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Technologie-Wettkampf: Künstliche Intelligenz: Elf der wichtigsten KI-Unternehmen

Technologie-Wettkampf

Künstliche Intelligenz: Elf der wichtigsten KI-Unternehmen

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    Künstliche Intelligenz kann inzwischen auf fast schon menschliche Art kommunizieren. Hier im Bild: der Sprachroboter „Chat GPT“ (Symbolbild).
    Künstliche Intelligenz kann inzwischen auf fast schon menschliche Art kommunizieren. Hier im Bild: der Sprachroboter „Chat GPT“ (Symbolbild). Foto: sdecoret

    Wir schreiben das Jahr 2023 und künstliche Intelligenz prägt unser Leben - bei dem einen mehr, beim anderen weniger. KI erleichtert uns auf verschiedene Weise den Alltag, damit einhergehen durchaus negative Begleiterscheinungen. Dennoch investieren führende Technologiekonzerne massiv in derartige, zukunftsweisende Systeme.

    Neben dem weltweiten Kampf um Rohstoffe ist auch im digitalen Sektor ein globaler Wettstreit im Gange: Besonders für große Unternehmen aus Nordamerika und Asien spielt künstliche Intelligenz eine bedeutende Rolle, durch deren Entwicklung und Vertrieb Milliardensummen investiert, jedoch auch eingenommen werden. Auch Firmen aus Europa sollten nicht völlig ins Hintertreffen geraten.

    Welche IT-Giganten („Informationstechnologie“) sind beim Thema KI tonangebend? Über eine Auswahl lässt sich aufgrund des hart umkämpften Marktes streiten. Wir stellen elf Konzerne vor, die im Bereich künstliche Intelligenz innovativ sind und große Errungenschaften vorweisen.

    Alibaba Group: Technologie-Vorreiter aus China

    Tech-Riese Alibaba aus China ist das asiatische Pendant zu Amazon und einer der größten E-Commerce-Konzerne der Welt. Der asiatische Konzern deckt auch die Bereiche Retail und Technologie ab, ist eines der zehn wertvollsten Unternehmen des Planeten und Betreiber von Chinas größter Cloud-Computing-Plattform Alibaba Cloud. 

    Die Forschungssparte DAMO Akademie unter dem Dach von Alibaba forscht an KI-Anwendungen für Sprachassistenz, Robotik, intelligente Fertigung sowie industrielles Design. Auch eine B2B-Plattform sowie ein eigenes Internet-Auktionshaus gehören zum Imperium. Gegründet wurde das Unternehmen noch vor der Jahrtausendwende von einem früheren Englischlehrer.

    Alphabet: Für die Google-Mutter ist KI "wichtiger als Feuer" und Strom

    Alphabet, Mutterkonzern der größten Suchmaschine der Welt, nutzt KI-gestützte Softwaresysteme verschiedener Tochterunternehmen (z.B. Google Brain, Deepmind) als Hauptgeschäftsmodell: Künstliche Intelligenz verhilft Google-Nutzern zu relevanten Suchergebnissen, einer Spracherkennung, ausgewählten Werbeanzeigen, Empfehlungsalgorithmen (z. B. Online-Shopping oder YouTube), dem digitalen Wegweiser Google Assistant oder einer Bilderkennung (Google Lens). 

    Weitere Tätigkeitsgebiete: Waymo für die Entwicklung und das Vorantreiben von autonomem Fahren. Jigsaw, X und Wing für Robotik- und Drohnentechnologie (wird auch im Rüstungssektor eingesetzt). Der indische Konzernchef Sundar Pichai tätigte gar die Aussage, künstliche Intelligenz sei "wichtiger als Feuer oder Elektrizität".

    Google-Konzern Alphabet ist einer der größten Global Player in Sachen künstliche Intelligenz.
    Google-Konzern Alphabet ist einer der größten Global Player in Sachen künstliche Intelligenz. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Amazon: Shoppingriese nutzt KI-Technologie massiv

    Amazon dürfte jeder von uns kennen - und viele davon nutzen. Der amerikanische Shopping-Gigant wendet Algorithmen an, um Nutzern die für sie vermeintlich passenden Produkte im Onlineshop anzupreisen. Mit Alexa bietet Amazon zudem einen verbreiteten KI-Assistenten in Echo-Lautsprechern an, der Musikwünsche und eine Menge weiterer Anliegen erfüllt. 

