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Kühlschrank reinigen: Das raten die Experten (Anleitung und Tipps)

Ratgeber

Kühlschrank reinigen: Das raten die Experten

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    Wenn etwas ausläuft, besser den Schmutz umgehend entfernen, damit sich keine schädlichen Bakterien oder Schimmelpilze ansiedeln. Hier finden Sie alle Tipps zum Kühlschrankreinigen.
    Wenn etwas ausläuft, besser den Schmutz umgehend entfernen, damit sich keine schädlichen Bakterien oder Schimmelpilze ansiedeln. Hier finden Sie alle Tipps zum Kühlschrankreinigen. Foto: Christin Klose, dpa-tmn

    Im Haushalt ist er nicht wegzudenken – der Kühlschrank. Getränke hält er kalt, und Lebensmittel bewahrt er davor, ungenießbar zu werden. Doch trotz der verhältnismäßig niedrigen Temperaturen kann ein

    Studien zufolge befinden sich im Kühlschrank sogar mehr Bakterien als auf der Toilette - definitiv ein Grund, häufiger den Kühlschrank zu reinigen. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

    Wie oft sollte man den Kühlschrank reinigen?

    "Überall dort, wo Lebensmittel gelagert werden, sollte besonders sorgfältig geputzt werden", weiß Eva Kerig vom DHB Netzwerk Haushalt in Augsburg. Spätestens alle vier Wochen sollte ein Kühlschrank komplett ausgeräumt und gereinigt werden, rät die Hauswirtschaftsexpertin. Dabei könnte auch gleich der Inhalt überprüft werden. "Verdorbene Lebensmittel gehören sofort in den Müll, sonst hat man schnell ein Schimmel-Problem", betont sie.

    Womit kann man den Kühlschrank reinigen?

    Zum Putzen empfiehlt Kerig einen kleinen Eimer, einen Schwamm, ein Wischtuch und ein frisches Geschirrtuch. Spezielles Putzmittel für den Kühlschrank muss nicht gekauft werden. "Spülmittel oder Neutralreiniger im Putzwasser reichen vollkommen aus", sagt die Hauswirtschafterin. Ergänzend sollte im zweiten Schritt eine Natronlösung verwendet werden. Dazu mischen Sie einfach einen Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Natron. Es wirkt desinfizierend. Die

    In Backpulver ist Natron enthalten - daher nutzen es viele als Putzmittel. Doch die darin enthaltenen Trennmittel Mehl oder Stärke heben die reinigende Wirkung auf.
    In Backpulver ist Natron enthalten - daher nutzen es viele als Putzmittel. Doch die darin enthaltenen Trennmittel Mehl oder Stärke heben die reinigende Wirkung auf. Foto: Andrea Warnecke

    Auch Bernd Glassel vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) hat einen hilfreichen Tipp: "Küchenschwämme und Lappen sind die Lieblingsplätze von Bakterien – deshalb immer einen frischen verwenden." Spätestens nach einer Woche, rät er, sollten sie bei 60 Grad Celsius und einem bleichmittelhaltigen Waschpulver gewaschen werden.

    Tabu für die Reinigung des Kühlschranks sind Scheuermilch und Scheuerschwämme. Sie können die Oberflächen anrauen, wodurch Keime sich leichter ablagern.

    Desinfektionsmittel ist zum Kühlschrankputzen nicht erforderlich. Bei einer gründlichen Säuberung mit Reinigungsmitteln werden Schmutzpartikel, vor allem Fett und Eiweiß, gelöst und mehr als 90 Prozent aller Oberflächenkeime entfernt, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

    Kühlschrank reinigen auf einen Blick: Eine Anleitung Schritt für Schritt

    Vorab finden Sie alle Schritte im Überblick zum richtigen Reinigen des Kühlschranks. Weiter unten finden sie detaillierte Beschreibungen der Experten.

