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Knoblauch gesund? Wunderknolle mit Beigeschmack

Ernährung

Wie gesund ist Knoblauch? Wunderknolle mit Beigeschmack

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    Natürliches Antibiotikum: Knoblauch ist eine Heilpflanze aus der Familie der Zwiebelgewächse.
    Natürliches Antibiotikum: Knoblauch ist eine Heilpflanze aus der Familie der Zwiebelgewächse. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Wer sich vor Vampirangriffen schützen will, sollte Knoblauch bei sich tragen - so wird es jedenfalls in diversen Erzählungen aufgetischt. Denn neben Tageslicht fürchten die Blutsauger nichts mehr als die weiße oder rote Zwiebel der krautigen Pflanze. In der Realität sorgt der Knoblauch dagegen womöglich für einsame Stunden, weil er einen schwer zu bändigenden Mundgeruch mit sich bringt.

    China ist für rund drei Viertel der weltweiten Produktionsmenge verantwortlich, aber auch in verschiedenen europäischen Ländern wird der ursprünglich aus Zentralasien stammende Knoblauch angebaut. Die Zwiebel besteht aus bis zu 20 Zehen oder Klauen, die klein geschnitten und verzehrt werden. Aber auch die Sprossen oder Keime können gegessen werden.

    Knoblauch gesund? Er verfügt über gesunde Inhaltsstoffe

    Knoblauch enthält Vitamine, Aminosäuren, Kalium, Phospor, Magnesium, Calcium, Natrium, Eisen, Kupfer und Zink. In der Küche wird er vor allem als Gewürz genutzt, taucht in Saucen, Dips, Suppen, Eintöpfen, aber auch als Brotzutat oder Geschmacksverstärker für Braten oder Fisch auf.

    Bei der Zubereitung hat der NDR einen wichtigen Tipp. So sollte die Knolle geschnitten und nicht gequetscht werden, da ansonsten die Zellen der Zehe in Mitleidenschaft geraten. Zudem treten in diesem Fall die Schwefelverbindungen aus und verteilen den strengen Geruch in der ganzen Küche.

    Um die gesunden Inhaltsstoffe zu bewahren und mit ins Essen zu geben, ist es ratsam, den Knoblauch ganz fein zu schneiden und erst ganz zum Schluss ins Gericht zu geben. Öl steigert zudem die Wirksamkeit der Knolle, informiert das Zentrum für Gesundheit.

    Um den Geschmack etwas abzumildern, wird dazu geraten, den Knoblauch mit Öl zu einer Paste zu verarbeiten, die bei 70 Grad schonend gegart wird. So werden zwar einige Schwefelverbindungen zerstört, es bleiben jedoch ausreichend gesunde Inhaltsstoffe übrig. Ist der Knoblauch erst getrocknet, geht bereits viel vom intensiven Geschmack verloren, es entwickeln sich vielmehr Bitterstoffe.

    Knoblauch als Heilmittel: Abwehr gegen Bakterien und Pilze und Hilfe gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten

    Allerdings kann Knoblauch noch viel mehr als Sagengestalten verschrecken und die Mahlzeit schmackhafter gestalten. Denn bereits seit Jahrtausenden wird er als Heilmittel verwendet. So wird angenommen, dass der Lauch - so seine botanische Zuordnung - wegen seines Inhaltsstoffes Allicin Bakterien und Pilze ausbremst und womöglich antiviral wirkt. Daneben kann die Knolle offenbar auch vor Parodontitis schützen.

    Auch gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten kann Knoblauch helfen, betont die Apotheken Umschau, denn der Konsum hemmt die Blutgerinnung. Zu beachten ist aber auch, dass größere Mengen bei manchen Menschen Magenschmerzen und Übelkeit verursachen können. Als Höchstmenge zu empfehlen sind etwa fünf Gramm pro Tag.

    Gewarnt sein sollten Personen, die Medikamente einnehmen. Denn der Knoblauch könnte die Wirkung von Blutdruck senkenden oder gerinnungshemmenden Mitteln verstärken, ebenso HIV-Medikamente blockieren. Hier sollte vor dem Konsum ein Arzt konsultiert werden.

    Knoblauchhaltige Nahrungsergänzungsmittel rufen unter Umständen Folgen wie Durchfall oder Übelkeit hervor. Kinder sollten die Finger davon lassen, denn sie reagieren laut Tagesspiegel besonders empfindlich auf die Inhaltsstoffe.

    Einen positiven Einfluss auf Thrombosen soll neben Allicin auch das ebenfalls im Knoblauch enthaltene Ajoen haben. Der NDR verweist auf den Schutz vor Schlaganfällen. Beide Schwefelverbindungen wirken sich zudem positiv auf den Cholesterinspiegel aus und unterstützen Wachstumsprozesse.

    Das Zentrum der Gesundheit betont die positive Wirkung auf Diabetes wegen des absenkenden Blutzuckerspiegels und auf Krebs, weil Knoblauch der Ausbreitung von Tumoren entgegenwirkt. Als Beispiele werden hier Magen-, Speiseröhren-, Lungen- und Brustkrebs genannt.