    Im B2B-Markt setzt Amazon seit 2006 auf die eigene Cloud-Computing-Plattform Amazon Web Services (AWS), die von einigen großen Unternehmen genutzt wird, darunter Siemens und die Raumfahrtbehörde NASA

    Rekognition ist der Name einer umstrittenen KI-Software für Gesichtserkennung, die bereits von US-Behörden für die Strafverfolgung von Gesetzesbrechern genutzt wurde. Die Machine-Learning-Technologie erkennt auf Fotos und Videos Objekte, Personen und Texte anhand vordefinierter Merkmale.

    In den USA betreibt der Internetriese seit 2018 eigene Supermärkte ganz ohne Kasse ("Amazon Go"), wo Kunden Artikel aus den Regalen nehmen - und diese anhand von Sensoren automatisiert dem Konto zuordnen.

    Baidu: Techkonzern mit Suchmaschine und Autorobotern

    Das Unternehmen Baidu betreibt hinter Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Wie der Marktführer nutzt der chinesische Techkonzern künstliche Intelligenz für die Optimierung von Suchergebnissen und forscht darüber hinaus akribisch im Hinblick auf KI, die in weiteren Bereichen des Lebens zum Einsatz kommt: Spracherkennung, Übersetzungsprogramme, Assistenzsysteme im Bereich Mobilität, autonomes Fahren sowie KI-Anwendungen im finanzträchtigen Gesundheitswesen. 

    Diese Wissensaneignung erfolgt auch im Land des größten wirtschaftspolitischen Rivalen USA: Als erstes chinesisches Unternehmen trat Baidu daher der amerikanischen KI-Ethik-Allianz "Partnershipo on AI" bei. 2023 möchte der Technologieriese aus dem Reich der Mitte gemeinsam mit Hersteller Geely einen eigenen "Autoroboter" auf den Markt bringen. Die Fahrzeuge erscheinen unter der Marke "Jidu", dem Namen des Joint-Ventures.

    Facebook (Meta Platforms): Social-Media-Riese und KI-Werbegigant

    Durch den Bereich Telekommunikation wurde Facebook zu einem der größten Technologiekonzerne der Welt: Zunächst wurde das Unternehmen von Gründer Mark Zuckerberg mit der Internetplattform bekannt, mittlerweile befinden sich auch die Social-Media-Dienste WhatsApp und Instagram unter dem Konzerndach. Das bringt Facebook eine Menge Geld ein - über 90 Prozent des Umsatzes (2021 knapp 118 Milliarden US-Dollar) basieren auf personalisierter Werbung. 

    Mittlerweile nutzt der Mutterkonzern Meta Platforms (2021 umbenannt) KI-Systeme, um bestehende Inhalte zu verwalten, Daten besser zu personalisieren und anhand dessen neue Produkte und Anwendungen zu entwickeln. Vor einigen Jahren wurde hierzu die eigene KI-Abteilung Facebook AI Research (FAIR) gegründet, um Grundlagenforschung in künstlicher Intelligenz zu betreiben, um das bestehende Social-Media-Angebot (und die Werbeeinblendungen) zu optimieren. 

    Dazu erfolgt eine ständige Weiterentwicklung der News-Feeds bei Facebook, im Hinblick auf die Eindämmung von Hassrede, vermeintlicher Fake-News sowie gefälschte, kritische Inhalte. Zwangsläufig einhergehend ist damit die Gefährdung der Meinungsfreiheit, kritisieren Experten und Menschenrechtler. Außerdem entwickelt Facebook KI-basierte Trackingsysteme für Virtual- und Augmented-Reality-Endgeräte, dazu forscht der US-Konzern im Bereich Robotik.

    Logo von Meta, der Dachmarke des Facebook-Konzerns, auf einem Smartphone, im Hintergrund: die Symbole von Facebook, Messenger, Instagram, Whatsapp und Oculus.
    Logo von Meta, der Dachmarke des Facebook-Konzerns, auf einem Smartphone, im Hintergrund: die Symbole von Facebook, Messenger, Instagram, Whatsapp und Oculus. Foto: Andre M. Chang, ZUMA Press Wire/dpa

    IBM: Urgestein als Innovationstreiber von KI und Quantencomputern

    IBM ist das Urgestein der IT-Brache: Bereits seit den 1950er-Jahren forschen Experten und Wissenschaftler im Bereich künstliche Intelligenz. Bereits 1997 gab es Aufsehen, als der Schachcomputer "Deep Blue" gegen den früheren Weltmeister Garri Kasparow gewann. Mehr als 20 Jahre später ist die erschaffene KI angeblich dazu fähig, mit Menschen eine Debatte zu führen. 