    1. Schalten Sie den Strom vom Kühlschrank ab.
    2. Nehmen Sie alle Lebensmittel heraus. Fleisch und Käse sollte am besten in einer Kühltasche oder im Keller zwischengelagert werden.
    3. Soweit möglich sollte das Lüftungsgitter hinten am Kühlschrank abgesaugt werden. Ist es stark verstaubt, kann die Luft nicht richtig zirkulieren und der Kühlschrank verbraucht mehr Strom. Die Initiative Hausgeräte+ empfiehlt das Gitter zweimal im Jahr zu reinigen.
    4. Auf der Rückseite befindet sich auch der Wasserauffangbehälter für das Kondenswasser im Kühlschrank. Prüfen Sie, ob der Schlauch geknickt oder verstopft ist reinigen Sie ihn gegebenfalls mit einem Wattestäbchen.
    5. Das Gefrierfach sollte offen gelassen werden, damit es abtauen kann. Ein regelmäßiges Abtauen verringert den Stromverbrauch des Kühlschranks erheblich. Wenn es schnell gehen soll, können Sie einen Topf mit heißen Wasser in das Fach stellen und es schließen, damit das Eis antaut. Um das Kondenswasser aufzufangen können Sie einen Lappen in das Gefrierfach legen.
    6. Nehmen Sie alle herausnehmbaren Bauteile aus dem Kühlschrank: Ablagen, Gemüsefächer und Türfächer.
    7. Reinigen Sie die Einzelteile mit Spülmittel und heißem Wasser. Anschließend werden Sie zum Trocknen auf eine Ablage gelegt oder gleich mit einem Tuch abgetrocknet.
    8. Reinigen Sie die Innenwände und Dichtungen ebenfalls mit Spülmittel und Wasser. Zur Desinfektion können Sie den Kühlschrank noch mit einer Natronlösung auswischen - abtrocknen nicht vergessen! Schwer zugängliche Stellen können mit einem Wattestäbchen gereinigt werden.
    9. Reinigen Sie das Abflussloch mit einem Wattestäbchen, es kann nämlich verstopfen.
    10. Mittlerweile sollte das Eisfach gut angetaut sein. Verbliebene Eisstücke können Sie vorsichtig mit einem Gummischaber entfernen.
    11. Zum Schluss werden die Einzelteile wieder im Kühlschrank platziert und die Tür von außen gereinigt.

    Kühlschrank reinigen ohne Ausschalten

    Sie können den Kühlschrank auch reinigen ohne den Strom abzustellen - vor allem wenn sie das Gefrierfach nicht abtauen wollen. Hierzu gehen Sie wie oben beschrieben vor (außer die Punkte 1, 3, 4, 5 und 10), drehen aber den Regler auf 0, damit nicht unnötig Strom verbraucht wird.

    Kühlschrank reinigen mit Essig - ist das sinnvoll?

    Vor Essig oder Essigessenz warnt Eva Kerig: "Die aggressive Lösung kann die Dichtungen schnell porös machen." Herausgenommene Glasscheiben können Sie aber problemlos mit Essig reinigen.

    Kühlschrank reinigen: So geht die Expertin vor

    Die Vorbereitung

    Um Strom zu sparen, muss in einem ersten Schritt immer der Stecker des Geräts abgezogen werden, empfiehlt Kerig. Wenn dies wegen des Einbaus nicht möglich ist, müssen die Angaben des Herstellers befolgt werden. Sollen gleichzeitig auch Gefrierfach oder der Gefrierschrank von überschüssigem Eis befreit werden, kann ein Topf mit heißem Wasser hilfreich sein. "Stellt man ihn in den Kühlschrank und schließt die Tür, taut die Eisschicht an", erklärt die Haushaltsexpertin. Das erleichtere die anschließende Arbeit. Mit einem Kunststoffspatel lasse sich das Eis nach wenigen Minuten problemlos entfernen.

    Die Hygiene

    Um auch die letzten Ecken des Kühlschranks sauber zu bekommen, nimmt Kerig die Ablageböden vor dem Putzen heraus. Diese können erst gespült und anschließend an den Rändern und in den Ritzen mit einem Stäbchen gesäubert werden. Im hinteren Teil des Kühlschranks befindet sich außerdem eine Ablaufrinne, die Kondenswasser ableitet. Bei der Reinigung, sollte darauf geachtet werden, dass Rinne und Ablauf ebenso ausgewischt werden. "Wattestäbchen können dabei ganz hilfreich sein", sagt sie. Die Türdichtung des Kühlschranks darf beim Putzen ebenfalls nicht vergessen werden. In den Rillen des Gummis können sich ebenfalls Keime tummeln. Die Verwendung von scharfen Reinigungsmittel und Desinfektionsmitteln sieht Kerig kritisch: "Das ist im Normalfall überhaupt nicht nötig und kann sogar gesundheitsschädlich sein."

