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Heilpflanzen: Ginkgo: Wirkung und Anwendung einfach erklärt

Heilpflanzen

Ginkgo: Wirkung und Anwendung einfach erklärt

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    Gingko-Blätter können unterstützend zur Behandlung von Demenz-Symptomen verabreicht werden.
    Gingko-Blätter können unterstützend zur Behandlung von Demenz-Symptomen verabreicht werden. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Der Ginkgo wird bereits seit Urzeiten als Heilpflanze verwendet. In der traditionellen chinesischen Medizin wird dem Ginkgo eine Steigerung der geistigen Aktivität zugeschrieben. Wohl auch deshalb gibt es etliche Studien rund um die Wirkung des Ginkgobaums. 

    Ginkgo im Steckbrief: Größe und Herkunft

    • Name: Ginkgobaum, Fächerblattbaum
    • Botanischer Name: Ginkgo Biloba
    • Familie: Ginkgogewächse
    • Herkunft: China
    • Größe: 30 bis 40 Meter
    • Angewandter Pflanzenteil: Blätter
    • Medizinische Anwendung: unter anderem Tinnitus und bei Demenz-Symptomen

    Infos kompakt: Was ist der Ginkgo?

    Der Ginkgobaum wird wegen der charakteristischen Form seiner Blätter auch Fächerblattbaum benannt. Sie haben nämlich einen Einschnitt in der Mitte des Blattes. Die Form hat selbst Goethe inspiriert, das Gedicht "Ginkgo Biloba" zu schreiben. Der Ginkgobaum zählt als ältester Baum der Welt, in China stehen Exemplare, die mehr als tausend Jahre alt sind. 

    Laut der Uni Münster leitet sich der Name vom chinesischen Wort Yin Xing ab und bezieht sich auf die kleinen Früchte des Baums. "Gin" bedeutet "silber" und "kyo" bedeutet "Aprikose". Der Baum ist laut Ursel Bühring, Gründerin der Freiburger Heilpflanzenschule, relativ anspruchslos. 

    Ginkgo: Die Wirkung kurz erklärt

    Laut dem Heilpflanzenlexikon von Dietrich Frohne wurde die Wirkung des Ginkgos in etlichen klinischen Studien erfasst. Sie beziehen sich hauptsächlich auf den Spezialextrakt EGb 761. Aussagen bezüglich der Wirkung lassen sich demnach nur auf Präparate zurückführen, die den Extrakt auch tatsächlich beinhalten. EGb 761 zählt laut der pharmazeutischen Zeitung zu den am besten untersuchten Pflanzenextrakten weltweit. 

    Laut dem Heilpflanzenlexikon hat der Ginkgoextrakt folgende Wirkung:

    • wirkt Sauerstoffmangel im Körper entgegen (antihypoxisch)
    • durchblutungsfördernd (antiischämisch)
    • wirkt dem Absterben von Nervenzellen entgegen (neuroprotektiv)
    • kann Schwellungen des Gehirns entgegenwirken (hirnödemhemmend)

    Viele dieser Wirkungen sind entweder eindeutig durch Studien belegt oder aufgrund von Tierversuchen und anderen Tests wahrscheinlich. Aufgrund ihrer neuroprotektiven Wirkung können Ginkgo-Präparate unterstützend zur Behandlung von Demenz-Symptomen verabreicht werden.

    Ginkgo: Welche Nebenwirkungen sind möglich?

    Laut dem Heilpflanzenlexikon von Dietrich Frohne soll bei Ginkgopräparaten der Gehalt von Ginkgolsäuren unter 5 ppm (parts per million) liegen. Die Konzentration kann in Prozent umgerechnet werden. Viele Nahrungspräparate im Internet nutzen laut dem Heilpflanzenlexikon teilweise gepulverte Ginkgoblätter, bei denen der Gehalt an Ginkgolsäure wohl deutlich über dem eben genannten Grenzwert liegen kann. Gesundheitliche Risiken können demnach nicht ausgeschlossen werden.

    Zu den seltenen Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden und allergische Hautreaktionen. Laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual sollte die Einnahme mindestens zwei Wochen vor einer Operation gestoppt werden, da Ginkgo durchblutungsfördernd ist. Aus diesem Grund sollten auch Schwangere die Präparate möglichst meiden.

    Anwendung: So kann der Ginkgo verwendet werden

    Neben Nahrungsergänzungsmitteln in Tablettenform sind auf dem Markt auch Ginkgotees erhältlich. Die Tees werden überwiegend aus den ganzen Blättern gewonnen. Das führt dazu, dass nicht gewährleistet werden kann, wie viel Ginkgolsäure tatsächlich vom Verbraucher aufgenommen wird. Die ARD hat in der Sendung "W wie wissen" genau das getestet. Das Ergebnis: Laut Labortests müsse davon ausgegangen werden, dass die vorgeschriebenen Grenzwerte im Tee überschritten werden. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung könne die Sicherheit der Tees wegen mangelnder Daten aber nicht beurteilt werden.

    Obwohl sich die potenten Wirkstoffe des Ginkgos hauptsächlich in den Blättern befinden, wird nicht nur dieser Teil des Baums verwendet: In Asien stehen regelmäßig Ginkgonüsse auf dem Speiseplan.

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