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Lidl-Fleischskandal: Keime in Lidl-Fleisch - Diese Produkte sind betroffen

Lidl-Hühnchenfleisch

Neuer Fleischskandal: Multiresistente Keime in Fleisch von Lidl entdeckt

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    An der Lidl-Zentrale in Neckarsulm drohen ungemütliche Zeiten. Dem Konzern droht ein Fleischskandal.
    An der Lidl-Zentrale in Neckarsulm drohen ungemütliche Zeiten. Dem Konzern droht ein Fleischskandal. Foto: Matthias Balk, dpa (Archivbild)

    Lidl steht offenbar ein Fleischskandal ins Haus. Die Supermarktkette bietet Hühnchenfleisch einer Eigenmark in den Filialen an – und bei diesem wurde nun eine besorgniserregende Entdeckung gemacht. Eine Untersuchung hat ergeben, dass multiresistente Keime beim Hühnerfleisch der Lidl-Eigenmarke "Metzgerfleisch" enthalten sind. Und zwar in einem großem Ausmaß. 

    Keime in Lidl-Fleisch entdeckt: "Absolut besorgniserregend"

    Beim Test des Lidl-Fleischs wurden in 71 Prozent der Proben antibiotikaresistente Keime nachgewiesen. Auf einigen Fleischstücken sollen zudem gefährliche Krankheitserreger gefunden worden sein. Die entsprechende Untersuchung wurde von der "Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt" durchgeführt. "Die große Mehrzahl der Proben ist mit für Menschen potenziell gefährlichen Erregern kontaminiert", erklärte die ehemalige Sachverständige im Bundestag Imke Lührs die Ergebnisse der Untersuchung in einer Mitteilung der Stiftung. Die hohe Zahl an antibiotikaresistenten Keimen ist laut der Fachärztin für Innere Medizin "absolut besorgniserregend". 

    Die Albert Schweitzer Stiftung hat Lidl zusammen mit 15 Tierschutzorganisationen dazu aufgefordert, die Standards der Europäischen Masthuhn-Initiative durchzusetzen. Auf diese Weise könnten nicht nur die Lebensbedingungen von Hühnern verbessert werden, sondern auch das Gesundheitsrisiko des Fleischs heruntergefahren werden, da keine gefährlichen Keime aus dem Stall im Hühnchenfleisch landen. Die Bedingungen in der Hühnermast sind demnach für die Keimbelastung verantwortlich. 

    "Wie man sieht, bedeuten die Bedingungen in den Ställen der Lidl-Lieferanten nicht nur viel Elend für die Tiere, sondern sind auch gefährlich für uns Menschen", sagte Mahi Klosterhalfen in seiner Funktion als Präsident der Albert Schweitzer Stiftung: "Wir erwarten, dass Lidl das Übel an der Wurzel packt, sich endlich daran macht, die Tierhaltung zu verbessern und der Europäischen Masthuhn-Initiative beitritt. So kann Lidl sowohl Tierleid als auch Gefahren für uns Menschen reduzieren." Bereits im letzten Jahr hatten mehrere Tierschutzorganisationen schwere Vorwürfe gegen einige Hühnermastbetriebe von Lidl-Lieferanten in Niedersachsen erhoben. 

    Multiresistente Keime in Lidl-Hähnchenfleisch: Diese Produkte sind betroffen

    • Hühnchenfleisch der Lidl-Eigenmarke "Metzgerfleisch"
    • Haltungsform Stufe zwei "Stallhaltung Plus"

    Neuer Lidl-Fleischskandal: Diese Keime sind im Fleisch entdeckt worden

    Im Januar und Februar 2023 wurden in acht zufällig ausgewählten Lidl-Filialen in ganz Deutschland insgesamt 51 Proben entnommen. Nur sechs der Proben zeigten sich nach der Analyse unauffällig. Multiresisente Keime wurden in 71 Prozent der Proben nachgewiesen. Der Fäkalkeim Escherichia coli war dabei besonders häufig vertreten. Dieser kann beispielsweise Magen-Darm-Erkrankungen und Harnwegsinfekte nach sich ziehen. Auch die folgenden Krankheitserreger wurden vermehrt in den Proben des Lidl-Hünchenfleischs nachgewiesen:

    • Enterokokken (in 25 Prozent der Proben entdeckt)
    • Campylobacter (in 18 Prozent der Proben vorhanden)
    • Salmonellen (in einer Probe nachgewiesen)

    Neuer Fleischskandal? Das sagt Lidl

    Der Lidl-Konzern äußerte sich mittlerweile bei RTL zu der Untersuchung: "Alle Artikel unterliegen umfangreichen Qualitätskontrollen entlang der gesamten Lieferkette. Mit unseren eigens definierten Lidl-internen Grenzwerten sind wir dabei meist noch strenger als die gesetzlichen Vorgaben."

    Die Discounterkette gab zudem bekannt, dass sie bei Frischgeflügel in Zukunft auf die Haltungsstufen drei und vier umsteigen will.

    Fleischskandal bei Lidl: Wie beliebt ist Hähnchenfleisch?

    Hühnerfleisch gehört bei vielen Deutschen fest zum Speiseplan. Das geht aus Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervor. Im Jahr 2021 lag der Verbrauch von Geflügelfleisch pro Kopf demnach bei 21,9 Kilogramm. 

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