    Dass Obst, Salat und Gemüse nach dem Einkauf erst einmal abgewaschen werden sollen, bevor sie in den Kühlschrank gelegt werden, hält die Haushaltsexpertin für unnötig: "Ich würde alles erst vor der Zubereitung waschen, denn sonst gehen wichtige Vitamine verloren." Befindet sich Erde daran oder sind die Lebensmittel nicht sauber, rät Glassl allerdings dazu, sie abzuwaschen, bevor sie ihren Platz im Kühlschrank finden.

    Tipps: Wie sich bei Lebensmitteln Geld sparen lässt

    Einkauf planen Ina Feldhoffer ist Lehrerin an der Hauswirtschaftsschule in Schwabmünchen und unterrichtet neben Fächern wie Ernährung und Lebensmittel auch Haushalts- und Finanzmanagement. Sie sagt: "Mit etwas Planung lässt sich beim Einkaufen Geld sparen." Mit einem Speiseplan für die ganze Woche und einem Einkaufszettel ließen sich unnötige Einkäufe vermeiden und Lebensmittel sinnvoll verwerten. Bei Großpackungen empfiehlt die Expertin, genau hinzuschauen, denn nicht immer sind sie am preiswertesten.

    Regional einkaufen Bei Obst und Gemüse gilt: Regionale und saisonale Produkte kosten meist weniger als exotische Importe, weshalb sich eine Fahrt zum Direktvermarkter oder Hofladen lohnen kann.

    Richtig lagern Wer wenig Lebensmittel wegwirft, spart Geld. Deshalb spielt die Lagerung eine wichtige Rolle, weiß Feldhoffer. Ältere Produkte sollten in der Vorratskammer oder im Kühlschrank nach vorne gestellt und zuerst verbraucht werden. Gemüse gehört in das dafür vorgesehene Kühlfach, Fleisch und Wurst sollten ebenfalls in einem unteren Fach lagern. In der Mitte des Kühlschranks ist Platz für Milchprodukte, oben oder im Seitenfach kann Selbstgekochtes oder Butter aufbewahrt werden. Andere Lebensmittel wie Öl oder Kartoffeln sollten dunkel, kühl und trocken gelagert werden, damit sie länger frisch bleiben. Kleiner Tipp: Bananen sollten von Äpfeln ferngehalten werden, denn diese geben Stoffe ab, die Bananen schneller reifen lassen.

    Wenig verschwenden Einige Produkte sind auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verwendbar. Bevor der Joghurt also direkt im Müll landet, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher prüfen, ob er noch gut ist. Auch das Einfrieren oder Einkochen kann helfen, um weniger Lebensmittel zu verschwenden.

    Digitale Angebote nutzen Geld sparen lässt sich Feldhoffer zufolge auch mit Apps. Über die Plattform Foodsharing können private Anbieter Lebensmittel umsonst abgeben oder abholen. Ein anderes Angebot ist die App Too Good To Go. Restaurants und Geschäfte stellen dort unverkaufte, überschüssige Ware ein und verkaufen sie zu vergünstigten Preisen an Selbstabholer. (lac)

    Lüftungsgitter und Gummidichtung

    Roman Zurhold von der Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur (dena) rät, das Metallgitter am Kühlschrank mindestens einmal im Jahr mit dem Staubsauger oder einem Staubtuch zu reinigen. "Je mehr Staub auf dem Gitter liegt, desto weniger Wärme kann abgegeben werden und desto schwerer hat es der Kühlschrank", erklärt der Experte.

    Bei jeder Reinigung sollte mit Sorgfalt auch die Gummidichtung rund um die Kühlschranktür geputzt werden. Dort können sich Schimmel und Keime leicht ablagern. Prüfen Sie außerdem den Zustand der Dichtung: "Wenn die Gummidichtung rissig oder porös ist, dringt warme Umgebungsluft in den Innenraum des Kühlschranks ein", erklärt Zurhold. Das wirkt sich auf den Stromverbrauch aus. Ob der Gummi noch dicht abschließt, können Sie mit einer angeschalteten Taschenlampe im Kühlschrank testen. Scheint das Licht durch - was sie in einem dunklen Zimmer leicht erkennen können - ist es Zeit die Dichtung auszutauschen.

