Viel Fett und viele Kohlenhydrate – aber lecker und mit Suchtfaktor. Das zeichnet Kartoffelchips eigentlich aus. Doch das mit dem "Lecker" ist so eine Sache, wie die Stiftung Warentest jetzt herausgefunden hat. Beim Gehalt von Schadstoffen und beim Geruch nach ranzigem Fett verging den Testern teilweise die Lust am Knabbern.
Kartoffelchips im Test: Fünf Produkte fallen durch
Bei dem Kartoffelchips-Test für das Magazin test (Ausgabe 11/2022) fallen fünf der 25 getesteten Produkte mit dem Urteil "mangelhaft" komplett durch. Sechs weitere Chipssorten erhalten ein gerade noch "Ausreichend".
Grund für die schlechten Bewertungen sind meist zu viel Salz und Schadstoffe. Vor allem nachgewiesenes Acrylamid stößt den Testern auf. Das entsteht, wenn die Temperaturen beim Frittieren und Backen über etwa 120 Grad steigen. Der Schadstoff kann das Erbgut verändern und löst möglicherweise Krebs aus. Aber auch grüne Stellen mit Glycoalkaloiden aus den Kartoffelschalen, das schädliche Fett-Umwandlungsprodukt Glycidol aus dem Öl sowie Mineralölkohlenwasserstoffe aus der Produktion lassen keine guten Testergebnisse zu. Laut den Testern lassen sich die kritischen Stoffe in Chips nicht komplett vermeiden. Da mache die Konzentration den Unterschied.
Stiftung Warentest: Diese Kartoffelchips sind Testsieger
Doch es geht auch mit wenigen Schadstoffhöhen. Das beweist der Testsieger. Die Kartoffelchips Krosse Kerle landen auf dem ersten Platz. Laut den Testern schmecken sie aromatisch, sind knusprig und vielfältig gewürzt und haben den geringsten Fett- und Salzgehalt. Pro 100 Gramm kosten Krosse Kerle 1,73 Euro.
Sieben weitere getestete Produkte schneiden ebenfalls "gut" ab. Bei den Kartoffelchips mit Paprikawürzung sind das: Crunchips (1,02 Euro/100 g), Aldi Sun Snacks (0,50 Euro/100 g), Chio Red Paprika (1,14 Euro/100 g). Bei den Kartoffel-Snacks haben die Pom-Bären die Nase vorn (1,99 Euro/100 g), gefolgt von Kaufland "K-Classic - Sonne, Mond & Sterne"-Snack (0,89/100 g). Bei den Stapelchips kommen die von Edeka Gut & Günstig und Rewe Ja (je 74 Cent/100 g) "gut" weg.
Kartoffelchips: Tipp für Umweltbewusste
Die Tester haben noch einen Tipp für alle, die beim Knabbern auf die Umwelt achten möchten: Chips-Tüten sind besser recycelbar als Stapelchipdosen. (mit dpa)