so viel. Was Öko-Test hervorhebt ist, dass einige der mit „sehr gut“ bewerteten Mundspülungen gar nicht teuer sind. Dafür schnitten ein paar Mundspülungen bekannter Marken im Test sehr schlecht ab.
Mundspülungen im Test: Die Gewinner und Verlierer
Die Note „sehr gut“ erhielt knapp die Hälfe der getesteten Produkte. „13 Mundspülungen können wir mit Bestnote rundum empfehlen“, schreibt Öko-Test. Unter den Gewinnern ist auch die Dentabella Mundspülung Antibakteriell von Norma, die nur 83 Cent pro 500 Milliliter kostet.
Drei Mundspülungen fielen mit der Note 6 durch, unter ihnen auch bekannte Markenprodukte wie Listerine. Dass die drei Produkte so schlecht abschnitten, liegt an Inhaltsstoffen, die Öko-Test als bedenklich einstuft:
- Teebaumöl ist in Mundspülungen enthalten, weil es antibakteriell wirkt. Allerdings reagieren viele allergisch dagegen. Laut Öko-Test kann Teebaumöl fruchtbarkeitsschädigend sein und steht im Verdacht, entwicklungstoxische Effekte zu haben. Deshalb untersucht die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) Teebaumöl aktuell und wird im Herbst eine Beurteilung abgeben. Vieles spricht im Moment dafür, dass Teebaumöl dann in Kosmetika verboten wird.
- Chlorhexidindigluconat kann Zähne und Zunge dunkel verfärben, auch wenn sie nur kurz mit dem Stoff in Kontakt kommen. Mögliche Nebenwirkungen sind außerdem veränderte Schleimhäute, Geschmacksirritationen und vermehrter Zahnsteinbelag.
- Methylsalicylat ist ein Duft- und Aromastoff. Er wurde von der EU als vermutlich fortpflanzungsschädigend eingestuft.
- Natriumlaurylsulfat ist ein aggressives Tensid. Es kann die empfindlichen Schleimhäute reizen. Öko-Test bemängelt vor allem, dass es in Mundspülungen enthalten ist, die man nicht ausspülen soll.
- Alkohol sieht Öko-Test kritisch, weil auch Kinder und Jugendliche Mundspülungen verwenden. Zudem kann Alkohol problematisch für Alkoholkranke sein. Öko-Test beanstandet, dass nicht auf allen Verpackungen von alkoholhaltigen Mundspülungen steht, wie hoch der Alkoholgehalt ist.
Wie sinnvoll sind Mundspülungen überhaupt?
Das Wichtigste für die Zahnhygiene ist, dass man regelmäßig die Zähne putzt und die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen reinigt. Der Deutsche Zahnärzte Verband (DZV) schreibt: „Eine zusätzliche Mundspüllösung ist nicht nötig und ersetzt nicht die mechanische Zahnzwischenraumpflege mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten.“
Sinnvoll sind Mundspülungen wenn die Zahnhälse freiliegen, für Zahnspangenträger, für Patienten nach einer Parodontitis-Behandlung und für älteren und behinderten Patienten, die nicht regelmäßig sorgfältige Mundhygiene durchführen können oder durch Pfleger erhalten, erklärt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KZBV).
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