    Schimmel im Kühlschrank - Was tun?

    Im Kühlschrank sammelt sich häufig Kondenswasser - ein perfekter Nährboden für Schimmelpilze. Um gegen den Schimmel vorzugehen können Sie eine Natronlösung nutzen (2 Esslöffel Natron in ein Liter Wasser). Entfernen Sie den groben Schimmel erst mit einem Küchenpapier. Anschließend können Sie die Stelle mit dem Natron-Gemisch einsprühen und einwirken lassen. Zum Schluss wird die Stelle mit Wasser ausgewischt und gut abgetrocknet.

    Um das Risiko für Schimmel zu reduzieren, sollten Sie den Kühlschrank nur kurz öffnen, um die benötigten Lebensmittel zu holen und ihn dann gleich wieder schließen. Moderne Kühlschränke haben teilweise sogar eine Warnfunktion. Lässt man die Kühlschranktür zu lange auf, schlagen sie Alarm. "Wenn etwas ausläuft oder klebt, sollte der Schmutz umgehend entfernt werden, damit sich keine schädlichen Bakterien oder Schimmelpilze ansiedeln", rät Claudia Oberascher, Projektleiterin der Initiative Hausgeräte+. Falls Ihre Lebensmittel immer wieder verschimmeln, können Sie einen einfachen Tipp ausprobieren: Zuckerwürfel im Kühlschrank.

    Die Ordnung: Wohin gehört im Kühlschrank was?

    Die Kältezonen im Kühlschrank können bei der Aufbewahrung von Lebensmitteln helfen, weiß Kerig. Werden Lebensmittel an der richtigen Stelle gelagert, bleiben sie länger frisch. Während es im unteren Bereich des Kühlschranks deutlich kälter ist, wird es nach oben hin etwas wärmer. Im Fach ganz unten, so die Expertin, sollen empfindliche Lebensmittel einen Platz finden. Dazu gehören Obst, Gemüse und Salat. Auf dem Glasboden, der den Gemüsebereich abdeckt, können empfindliche Nahrungsmittel wie Fisch, Wurst- und Fleischwaren abgelegt werde.

    Eine Stufe höher finden Käse, Joghurt und Speisereste einen Platz. Die Kühlschranktüren bieten Platz für Eier, Butter, Marmelade und verschiedene Gläser. "Empfindliche Produkte sollten näher an der Rückwand gelagert werden, weil es dort kälter ist", erklärt sie. Außerdem sollte der Kühlschrank nicht zu voll beladen werden. Denn dann, weiß die Expertin, kann die Luft nicht mehr so gut zirkulieren. Generell sollten Lebensmittel getrennt voneinander in geschlossenen Dosen gelagert werden, weiß Glassl. "Bei Edelschimmel-Käse ist das besonders wichtig – so kann der Schimmel nicht auf andere Produkte übergreifen." Auch Fleisch sollte unbedingt immer verpackt werden, damit beispielsweise kein Fleischsaft auf die anderen Lebensmittel tropfen kann.

    Welche Lebensmittel gehören nicht in den Kühlschrank?

    Unter anderem sollten Sie es vermeiden folgende Lebensmittel im Kühlschrank zu lagern:

    • Tomaten
    • Basilikum
    • Brot
    • Kartoffeln
    • Zwiebeln
    • Olivenöl
    • Knoblauch
    • Honig
    • Kaffee

    Kühlschrank putzen: Gerüche bekämpfen

    Ausgelaufene Flüssigkeiten oder andere Verschmutzungen sollten möglichst schnell entfernt werden, da sich sonst Keime vermehren. Wenn der Kühlschrank trotz regelmäßigem Putzen unangenehme Gerüche entwickelt, hat Kerig einen Tipp: "Ein Schälchen mit Kaffeepulver oder einer halben Zitrone kann unangenehme Gerüche binden."

    Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Haushalt.

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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