Anfang dieses Jahres ist die KI-gestützte Schreibsoftware Chat GPT online gegangen. Eine technologische Sensation, die auch an Schulen hierzulande für großes Aufsehen gesorgt hat - und zwar auf allen Seiten. Schülerinnen und Schüler freuten sich über ungeahnte Möglichkeiten der Hausaufgabenbetreuung, Lehrerinnen und Lehrer fürchteten sich vor mangelnder Eigenleistung ihrer Schützlinge. Zumindest für die Jüngsten könnte die Nutzung von Chat GPT schon bald schwieriger werden: So hat Hersteller OpenAI kürzlich eine kostenpflichtige Version seines Schreibprogramms angekündigt und die kostenfreie Nutzung in Zukunft infrage gestellt.
Reicht das Taschengeld auch für die Pro-Version oder wird auf eine kostenlose Alternative zurückgegriffen, gibt es noch eine weitere Lösung, den Missbrauch der Software an den Schulen und auch im akademischen Milieu einzudämmen. Denn Hersteller OpenAI hat nun zusätzlich ein KI-Texterkennungs-Programm veröffentlicht. Es handelt es sich um einen sogenannten "AI Text Classifier", eine Software also, die von Künstliche Intelligenz generierten Texte identifizieren soll. Wie sie funktioniert, wie man mit ihr umgeht und welche Probleme auftreten können, lesen Sie hier.
Chat GPT-Gegentechnologie: Wie funktioniert der "AI Classifier"?
Die Gegensoftware von Chat GPT lässt sich so einfach handhaben wie das derzeit populärste Schreibprogramm selbst. Soll demnach ein verdächtiger Text daraufhin überprüft werden, ob dieser menschengemacht oder eben KI-generiert ist, muss man ihn einfach in das Fenster von "AI Text Classifier" kopieren. Die Web-App, die zurzeit auf der Seite von OpenAI oder Chip.de nach einer Anmeldung für die Nutzung im Browser bereitsteht, spukt unmittelbar nach Texteingabe ein Ergebnis aus.
"AI Classifier": Welche Probleme können auftreten?
Ein Problem der derzeitigen Nutzung des "AI Text Classifiers" ist, dass das Texterkennungsprogramm bislang vor allem für englische Texte belastbare Ergebnisse liefert, und bisher für deutsche Textabfrage noch nicht wirklich rund läuft. Übrigens: Auch für die englische Version sollte der "Classifier" noch nicht als primärer Entscheidungsfaktor eingesetzt werden.
Kann man auf die Ergebnisse von "AI Classifier" vertrauen?
Denn auch bei englischen Texten haben Testläufe der Software laut Angaben der Entwickler in nur 26 Prozent der Fälle korrekt von einem Computer geschriebene Texte identifizieren können. Neun Prozent der von Menschen formulierten Texte wurde zudem fälschlicherweise einer Maschine zugeordnet.
OpenAI empfiehlt daher vorerst, sich bei der Bewertung der Texte insgesamt noch nicht hauptsächlich auf die Einschätzung des "AI Text Classifiers" zu verlassen. Die Entwicklung und Verbesserung des Programms schreite aber voran, so die Entwickler.