Die Inflationsrate war auch im April leicht rückläufig. Das soll sich nun allmählich auch beim Einkauf im Supermarkt bemerkbar machen. Während die Lebensmittelpreise zuletzt immer weiter gestiegen sind, ist der Preisanstieg im März und April erst einmal gestoppt, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Im April ist insbesondere Gemüse deutlich günstiger geworden, so Karsten Sandhop vom Statistischen Bundesamt gegenüber ntv. Ähnlich sei es bei Speisefetten und Ölen. Demnach sei der Preis für Margarine im Vergleich zum April 2022 beispielsweise um 14,6 Prozent gesunken. Kürbisse und Auberginen sind sogar 15,1 Prozent günstiger. Bei Äpfeln sind es immerhin noch 4,4 Prozent. Diese Entwicklung sei möglich, weil sich die Rohstoffmärkte langsam wieder erholen. Es gibt allerdings auch Lebensmittel, die weiterhin teuer bleiben – wie zum Beispiel Mehl und Brot. Grund dafür sind die noch immer hohen Energiekosten. Zudem ist Getreide weiterhin knapp.
Regierung rechnet mit Entspannung der Lebensmittelpreise
Die hohen Lebensmittelpreise der vergangenen Monate veranlassten die Opposition zu einer "kleinen Anfrage" an den Bundestag. Darin ging es darum, "wie die Erwartungen der Bundesregierung für das Jahr 2023 mit Blick auf die Preisentwicklung in Deutschland bei Lebensmitteln grundsätzlich sowie im Besonderen bei Obst, Gemüse, Speiseölen, Milch, Käse, Butter und Fleisch sind".
"Nach den zum Teil deutlichen Preisanstiegen für Agrarrohstoffe und Energie im letzten Jahr zeigt sich bei den meisten Märkten derzeit eine deutliche Entspannung", lautete die Antwort der Ampel-Koalition. Dies habe Einfluss auf die Produktions-, Verarbeitungs- und Distributionskosten und werde sich mittelfristig auch in den Lebensmittelpreisen niederschlagen. Die Preisanpassung hänge dabei von der Art und Dauer der verschiedenen Produktionsprozesse entlang der Wertschöpfungskette sowie der Art der Vermarktung ab. Deshalb könne für einzelne Produkte keine verlässliche Prognose gemacht werden.
Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr deutlich gestiegen
Im vergangenen Jahr waren die Preise für Nahrungsmittel in Deutschland deutlich angestiegen. Insgesamt erhöhten sich die Preise für Nahrungsmittel im Jahr 2022 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Jahr 2021 um 13,4 Prozent. Im Jahresdurchschnitt waren dabei alle Nahrungsmittelgruppen von Preissteigerungen betroffen.
Es gab allerdings deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Produkten beziehungsweise Produktgruppen. Besonders stark von der Preiserhöhung betroffen waren Speisefette und Speiseöle mit 36,2 Prozent sowie Molkereiprodukte und Eier mit 19,7 Prozent. Auch Fleisch und Fleischwaren (+14,6 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+13,5 Prozent) wurden 2022 überdurchschnittlich teurer. Der Preisanstieg bei Gemüse lag bei zwölf Prozent, bei Obst bei vier Prozent.