Kaum ein Getränk erfrischt im Sommer mehr als ein kühles Sprudelwasser. Auf welches man dabei ohne Bedenken zurückgreifen kann und von welchem man besser die Finger lassen sollte, hat Öko Test nun untersucht. In 14 der getesteten 54 Produkte wurden Abbauprodukte von Pestiziden, Uran oder Nickel nachgewiesen. Doch 26 "Classic"-Sorten sind dafür mit der Bestnote ausgezeichnet worden.
Mineralwasser im Test: Pestizide in 14 Produkten
Als "natürliches Mineralwasser" darf nur Wasser bezeichnet werden, das aus vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen stammt. Dieses gilt dann als "ursprünglich rein". Auf natürlichem Weg können allerdings auch unerwünschte Bestandteile ins Wasser gelangen. Die Mineral- und Tafelwasserverordnung regelt in Deutschland, wie viel davon erlaubt ist. Manche Stoffe wie Bor, Nickel und Uran sind zwar natürlichen Ursprungs, können in bestimmten Mengen aber schädliche Effekte haben, wie Öko Test erklärt. Auch Pestizide, die der Mensch in die Böden eingebracht hat, können im Mineralwasser landen. Sogar Süßstoffe, die unter anderem über menschliche Ausscheidungen ins Abwasser und so in den Wasserkreislauf gelangen, finden sich im Mineralwasser wieder.
In 14 Produkten haben die Tester Substanzen nachgewiesen, die sie kritisieren. Das "Marius Quelle Classic" von Rietenauer Mineralquellen fällt beispielsweise vor allem wegen erhöhter Borwerte mit "mangelhaft" durch. Laut dem Bundesamt für Risikobewertung haben sich bei Tieren entwicklungs- und reproduktionstoxische Effekte durch Borverbindungen gezeigt.
Sieger im Mineralwasser-Test von Öko Test
Einige getestete Produkte haben allerdings auch mit "sehr gut" abgeschnitten. Unter ihnen waren diese Artikel: "Nassauer Land Classic" (0,43 Euro pro Liter), "Lichtenauer Mineralquellen Spritzig" (0,54 Euro), "Burgwallbronn First Class Classic (0,60 Euro), "Selters Classic" (0,80 Euro), "Christinen Spritzig" (bio, 0,87 Euro) und "Gerolsteiner Sprudel" (1,01 Euro).
Öko Test kritisiert Mineralwasser in PET-Flaschen
Laut dem Umweltbundesamt sind Mehrwegflaschen aus der Region die umweltfreundlichste Verpackung für Mineralwasser. Glasflaschen können in der Regel öfter wiederbefüllt werden als die aus Kunststoff. Trotzdem verkaufen Discounter, Supermärkte und Drogerien ihre Eigenmarken bevorzugt in PET-Einwegflaschen. Laut Öko Test ist das Neuproduzieren und Schreddern trotz Pfand weniger sinnvoll, weshalb Einwegplastikflaschen grundsätzlich Punktabzug erhalten.