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Hochschulen: Studieren als Gehörloser: Wo kann man barrierefrei studieren?

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Studieren als Gehörloser: Wo kann man barrierefrei studieren?

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    Damit Gehörlose barrierefrei studieren können, brauchen sie häufig Schriftdolmetscher.
    Damit Gehörlose barrierefrei studieren können, brauchen sie häufig Schriftdolmetscher. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Laut Angaben des Deutschen Gehörlosen-Bund leben etwa 80.000 gehörlose Menschen in Deutschland. Eine Universität oder Hochschule, die Gebärdensprache als Unterrichtssprache anbietet, gibt es hierzulande bisher aber nicht. Wie können taube Menschen oder Menschen, die nur schlecht hören, es trotzdem schaffen, ihr Wunsch-Studium anzutreten und zu meistern? Die beste Lösung bieten Gebärdensprachdolmetscher.

    Wie können Gehörlose studieren?

    Auch wenn es in Deutschland keine spezielle Hochschule für gehörlose Studierende gibt, haben sie dennoch die Möglichkeit, Unterstützung zu bekommen. So können Gehörlose vor ihrem Studium laut Angaben der Bundesregierung einen Antrag beim überörtlichen Sozialhilfeträger stellen, um einen Dolmetscher für Gebärdensprache zu bekommen. Der Dolmetscher ist dann in Kursen und Vorlesungen dabei und übersetzt alles, was der Professor vorne sagt, für den Studierenden. Die Kosten hierfür werden häufig im Rahmen der Eingliederungshilfe von der Krankenkasse übernommen. Auch Schriftdolmetscher, die das Gesagte abtippen, werden gefördert und können für die Studierenden eine Hilfe sein, um in den Vorlesungen, ob vor Ort oder online, alles mitzubekommen.

    Wie beantragt man einen Dolmetscher?

    Der Weg zum Dolmetscher ist nicht leicht, auch wenn man alle Voraussetzungen dafür erfüllt. Viele gehörlose Studierende erzählen in Beiträgen vom Bayerischen Rundfunk oder der Studentischen Redaktion der Uni Heidelberg, dass sie viele Anträge ausfüllen müssen und sich häufig selbst einen Dolmetscher suchen müssen, um die Unterstützung zu bekommen, die sie benötigen. Um genau zu erfahren, wie man an unterstützende Mittel kommt und was genau einem zusteht, wendet man sich am besten so früh wie möglich an den oder die jeweilige Behindertenbeauftragte, die Universitäten und Hochschulen häufig haben. Diese können gehörlose Studierende in den nächsten Schritten beraten.

    Stellt man den ersten Antrag beim zuständigen Sozialhilfeträger, verlangt dieser meist weitere Unterlagen wie ein fachärztliches Gutachten, eine Aufstellung des bisherigen Werdegangs oder einen Bescheid der Pflegekasse, wie die Uni Würzburg es beispielhaft darlegt.

    Wie lernt man andere Studierende kennen?

    Zum Studieren gehört nicht nur Lesen und Lernen. Um während des Studiums Anschluss zu finden, lohnt es sich zu schauen, ob es an der Uni oder Hochschule einen Zusammenschluss aus gehörlosen Studierenden gibt, die Veranstaltungen planen oder beraten. So gibt es an der Universität Heidelberg beispielsweise die Gruppe Deafies oder den Verein iDeas in Hamburg.

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