    Die Produkte des amerikanischen Konzerns umfassen Hard- und Software für eine Reihe von Anwendungen, Servern, Speicherprodukte oder auch Mikrochips. Dazu kommt das KI-Programm "Watson", über welches das Unternehmen etwa Gesprächsassistenten für Unternehmen und KI-gestützte Werkzeuge im Finanz- und Gesundheitswesen anbietet. 

    Erstaunlich: In einer Studie der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) liegt IBM mit Tausenden von neu angemeldeten Patenten im Bereich künstliche Intelligenz an der Spitze. Auch im Bereich Quantencomputer gehört IBM zu den innovativsten Treibern: Das System Quantum Eagle soll auf eine Rechenleistung von 127 Qubits kommen.

    Microsoft mit OpenAI-Expertise und Bündnis mit dem US-Militär

    Bereits früh forschte Microsoft an digitalen Assistenten, die Nutzern bei der Bewältigung von Aufgaben behilflich sind. Obwohl der US-Konzern damit Vorreiter war, hatte man gegen den Google Assistant und Amazons Alexa das Nachsehen. Daran änderte auch das Programm "Cortana" nichts.

    Neben dem Vertrieb von Betriebssystemen und Programmen beschäftigt sich der Konzern mit künstlicher Intelligenz: Über die Cloud-Computing-Plattform Azure bietet Microsoft KI-Werkzeuge etwa für Sprach- und Bilderkennung, Robotik oder das Gesundheitswesen an. Auch durch den Bereich Militär verdient das Unternehmen aus Redmond Geld: Das US-Militär greift auf die von Microsoft entwickelte Gesichtserkennung zurück.

    Zudem investiert der von Bill Gates gegründete Konzern wiederholt Milliardensummen in den KI-Spezialisten OpenAI (siehe unten). Die Folge: KI ist auch für Microsoft ein wichtiger Baustein der unternehmerischen Zukunft. Gemeinsam forschen auch die Firmen an einem "Supercomputer" der Zukunft.

    Die hauseigene KI-Forschung (MSR AI) betreibt Grundlagenforschung und integriert die Ergebnisse in Anwendungen wie Microsoft Word. Die Folge: KI-basierte Textvorschläge für die Nutzer, aber auch der Einsatz von KI-Redakteuren zur Erschaffung von Inhalten für den Nachrichtendienst MSN.

    Nvidia: Gaming-Spezialist und KI-Forschungsunternehmen

    Einst begann die Erfolgsstory von Nvidia (USA) mit der Entwicklung von Grafikkarten für Computerspiele. Doch der Horizont erweiterte sich: Längst kommt die Hardware des Unternehmens aus Kalifornien in modernen Fahrzeugen von Tesla und Co. sowie Cloud-Computing-Plattformen zum Einsatz.

    Trotz der umtriebigen Konkurrenz von Tech-Giganten wie Alibaba, Intel oder Google behauptet sich der IT-Spezialist aus Santa Clara (Kalifornien) bei den Computerchips an der Weltspitze. Schließlich handelt es sich bei den GPUs um einen gigantischen Markt, der boomt und nahezu alle Branchen umkrempelt. Aufgrund dessen werden riesige Summen in die Erzeugung von Rechenkapazitäten sowie die KI-Entwicklung investiert - und Grafikprozessoren sind hierfür unabdingbar. 

    Darüber hinaus hat die Nvidia Corporation eine eigene Forschungsabteilung in Sachen künstliche Intelligenz, sie beschäftigt sich mit verschiedenen Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen und autonomes Fahren. Selbstverständlich bleibt Nvidia seinen spielerischen Wurzeln treu: ein großes Thema: Virtual Reality

    Menschlich wirkende, künstliche Intelligenz: Im Computerspiel "Detroit: Become Human" schlüpfen Spieler in die Rolle eines Androiden und steuern seine Lebensgeschichte (Archivbild).
    Menschlich wirkende, künstliche Intelligenz: Im Computerspiel "Detroit: Become Human" schlüpfen Spieler in die Rolle eines Androiden und steuern seine Lebensgeschichte (Archivbild). Foto: Sony Interactive Entertainment, dpa

    OpenAI: Raketenstart zu einem der führenden KI-Unternehmen

    Ein relativ junger Technikgigant aber im Hinblick auf KI an der Weltspitze ist OpenAI aus den USA, das derzeit mit dem Textroboter ChatGBT im Fokus der Öffentlichkeit steht. Dieser basiert auf einem intelligenten KI-Modell, dessen Fähigkeiten Menschen Angst machen könnte. 

