Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Heilpflanzen: Fenchel: Wirkung und Anwendung einfach erklärt

Heilpflanzen

Fenchel: Wirkung und Anwendung einfach erklärt

    • |
    Der Fenchel liefert Anis-Geschmack in der Tasse. Mehr zur Wirkung und Anwendung gibt es hier.
    Der Fenchel liefert Anis-Geschmack in der Tasse. Mehr zur Wirkung und Anwendung gibt es hier. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Fenchel wird schon seit Jahrhunderten als Heilmittel genutzt. Dem Aberglauben nach sollte Fenchel Dämonen vertreiben und gleichzeitig als Glücksbringer dienen. In vielen Klöstern wurde Fenchel schon im 9. Jahrhundert als Heilpflanze angebaut. Doch welche Wirkung hat Fenchel eigentlich genau und was ist der Unterschied zwischen Gewürzfenchel und Gemüsefenchel? 

    Fenchel im Steckbrief: Größe und Herkunft

    • Name: Fenchel
    • Botanischer Name: Foeniculum vulgare
    • Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
    • Herkunft: Mittelmeergebiet
    • Größe: je nach Art bis zu 2,50 Meter hoch
    • Besonderheiten: Arzneipflanze des Jahres 2009
    • Medizinische Anwendung: Blähungen, Verdauungsbeschwerden, Milchbildung
    • Produkte: Tees, Sirup, Pulver, Tropfen

    Fencheltee: Die Wirkung von Fenchel kurz erklärt

    Es gibt zwei Fenchel-Arten, die einen Eintrag im Europäischen Arzneibuch haben: Bitterer Fenchel (Foeniculi amari fructus) und Süßer Fenchel (Foeniculi dulcis fructus). Von beiden Pflanzen werden die Samen zur Weiterverarbeitung genutzt. In der Phytotherapie ist häufig von Fenchelfrüchten die Rede, hier sind aber immer die Samen gemeint.

    Laut dem Heilpflanzenlexikon von Dietrich Frohne wird in der pharmazeutischen Praxis immer der bittere Fenchel genutzt. Das daraus gewonnene Bitterfenchelöl enthält 60 Prozent Anethol und 15 Prozent Fenchon.

    Von der Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, wurde Fenchel bei Verdauungsbeschwerden zugelassen. Ursel Bühring, Gründerin der Freiburger Heilpflanzenschule, schreibt in ihrem Ratgeber "Alles über Heilpflanzen", dass Fenchel dazu beitragen kann, Krämpfe zu lösen und beim Abgang von Gasen hilft. Deshalb wird Fenchel gerne bei Blähungen verabreicht. Dem ätherischen Öl werden auch antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben.

    Anwendung: So kann Fenchel verwendet werden

    Damit das ätherische Öl erhalten bleibt, sollten für die Zubereitung von Fencheltee laut Ursel Bühring frisch gequetschte Samen genutzt werden. Auf eine Tasse heißes Wasser kommen etwa ein Teelöffel Samen. Der Tee sollte anschließend bedeckt sieben Minuten ziehen. Zur Beruhigung für den Magen kann der Tee bis zu vier Mal täglich zwischen den Mahlzeiten getrunken werden. Für eine optimale Wirkung sollten die Samen kurz vor der Zubereitung zerstoßen und anschließend gleich überbrüht werden.

    Neben Tees für verschiedene Anwendungsbereiche kann Fenchel auch in Cremes und Salben zur äußeren Anwendung genutzt werden.

    Hat Fenchel Nebenwirkungen?

    Ätherisches Fenchelöl kann allergische Reaktionen hervorrufen. Laut Ursel Bühring sollte es nicht länger als sechs Wochen lang angewendet werden. Säuglinge, Kleinkinder und Schwangere sollten das Öl nicht verwenden.

    Laut Ursel Bühring sind bei der Anwendung von Tees keine Nebenwirkungen bekannt, das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt aber Arzneitees mit Anis und Fenchel über einen längeren Zeitraum nur nach Rücksprache mit einem Arzt zu sich zu nehmen.

    Was ist der Unterschied zwischen Fenchel und Gemüsefenchel?

    Im Supermarkt ist Fenchel meist als Knolle zu kaufen. Auch sie hat den charakteristischen Geschmack und Geruch des Fenchels, dabei handelt es sich meist um eine gezüchtete Art, den Florentiner Fenchel. Er bildet beim Wachsen eine zwiebelartige Knolle an den Stängelansätzen. Auch der Gemüsefenchel ist ein Doldenblütler, aber eine andere Sorte als Bitterer und Süßer Fenchel. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden