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Kakao statt Kaffee am Morgen: So wach macht das Superfood

Ernährung

Wachmacher und Nährstofflieferant? Das ist dran am Hype um Kakao

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    Schon als Kinder lernen wir, Süßes mit guten Empfindungen zu verknüpfen.
    Schon als Kinder lernen wir, Süßes mit guten Empfindungen zu verknüpfen. Foto: Christin Klose, dpa

    Kakao sorgt nicht nur an kalten Tagen für Wärme, viele verbinden mit einer heißen Tasse der schokoladigen Spezialität auch gute Erinnerungen an die Kindheit. In den sozialen Medien wird er derzeit als Power-Drink und Superfood gefeiert. Influencer und Gesundheitscoaches preisen die „Speise der Götter“ auf Plattformen wie Instagram und TikTok als gesunde, belebende Alternative zu Kaffee und Instant-Kakaopulvern, mit intensivem, natürlichem Geschmack statt künstlicher Zusatzstoffe.

    Als der Kakao aus Mittelamerika nach Europa kam, war nicht klar, dass „Xocolatl“ (wie das Getränk bei den Azteken hieß) einmal so beliebt werden würde. Ursprünglich wurde es bei Ritualen genutzt und war eher bitter, bestand lediglich aus Kakaopulver, Wasser und Gewürzen wie Chili oder Vanille. Erst mit Honig oder Zucker gesüßt und mit Milch zubereitet, trat flüssige Schokolade ihren Siegeszug als Luxusgetränk und Fastenspeise an.

    Wie gesund ist Rohkakao wirklich? Das sagt die Forschung

    Heutzutage stammt ein Großteil des weltweit in tropischen Regionen angebauten Kakaos aus Afrika. Zuletzt ist der Preis deutlich gestiegen, denn die Erntemenge war witterungsbedingt gering. Das macht auch Schokolade teurer. Wer trotzdem fair gehandelten (Bio-)Kakao oder Schokolade kauft, unterstützt bessere Lebensbedingungen und nachhaltige Anbaumethoden. Denn viele Kakaobauern arbeiten unter prekären Bedingungen, und Kinderarbeit ist in vielen Regionen trauriger Alltag.

    Derzeit gehypt wird der sogenannte „Rohkakao“. Der wird nicht geröstet und daher oft als noch gesünder bezeichnet, da die hitzeempfindlichen Nährstoffe besser erhalten bleiben sollen. Doch zeigt die Forschung, dass die Unterschiede in den Nährstoffen zwischen Rohkakao und geröstetem Kakao minimal sind – abgesehen von einer leicht höheren Konzentration hitzeempfindlicher Vitamine im Rohkakao. Aussagen, dass er als vorbeugendes Mittel gegen Krankheiten wirkt, sind wissenschaftlich nicht ausreichend belegt.

    Kakaobohnen enthalten Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Kalium, Ballaststoffe, in geringeren Mengen die Vitamine B1, B2 und E. Was dem Kakao Superfood-Status einbringt, ist sein hoher Gehalt an Antioxidantien, die dabei helfen, die Zellen vor schädlichen freien Radikalen zu schützen und damit den Alterungsprozess zu verlangsamen. Dazu kommen noch sogenannte Flavonole. Diese sekundären Pflanzenstoffe fördern die Elastizität der Blutgefäße und haben blutdrucksenkende Eigenschaften.

    Lieber Kakao statt Kaffee? Kakao wirkt tatsächlich ähnlich wie Koffein

    Die belebende Wirkung, die oft als Argument für den Kakao-Hype genannt wird, ist wissenschaftlich fundiert. Mit Theobromin enthalten die Bohnen einen Stoff, der ähnlich wirkt wie Koffein, jedoch sanfter. Er steigert die Produktion von Dopamin im Gehirn. Ein weiterer Inhaltsstoff, das Tryptophan, dient als Basis für das Glückshormon Serotonin. Diese Kombination macht Kakao zu einem natürlichen Wachmacher und Stimmungsaufheller.

    Wegen des unterschiedlich hohen Fettgehaltes in den verschiedenen Arten von Kakaopulver unterscheidet sich deren Kaloriengehalt deutlich – stark entöltes Pulver kommt auf rund 250 Kalorien je 100 Gramm, schwach entöltes auf rund 350. Dennoch stellt reiner Kakao eine kalorienärmere Alternative zu stark gezuckerten Instant-Kakaos dar, die bis zu 80 Prozent Zucker enthalten können.

    Ob in Form von Kakao-Bites, als edler schwach entölter Kakao für intensiven Geschmack oder in Riegeln und Smoothies – die Vielfalt an Kakaoprodukten wächst. So sind die mundgerechten, herb schmeckenden Kakaonibs besonders als Snack beliebt und gelten als gesündere Alternative zu Schokolade, da kein Zucker zugesetzt wird.

    Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.

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