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Mineralwasser-Test 2023: Ergebnisse von Öko-Test

Öko-Test

Mineralwasser im Test: Fast die Hälfte der Produkte "sehr gut"

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    Öko Test hat Mineralwasser unter die Lupe genommen.
    Öko Test hat Mineralwasser unter die Lupe genommen. Foto: Christin Klose/, dpa (Symbolbild)

    Eigentlich handelt es sich bei Mineralwasser nur um Regenwasser, das durch Gesteinsschichten bis zur Quelle gesickert ist. Trotzdem greifen viele Verbraucherinnen und Verbraucher darauf zurück, statt Leitungswasser zu trinken. Besonders beliebt ist Mineralwasser mit mittlerem Kohlensäuregehalt.

    Öko-Test hat 50 Sorten Medium-Mineralwasser aus verschiedenen Regionen Deutschlands getestet. Sieben der getesteten Produkte sind laut den Herstellern zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet, sechs tragen ein Siegel für Bio-Mineralwasser. Die Preise liegen zwischen 0,17 und 1,45 Euro pro Liter. Knapp die Hälfte ist "sehr gut". Doch in einigen Produkten kritisieren die Tester Chrom, Nitrat oder Bor. Zudem sind sie auf Abbauprodukte von Pestiziden gestoßen. Besonders ein Bio-Mineralwasser ist negativ aufgefallen.

    Öko-Test: Chrom, Nitrat und Bor in Mineralwasser nachgewiesen

    In fünf Produkten hat das beauftragte Labor krebserregendes Chrom nachgewiesen, das aus Boden- und Gesteinsschichten ins Mineralwasser gelangen kann. Besonders kritisch sehen das die Tester in zwei Produkten, in denen der Gehalt jeweils als "erhöht" eingestuft wurde. Besonders kritisiert wurde in diesem Zusammenhang die Marke "Berg Quellen Medium", bei der auch der Nitratwert leicht erhöht war. Das Fazit lautet: "ungenügend". Laut Öko-Test sind gesundheitliche Beeinträchtigungen zwar unwahrscheinlich, doch Chrom kann auch in weiteren Nahrungsmitteln stecken. Deshalb sind unbelastete Produkte die bessere Wahl.

    Dasselbe gilt bei Nitrat. Dieses kann sich im Körper in Nitrit umwandeln, das im Magen zur Entstehung krebserregender Nitrosamine beitragen kann. Insgesamt kritisieren die Tester aus diesem Grund vier Produkte – darunter zwei, die laut Hersteller für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein sollen. Die Tester legen dabei einen strengeren Maßstab an. Die Hersteller halten die gesetzlichen Vorgaben zwar noch ein, schöpfen die zulässige Menge aber doch zu mehr als 50 Prozent aus.

    In einem Mineralwasser kritisieren die Tester Bor. Der Grund dafür sind die entwicklungs- und fortpflanzungsschädigenden Effekte, die das Element in Tierstudien gezeigt hat. In fünf Produkten haben die Tester Abbauprodukte von Pestiziden gefunden. In zwei Produkten wurde Süßstoff nachgewiesen.

    Mineralwasser-Test: Auch günstige Produkte "sehr gut"

    Unter den 24 mit "sehr gut" bewerteten Marken sind günstige Produkte wie "Frische Brise Marius Mineral-Quelle Medium" (0,35 Euro), Naturpark Quelle Medium (0,41 Euro) und "Residenz Quelle Medium" (0,50 Euro), die vor allem in der jeweiligen Region zu haben sind.

    Deutlich teurer, dafür aber in ganz Deutschland erhältlich sind diese Produkte, die auch mit "sehr gut" bewertet wurden: "Adelholzener Sanft" (1,04 Euro), "Selters Medium" (0,91 Euro), "Vio Medium"(1,20 Euro), "Gerolsteiner Medium" (1,01 Euro) und "Rhönsprudel Medium" (095 Euro).

    Leitungswasser am wenigsten schädlich für die Umwelt

    Öko-Test rät unabhängig vom Mineralwasser-Test dazu, Leitungswasser zu trinken. Das sei unschlagbar günstig und am wenigsten schädlich für Umwelt und Klima. Zudem werde die Qualität engmaschig kontrolliert. Wer trotzdem auf Mineralwasser zurückgreifen will, aber auf die Umwelt achten möchte, sollte laut Umweltbundesamt auf Mehrwegflaschen aus der Region zurückgreifen.

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