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Insekten: Im eigenen Garten: Herkunft und Lebensweise der Blauen Holzbiene

Insekten

Im eigenen Garten: Herkunft und Lebensweise der Blauen Holzbiene

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    Nicht nur Wildbienen erfreuen sich an Insektenhotels: Auch Holzbienen kann man damit helfen, einen Nistplatz im eigenen Garten zu finden.
    Nicht nur Wildbienen erfreuen sich an Insektenhotels: Auch Holzbienen kann man damit helfen, einen Nistplatz im eigenen Garten zu finden. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Die Holzbiene ist ursprünglich im warmen Süden heimisch, beispielsweise in Südasien, Afrika und Australien. Einige Arten der Holzbiene sind auch in Europa zuhause. Die Östliche Holzbiene, die Kleine sowie die Blaue Holzbiene kommen direkt bei uns in Deutschland und auch im eigenen Garten vor. Aufgrund der klimatischen Veränderungen durch die Klimakrise breitet sich das wärmeliebende Insekt immer weiter in Richtung Norden aus. Die am weitesten verbreitete Holzbienenart hierzulande ist die Blaue Holzbiene, die ihren Namen ihrem Aussehen zu verdanken hat. Wie sie lebt und was sie sonst noch ausmacht – dazu hier ein Überblick.

    Das ist die Blaue Holzbiene: Aussehen, Ernährung und Herkunft

    • Wissenschaftlicher Name:

    Der wissenschaftliche Name der Holzbiene lautet Xylocopa. Wenn es um die Blaue Holzbiene geht, die die bei uns größte heimische Wildbiene ist, wird der Zusatz "violacea" (zu deutsch: violett) angehängt. Der klassische Name "Holzbiene" geht auf die Aufzucht ihrer Brut zurück. Denn das tut sie in kleinen Höhlen, die sie mit ihren scharfen Kauwerkzeugen in morsches Holz bohrt.

    • Aussehen und Größe:

    Die Blaue Holzbiene hat eine vergleichsweise imposante Größe: Bis zu 28 Millimeter groß kann sie werden. Ihr schwarzer, meist behaarter Körper, erinnert laut dem Magazin "Mein schöner Garten" an eine Hummel. Die friedlichen Weibchen besitzen einen Stachel, den sie aber nur unter großer Bedrohung einsetzen. Das Besondere an der Blauen Holzbiene sind die farbenfrohen Flügel. Sie schimmern blau bis blau-violett. Die Fühler der Männchen haben zudem gelb-orangene Spitzen.

    • Ernährung:

    Die Blaue Holzbiene ernährt sich von Pollen und Nektar. Sie ist dabei vielfältig unterwegs und bindet sich laut "Mein schöner Garten" nicht an eine einzelne Pflanzenart. Sie ist tendenziell auf der Suche nach Korb-, Lippen- und Schmetterlingsblütlern und scheint den Blauregen sehr zu mögen. Für ihren Nachwuchs sammelt die Holzbiene ebenfalls Pollen. Diese legt sie in Form einer zähen Pollenmasse gemeinsam mit einem Ei in eine Nistzelle, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit berichtet. Schlüpfen die Larven, haben sie so gleich etwas zu essen.

    • Herkunft und Lebensraum:

    Die Klimakrise nimmt zunehmend Einfluss auf den Lebensraum der Blauen Holzbiene. Ihre Herkunft hat sie im Südwesten Deutschlands und ist heute bis in die Mitte, teilweise bis in den Norden des Landes verbreitet. Vereinzelt lebt sie laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) inzwischen auch in Südschweden und im Baltikum. 

    Die Weibchen der Blauen Holzbiene halten sich gerne an aufrechten Strukturen wie Hauswänden oder Bäumen auf. Auf der Suche nach geeigneten Nistplätzen findet man sie in der Nähe von abgestorbenen, mit Sonne beschienenen Baumstämmen, seltener in Zaunpfählen oder Holzbalken. Auch an Waldrändern, in Parks und auf Streuobstwiesen verweilen die Insekten. 

    Die Blaue Holzbiene ist allein unterwegs: So ist ihre Lebensweise

    Die Blaue Holzbiene hat eine solitäre Lebensweise – und hebt sich damit von anderen Bienenarten wie der Honigbiene ab, die in Staaten lebt. 

    Die erwachsenen Holzbienen überwintern in Hohlräumen wie Mauerspalten oder Baumhöhlen. Wenn es im März und April wieder wärmer wird, verlassen die Tiere ihr Versteck, um sich zu paaren. Um ihre Eier abzulegen, suchen sie nun bereits nach einem Nistplatz – und nach Pollen und Nektar, damit der Nachwuchs auch etwas zu essen hat.

    Wenn die Blaue Holzbiene ein geeignetes Gehölz gefunden hat, beginnt sie, eine bis zu 30 Zentimeter tiefe Höhle hineinzubohren. Dafür benutzt sie ihre starken Beißer. In den langen Gängen legt sie schließlich Brutkammern an, wie "Mein schöner Garten" schreibt. Diese sind durch Speichel und Sägemehl voneinander getrennt. Dort hinein legt die Holzbiene ihre Eier, die bereits im Juli schlüpfen, und etwas Nahrung. Die alte Generation der Blauen Holzbiene stirbt schließlich.

    Hier ist sie nützlich: Die Blaue Holzbiene im eigenen Garten

    Die Blaue Holzbiene nimmt grundsätzlich eine wichtige Rolle im Ökosystem ein. Weil sie Pflanzen auf ihrer Nahrungssuche bestäubt und sie damit lebensfähig macht, ist das Tier ein willkommener Gast in den meisten Gärten.

    Wer die Blaue Holzbiene auf der Suche nach einem Nistplatz unterstützen möchte, hat dazu verschiedene Möglichkeiten:

    • Eine Totholzecke im Garten zu errichten oder abgestorbene Baumstümpfe und Äste einfach stehen- oder liegenzulassen, kann laut "Mein schöner Garten" bereits helfen. Das Holz sollte fest und trocken sein, der Standort sonnig.
    • Auch ein Insektenhotel mit großem Totholz aus dem Garten kann die Holzbiene beim Nisten unterstützen, genau wie eine Trockenmauer, in der die erwachsenen Tiere überwintern können.
    • Vielfältige Blumenwiesen mit Blüten von Blauregen, Flockenblume und Natternkopf überzeugen neben den Blauen Holzbienen auch viele andere Insekten.

    Problematisch kann es werden, wenn man zum Beispiel in einem Fachwerkhaus wohnt. Denn unbearbeitetes Holz kann für die Blaue Holzbiene ein attraktiver Nistplatz sein. Das Holz zu lackieren oder zu lasieren, hilft aber schon dagegen.

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