Sanddorn hat sich mittlerweile als Heilpflanze einen guten Ruf erarbeitet. Man erkennt ihn vorrangig an den charakteristischen roten Beeren. Sanddorn steckt voller Bitterstoffe – was ihn sehr gesund macht, viele aber aufgrund des herben Geschmacks abschreckt. Aber wie genau wirkt Sanddorn eigentlich und was macht ihn so gesund?
Sanddorn im Steckbrief: Größe, Name und Herkunft
- Botanischer Name: Hippophae rhamnoides
- Umgangssprachliche Namen: Ölbaum/Zitrone des Nordens, Haffdornbeere, Orangenbeere
- Botanische Familie: Ölweidengewächse
- Herkunft: Asien
- Höhe: bis zu sechs Meter
- Wirkung: Soll unter anderem das Immunsystem stärken
Was ist Sanddorn?
Sanddorn gehört zu der Pflanzenfamilie der Ölweidengewächse und gilt als recht anspruchslose Pflanze. In ihrem Universalbuch "Alles über Heilpflanzen" schreibt Ursel Bühring, Gründerin der Freiburger Heilpflanzenschule, dass Sanddorn ein wahrer "Hungerkünstler" sei. Er könne demnach sogar nur auf Sand und Stein wachsen, und halte starkem Wind und hohen Temperaturen stand. Die langen, schmalen Blätter haben einen Filzmantel und schützen die Pflanze vor dem Austrocknen. Zum Gedeihen braucht er aber viel Licht.
Charakteristisch für den Sanddorn sind seine orangefarbenen Früchte. Sie sind meist Ende August erntereif. Laut Ursel Bühring ist beim Ernten der Geschmack entscheidend. Ein "frisch-säuerlicher" Geschmack, deute auf reife Früchte hin. Bei ranzigem Geschmack seien die Früchte überreif.
Wirkung: Was macht den Sanddorn gesund?
Laut der Deutschen Apothekerzeitung ist Sanddorn eine wahre Vitamin-Bombe. Der Vitamin-C-Gehalt soll sogar das von Zitrusfrüchten übersteigen. Und tatsächlich: Laborwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bestätigen den hohen Gehalt. 100 Milliliter Sanddornbeerensaft enthalten 265 mg Vitamin C. Der Tagesbedarf für Erwachsene liegt zwischen 95 und 110 Milligramm am Tag. Zum Vergleich: 100 Milliliter Zitronensaft enthalten laut der DGE "nur" 40 Milligramm.
Vitamin C hat im Körper etliche positive Wirkungen. Es wird laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung unter anderem für eine normale Funktion von Knochen, Haut und Zähnen und einen gesunden Energiestoffwechsel benötigt. Auch für eine normale Funktion des Immunsystems wird das Vitamin benötigt und Sanddorn kann auf natürliche Weise dazu beitragen, den Körper reichlich damit zu versorgen.
Neben Vitamin C enthält Sanddorn auch B-Vitamine, Vitamin K und E. Auch sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe sind im Sanddorn enthalten. Laut einer wissenschaftlichen Arbeit von Aleksandra Zielińska, die in der Online-Datenbank PubMed veröffentlicht wurde, hat Sanddorn fast 200 aktive Inhaltsstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. Studien haben gezeigt, dass Sanddorn unter anderem enzündungshemmend wirkt.
Wie kann Sanddorn angewendet werden?
Sanddorn ist vielseitig. Um die Inhaltsstoffe bestmöglich zu nutzen, kann Fruchtsaft aus den Früchten oder Sanddornfruchtfleischöl hergestellt werden. Das Öl kann laut Ursel Bühring innerlich und äußerlich angewendet werden. Die Expertin empfiehlt Sanddornfruchtfleischöl unter anderem bei Sodbrennen.
Äußerlich soll der Sanddorn laut der Expertin bei Wunden und Verbrennungen angewendet werden können. Viele Naturkosmetikhersteller setzen mittlerweile auch auf Sanddorn als Inhaltsstoff, da er unter anderem bei Pigmentstörungen helfen soll. Als gesunder Snack für zwischendurch kann Sanddorn auch mit Joghurt und Honig verfeinert werden.
Hat die Einnahme von Sanddorn auch Nebenwirkungen?
In der Heilpflanzenkunde heißt es, dass jede Wirkung auch eine unerwünschte Wirkung habe. Nebenwirkungen sind laut Ursel Bühring bei der Behandlung mit Sanddorn aber nicht bekannt. Trotzdem gibt es sogenannte "Gegenanzeigen". Ein medizinischer Fachbegriff, der besagt, unter welchem Umständen man eine Behandlung vermeiden sollte. Für Sanddorn listet die Heilpflanzenexpertin folgende Gegenanzeigen auf:
- Entzündliche Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
- Akute Leber- oder Gallenblasenentzündung
- Gallensteine
- Chronische Durchfälle