    Knoblauch verhilft nur bei Erkältungen und Infekten ohne Fieber

    Eingesetzt wird er demnach unter anderem bei Darmproblemen und Erkältungen respektive der Grippe. Allerdings unterstützt sein Verzehr nur bei Infekten ohne Fieber, denn unterliegt der Körper ohnehin schon zu viel Hitze, könnte Knoblauch diesen Effekt noch verschlimmern, weil er durch seinen scharfen Geschmack die Poren öffnet und zum Schwitzen verleitet.

    Durch die Förderung der Darmflora wird die Immunabwehr gestärkt, die Nährstoffe können besser aufgenommen und verwertet werden. Zudem könnte Knoblauch gegen Blasenentzündungen und Harnwegsinfekte helfen. Er bewahrt die Leber vor Verschleiß, kann bei Schwermetallvergiftungen oder zu ausgiebigem Alkoholkonsum Abmilderung verschaffen.

    Darüber hinaus kann Knoblauch auch hilfreich gegen Hühneraugen und Warzen sein. Dazu eine Scheibe einer Zehe mit einem Pflaster über Nacht an der entsprechenden Stelle fixieren, am nächsten Morgen ein heißes Fußbad folgen lassen. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis Hühnerauge oder Warze entfernt sind.

    Ein Brei aus gepresstem Knoblauch und Öl kann gegen Ohrentzündungen, Rheuma, Ischias, Hexenschuss, Kopfschmerzen, Hautflechten oder Insektenbisse helfen. Das Gemisch sollte auf die schmerzende Stelle gerieben und über Nacht ein Tuch darüber gewickelt werden. Dabei gilt jedoch, dass längerer Hautkontakt mit Knoblauch Rötungen, Brennen oder Blasenbildung zur Folge haben kann.

    Lässt man weißen Knoblauch fermentieren, nimmt er nach einigen Wochen eine schwarze Farbe an. So soll sich das antioxidative Potenzial erhöhen. Das Zentrum für Gesundheit hebt in diesem Fall den Schutz der Leber und der Blutgefäße sowie die Prävention vor Arteriosklerose und Diabetes hervor.

    Allerdings warnt Prof. Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck im Tagesspiegel davor, sich einfach nur auf eine Knoblauch-Kur zu verlassen: „Man kann sich nicht schlecht ernähren, zum Beispiel Unmengen Fleisch und Zucker verzehren und glauben, dies könne man nun mit viel Knoblauch einfach ausgleichen.“ Alles in allem hat sich Knoblauch seinen Beinamen als natürliches Antibiotikum oder Wunderknolle aber verdient.

    Anerkannte Heilpflanze: Knoblauch hilft gegen viele Krankheiten und beschleunigt sogar die Heilung von Wunden.
    Anerkannte Heilpflanze: Knoblauch hilft gegen viele Krankheiten und beschleunigt sogar die Heilung von Wunden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Mundgeruch wegen Knoblauch: Verschiedene Hausmittel können Abhilfe schaffen

    Übrigens: Den schon erwähnten Mundgeruch erklärt die Apotheken Umschau damit, dass die schwefeligen Substanzen über Lunge und Haut abgeatmet werden. Für etwas Abmilderung können demnach ein Glas Milch oder Kaugummis mit Pfefferminze sorgen. Es kann aber auch helfen, Petersilie, Salbei, Minze, ein paar Kaffeebohnen - allerdings dann auch für zehn Minuten -, Kardamom, Ingwer oder sogar ein paar Zitronenstücke zu kauen. Der NDR warnt jedoch, dass Milch oder auch Joghurt die gesunden Inhaltsstoffe neutralisieren würde.

    Um den Knoblauchgeruch an den Händen loszuwerden, gibt es ebenfalls diverse Tipps. So kann helfen, sie mit Essig unter lauwarmem Wasser zu waschen, etwas Kaffeesatz in feuchten Händen zu verreiben und sie dann abzuwaschen, Salz und einen Schuss Zitronensaft in den Händen zu verreiben und diese mit lauwarmem Wasser abzuwaschen oder die Hände an Edelstahl - etwa der Spüle oder dem Wasserhahn - zu reiben und sie dann unter lauwarmes Wasser zu halten.

    Knoblauch sollte trocken und kühl sowie dunkel gelagert werden - nicht etwa im Kühlschrank, denn dort kann er bitter werden. Neben einer kühlen Vorratskammer bietet sich der Keller an. Ist eine Knolle erst einmal angebrochen, sollte sie binnen zehn Tagen aufgebraucht werden. Haben Zehen bereits weiche Stellen, könnten sie verdorben sein - in diesem Fall lieber wegwerfen.

    Mehr hilfreiche Informationen finden Sie hier in unserem Gesundheit-Ratgeber und in unserem Ernährung-Ratgeber.

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