    Es werden Texte generiert, die man für das Werk eines Menschen halten kann. Was der Roboter ebenfalls beherrscht, ist Simultanübersetzungen in jede beliebige Sprache und das in Sekundenschnelle. Reden und Vorträge zu jedem beliebigen Thema können innerhalb von Sekunden mit einer offenbar enorm hohen Sprachpräzision ausgearbeitet werden. Der Problempunkt: Kritiker sehen darin einen Vorboten von massiver Arbeitsplatzvernichtung im Kreativsektor. 

    Wichtige Geldgeber des erst 2015 zunächst als Non-Profi-Organisation gegründeten Unternehmens sind Microsoft und Mitgründer Elon Musk - der KI nicht nur fördert, sondern auch vor den Gefahren warnt. Seit 2019 werden auch Gewinne erwirtschaftet, um die kostspielige KI-Forschung zu stemmen.

    Tencent: Technikriese und Großinvestor erforscht KI und Robotik

    Tencent ist ein Multi-Techkonzern aus China und in diversen, lukrativen Geschäftsfeldern aktiv: Es betreibt große Social-Media-Plattformen (Instant-Messenger Tencent QQ und WeChat), ist das weltgrößte Videospielunternehmen und ein international tätiger Großinvestor. Netzwerke, E-Commerce, Onlinespiele für Smartphone und Computer, Onlinemedien, Cloud-Computing, Bezahlsysteme und auch Unterhaltungsangebote im Bereich Film, Fernsehen und Musik gehören zum Firmenimperium.

    Längst wurde damit auch die Tür zur künstlichen Intelligenz aufgeschlagen: Mit eigenen Forschungsabteilungen in China und den USA arbeiten Angestellte an der KI-Integration in die verschiedenen Online-Services. Im Bereich Grundlagen ist das Unternehmen aktiv, dazu wird die Entwicklung in Anwendungen für die Bereiche personalisiertes Einkaufen, Gesundheitswesen oder auch das Gebiet der Robotik vorangetrieben. So investiert Tencent in Startups, welche künstliche Intelligenz in Roboter und Autos integrieren.

    Samsung: Smartphones, elektronische Staubsauger und Kampfroboter

    Hierzulande ist Samsung hauptsächlich durch die Entwicklung und Produktion von Fernsehern und mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets bekannt. Jedoch umfassen die Aktivitäten des Technikkonzerns aus Südkorea weitaus mehr: Das Unternehmen errichtete weltweit Forschungszentren zu künstlicher Intelligenz, um sich auch in diesem Bereich an der Weltspitze zu platzieren. 

    Bereits seit Jahren erläutern Verantwortliche der Unternehmenssparte Samsung Electronics, dass das Thema KI im Mittelpunkt des Geschäftsmodells stehe. Es geht um die Bereiche Deep Learning und Robotik - so vertreibt der Techgigant aus Asien schließlich zahlreiche Produkte, in denen die Innovationen bereits zum Einsatz kommen. Dazu gehören beispielsweise Saugroboter und Produktionsanlagen in Fabriken. 

    Auch im Bereich Verteidigung ist der Mutterkonzern Samsung Group umtriebig: Man erschuf den ersten vollautomatischen Kampfroboter der Welt, er verfügt über Kameras, Wärme- und Bewegungssensoren. Potenziell geht damit auch eine Gefahr für Menschen einher. Für Militärzwecke kommt das Gerät bereits zum Einsatz: In der demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea überwacht der SGR-A1 von Samsung den Grenzbereich. 

    Breiter Brummer: Samsungs Odyssey OLED G9 spannt und krümmt sich auf 49 Zoll.
    Breiter Brummer: Samsungs Odyssey OLED G9 spannt und krümmt sich auf 49 Zoll. Foto: Samsung, dpa
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