Kuper ist das einzige Metall, das eine lachsrote Farbe hat und ist somit neben Gold auch das einzig farbige metallische Element, wie das Deutsche Kupferinstitut mitteilt. Nach einiger Zeit kann die Farbe aber verblassen, denn das Kupfer oxidiert. Obwohl einige Sammler und Deko-Enthusiasten diese Patina sogar schätzen, glänzt das Kupfer dann nicht mehr so schön. In diesem Artikel haben wir Ihnen Informationen und Tipps von Expertin Elke Messerschmidt zum Reinigen von stark oxidiertem Kupfer und Grünspan zusammengetragen. Wie lässt sich Kupfer polieren? Sollte man Kupfer mit Cola reinigen? Auch diese Fragen beantworten wir im Artikel.
Kupfer reinigen und Grünspan entfernen - Experten-Tipps
Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft rät, stark oxidiertes Kupfer mit Alkohol oder Spiritus zu reinigen. Hat sich auf dem Kupfer Grünspan gebildet, sollte das Material ebenfalls mit Spiritus gereinigt werden. Da Grünspan sich beim Erhitzen zersetzt, kann es aber auch helfen, kleine Gegenstände in ein heißes Wasserbad zu geben. Beim Reinigen von Kupfer kommt es also auf den Fleck an. Hier finden Sie alle Infos kompakt:
- Fettflecken? Reinigen Sie das Kupfer mit Spülmittel oder Alkohol.
- Kalk? Reinigen Sie das Kupfer mit einer Säure - am besten Zitronensäure.
- Kupferacetat (Grünspan)? Reinigen Sie das Kupfer mit Spiritus oder geben Sie kleine Teile in kochendes Wasser.
- Kupferoxid? Reinigen Sie das Kupfer mit Alkohol.
Warum wird Kupfer grün?
"Kupfer reagiert im Haushalt zu zwei verschiedenen Substanzen", erklärt die Expertin Elke Messerschmidt: Kupferoxid und Kupferacetat. An Kunstwerken, die der Witterung ausgesetzt sind, ist eine Oxidierung des Kupfers nicht aufzuhalten - es entsteht Kupferoxid. Diese sogenannte Patina ist schwarz/ grünlich und schützt das Metall. Sie ist sogar an einigen Sammelobjekten erwünscht - die Patina deutet nämlich auf das Alter des Kupfers hin. Auf Geschirr oder Töpfen kann die Patina aber stören.
"An Wasserhähnen oder in Kupferkochgeschirr, das mit Wasser und Essig in Berührung kommt, entsteht das grüne Kupferacetat, umgangssprachlich als Grünspan bezeichnet. Es ist das Salz der Essigsäure", erklärt Elke Messerschmidt. Grünspan sollte nicht mit der Patina verwechselt werden, die durch Oxidierung entsteht, das Kupferacetat zerstört nämlich das Kupfer und ist giftig. Der Kontakt mit der Haut ist nicht schädlich, sollte aber trotzdem vermieden werden, denn Grünspan sollte nicht in offene Wunden geraten. Kupferacetat sollte auch nicht mit den Schleimhäuten in Kontakt geraten. Trotzdem ist Kupferacetat nur in größeren Mengen gefährlich.
Patina vs. Grünspan - Wie erkennt man den Unterschied?
Da beide Substanzen grünlich aussehen können, wird Kupferoxid und Kupferacetat häufig verwechselt. Kupferoxid ist im Gegensatz zu Grünspan nicht schädlich für die Gesundheit, deshalb sollten Sie vor der Reinigung folgenden Test machen: Lässt sich die grünliche Schicht leicht mit Wasser lösen (am besten mit einem feuchten Baumwolltuch), handelt es sich um Grünspan. Kupferoxid ist nämlich nicht wasserlöslich.
Kupfer mit Hausmitteln reinigen - das sagt die Expertin
Hausmittel sind eine beliebte Alternative zu "chemischen Reinigern". Laut Elke Messerschmidt sollten aber auch bei Hausmitteln Schutzmaßnahmen beachtet werden, schließlich handelt es sich auch bei Essigsäure und Zitronensäure um Chemie. Gerade bei Essigsäure wird laut der Expertin unterschätzt, dass die Substanz die Atemwege oder die Schleimhäute reizen kann. Und ganz unproblematisch für die Umwelt seien sie laut Expertin auch nicht: "Da bei selbst hergestellten Reinigungsmitteln die Dosierung nie ganz eindeutig ist, kann es auch durch Hausmittel zu einem Eintrag von Chemikalien in das Abwasser kommen." Nach dem Sinnerschen Kreis entsteht das perfekte Reinigungsergebnis aus dem Zusammenspiel von Mechanik, Chemie, Zeit und Temperatur. "Wird ein Faktor verändert, muss ein anderer Faktor das ausgleichen", so die Expertin. Wer bei der Reinigung also auf Chemikalien verzichtet, muss das mit mehr Kraft und Zeit ausgleichen.
So können Sie Kupfer polieren
Beim Polieren wird die obere Schicht eines Materials abgetragen - sei es nun Lack, Kupfer, Silber oder Messing. Durch feine Partikel können so Unebenheiten im Kupfer entfernt werden und durch die Glättung der Oberfläche wird das Licht besser reflektiert - das Material glänzt wieder. Beim Polieren sind zwei Komponenten entscheidend: Die Politur und der Politurträger. Spezielle Messingpolituren enthalten neben feinen Schleifpartikeln auch Wachse und Fette, die sich wie eine Schutzschicht auf das Material legen. Als Politurträger können Sie ein beliebiges Tuch (Baumwolle, Leder, Mikrofaser) verwenden. Hausmittel zum Reinigen von Kupfer wie Ketchup und ein Salz-Mehl-Essig-Gemisch werden im Internet häufig zum Reinigen empfohlen, da Zucker und Salz in dem Fall als Schleifpartikel fungieren und somit das Material wieder zum Glänzen bringen. Der Vorgang ist aber nicht besonders schonend für das Kupfer. Früher wurden Kupfertöpfe auch gerne mit Asche gereinigt. Je nachdem, wie filigran das Objekt ist, sollten Sie also lieber eine spezielle Politur nutzen.
Kupfer mit Cola reinigen?
Bei Cola handelt es sich um Säure. Sie hat einen pH-Wert von etwa 4 und hat damit in etwa den gleichen Säuregehalt wie Fruchtsaft. Laut Elke Messerschmidt dienen Säuren dazu, Kalkflecken zu lösen. Ist Ihr Kupfertopf also verkalkt, kann Cola helfen. Die Expertin rät aber davon ab: "Es ist fraglich, ob es sinnvoll ist, mit einer zuckerhaltigen Flüssigkeit zu reinigen, die anderen Schmutz hinterlässt und die zudem deutlich teurer ist als Zitronensäure." Zitronensäure hat genau wie Essigreiniger einen pH-Wert von 2 und kann die Verkalkungen somit besser lösen.