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Leben und Freizeit: Gesetze rund ums Grillen: Welche Verbote gibt es in Deutschland?

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Gesetze rund ums Grillen: Welche Verbote gibt es in Deutschland?

Obwohl das Grillen in Deutschland extrem beliebt ist, gibt es keine einheitlichen Regeln.
Obwohl das Grillen in Deutschland extrem beliebt ist, gibt es keine einheitlichen Regeln. Foto: Christin Klose, dpa

Ein sommerlicher Tag bei angenehmen Temperaturen – für viele gibt es da nichts Schöneres, als entspannt im Freien zu grillen. Doch bevor man anfangen kann, sollte man sich über die rechtlichen Bestimmungen informieren, die in Deutschland bezüglich des Grillens in der Natur oder an öffentlichen Orten gelten. In diesem Artikel informieren wir darüber, an welchen Orten es hierzulande verboten ist, zu grillen und welche Strafen drohen, wenn man gegen geltende Grillgesetze verstößt.

Gesetze rund ums Grillen: Das ist die allgemeine Rechtslage

Die Gesetzeslage fürs Grillen ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Grundsätzlich entscheidet jedes Bundesland selbst, wann und wo das Grillen erlaubt ist. Und dennoch gibt es ein paar allgemeine Regeln, die man einhalten sollte, wenn man die Grill-Saison möglichst stressfrei und ohne Bußgelder genießen möchte. Um es einmal zu verdeutlichen: Nachbarschaftsrecht ist grundlegend Ländersache. Zudem ist die Nutzung von Anlagen und Grünflächen in einer Stadt eine kommunale Angelegenheit, wie unter anderem die Spezialisten von Grillbedarf.de berichten. 

Daraus ergibt sich, dass Grill-Fans mindestens zwei Gesetze genauer kennen sollten: Die im jeweiligen Bundesland geltenden Nachbarschaftsgesetze sowie die kommunale Satzung zur Nutzung von Grünflächen, Parks oder anderen öffentlichen Orten der jeweiligen Stadt oder Kommune, in der gegrillt werden soll. Doch selbst wenn man die Rechtsgrundlagen für die jeweilige Region kennt, in der man grillen möchte, ist man noch immer nicht komplett auf der sicheren Seite. Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Aspekte, die beeinflussen können, wann und wo gegrillt werden darf. Das sind zum Beispiel:

  • Die Hausordnung, falls man Zuhause grillen möchte
  • Der jeweils individuell geltende Mietvertrag
  • Beschilderungen auf öffentlichen Grünflächen
  • Regeln der Platzordnung, wie etwa auf Campingplätzen

Grillen an öffentlichen Orten: Wo in Deutschland ist es untersagt? Gibt es Gesetze?

An vielen Orten in Deutschland ist Grillen erlaubt, solange sichergestellt werden kann, dass Regeln und Vorschriften grundsätzlich eingehalten werden und den Grillenden keine groben Fehler unterlaufen. Allerdings gibt es auch einige Gebiete, in denen das Grillen aus unterschiedlichen Gründen untersagt ist.

Urbane Grünanlagen:

Obwohl einige Städte und Gemeinden in Deutschland Grillplätze in Parks und Grünanlagen konkret ausweisen, ist das Grillen außerhalb dieser Bereiche in der Regel nicht erlaubt. Dies ist der Fall, da Brandgefahr und Verunreinigung der Umwelt und der öffentlichen Infrastruktur schaden können. Als Faustregel kann man sich merken, vor dem Grillen immer auf Hinweisschilder zu achten und sich vorab zu erkundigen, ob das Grillen an dem jeweiligen Ort der Wahl gestattet ist. Wie das Geo-Magazin auf seiner Website berichtet, ist Grillen etwa in Hamburg in den meisten Parks nicht erlaubt. Die Stadt hat eine Übersicht mit Grillzonen veröffentlicht und weist auch festinstallierte Grillplätze aus – dort muss kein eigener Grill mitgebracht werden. In München dagegen darf an der Isar und in einigen Parks gebrutzelt werden. Die bayerische Hauptstadt hat eine Grillhotline für Fragen rund um das Grillen in der Natur eingerichtet. Auch in Berlin und Köln gibt es ausgewiesene Grillzonen.

Naturschutzgebiete:

In Deutschland gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete, die dazu dienen, empfindliche Ökosysteme, Tierarten und Pflanzen zu schützen. In diesen Gebieten ist das Grillen in der Regel strikt untersagt. Die Gründe für das Verbot liegen auf der Hand: Offenes Feuer kann zu Bränden führen und die empfindliche Natur sowie die Lebensräume der Tiere gefährden. Wenn man in einem Naturschutzgebiet unterwegs ist, sollte man generell darauf achten, die umliegende Natur zu respektieren und sich an die jeweils ausgewiesenen Regeln zu halten.

Wälder:

In Waldgebieten ist das Grillen aus Sicherheitsgründen in den meisten deutschen Bundesländern untersagt. Generell sind Wälder anfällig für Brände – vor allem in den eher trockenen Sommermonaten. Somit gibt es ein erhöhtes Risiko dafür, dass sich ein Grillfeuer unkontrolliert ausbreitet. Um Wälder und die darin lebenden Tierarten zu schützen, sollte man sich unbedingt an die geltenden Gesetze halten und nicht in bewaldeten Flächen grillen.

Strände:

An vielen Stränden in Deutschland ist Grillen gesetzlich untersagt. Dies liegt oft daran, dass offenes Feuer den Sand und die empfindliche Küstenumgebung verschmutzen und die Gefahr von Bränden mit sich bringen kann. Aus diesem Grund sollte man sich unbedingt immer vor dem Grillen über die Regelungen am jeweiligen Strand erkundigen. Darüber hinaus gibt und wähle, wenn möglich, ausgewiesene Grillplätze oder Strände mit Möglichkeiten zum Grillen. So etwa informiert die Tourismus-Website Ostsee-Strandurlaub.net darüber, an welchen Stränden an der Ostsee das Grillen erlaubt ist. 

Private Grundstücke ohne Erlaubnis:

Das Grillen auf privaten Grundstücken, sei es in einem Garten oder auf einem Balkon, ohne Erlaubnis des Eigentümers oder Vermieters ist ebenfalls nicht gestattet. Bevor man auf einem privaten Grundstück grillt, sollte man immer die Zustimmung des Eigentümers einholen und eventuelle Einschränkungen beachten.

Welche Strafen drohen bei Verstößen gegen geltende Grill-Gesetze?

Auch die Strafen, die bei Verstößen gegenüber geltenden Gesetzen fürs Grillen gelten, sind in Deutschland föderal geregelt und unterscheiden sich somit jeweils von Bundesland zu Bundesland. Zu finden sind die jeweils geltenden Gesetze dann meistens in entsprechenden Verordnungen oder Satzungen (z. B. In der Grünanlagensatzung oder Gefahrenabwehrverordnung der jeweiligen Stadt oder Gemeinde, in der gegrillt werden soll. Hier wird dann meist auch ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro bei Verstößen gegen Grillgesetze angegeben. Dieses hohe Bußgeld wird jedoch meist nicht direkt beim ersten Verstoß einer Person gefordert, sondern zunächst ein deutlich niedrigeres Verwarngeld.

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