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Gesundheit: Krankheit von Papst Benedikt XVI.: Was ist eine Gesichtsrose?

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Krankheit von Papst Benedikt XVI.: Was ist eine Gesichtsrose?

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    Die Gesichtrose lässt sich gut behandeln, wenn die Betroffenen rechtzeitig zum Arzt gehen.
    Die Gesichtrose lässt sich gut behandeln, wenn die Betroffenen rechtzeitig zum Arzt gehen. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Vor kurzem ist der frühere Papst Benedikt XVI. in seine bayerische Heimat gereist. In Regensburg hatte er seinen älteren Bruder am Sterbebett besucht. Es war das erste Mal seit seinem Rücktritt 2013, dass der ehemalige Pontifex die Region um Rom verlassen hat.

    Jetzt ist bekannt geworden, dass Papst Benedikt an einer Gesichtsrose leidet. Die Pressestelle des Vatikan schrieb dazu: "Der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes gibt keinen besonderen Anlass zur Sorge - abgesehen vom hohen Alter eines 93-Jährigen, der dabei ist, eine hoch akute Phase einer schmerzhaften, aber nicht ernsten Krankheit zu überwinden.“ Was also ist eine Gesichtsrose?

    Georg (links) und Joseph Ratzinger.
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    Georg Ratzinger ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Mit seinem Bruder Joseph pflegte er eine enge Beziehung. Beide verband die Liebe zu Gott - und zu Bayern.

    Gesichtsrose: Das sind die Symptome

    Bei der Krankheit bildet sich Ausschlag in Form von roten Bläschen. Er tritt in der Regel im Gesicht auf, kann aber auch andere Körperteilen befallen. Für die Betroffenen ist das schmerzhaft. Häufig treten die Bläschen an Stirn, Hals oder der Kopfhaut auf.

    Krankheit von Papst Benedikt XVI.: Wie entsteht eine Gesichtsrose?

    Grundsätzlich gibt es zwei Arten der Gesichtsrose. Die eigentliche Gesichtsrose ist eine Infektion, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Die Erreger gelangen über kleine Wunden in die Haut und können dort die Krankheit auslösen. „Das kann ein Herpes sein, ein Pickel oder ein Furunkel", sagt der Augsburger Hautarzt Dr. Michael Weidmann. Im Körper angekommen, können sie die Symptome auslösen.

    Es gibt aber noch eine zweite Erkrankung, die fälschlicherweise als Gesichtsrose bezeichnet wird. Das ist der Fall, wenn die sogenannte Gürtelrose im Gesicht auftritt. Medizinisch gesehen ist das eine völlig andere Krankheit. Die Gürtelrose ist eine Infektion, die vom selben Virus hervorgerufen wird, wie die Windpocken. „Wenn ein Mensch als Kind an Windpocken erkrankt und das Virus sich in den Nervenbahnen ablagert, kann es sein, dass er später reaktiviert wird und diese Ausschläge hervorruft“, sagt Weidmann. Ansteckend sei es aber nicht. Es könnte sich höchstens jemand anstecken, der die Windpocken noch nicht hatte. Aber in diesem Fall würden zunächst Windpocken entstehen und nicht die Gürtelrose.

    Was sind die Folgen einer Gesichtsrose?

    Egal ob echte Gesichtsrose oder Gürtelrose, beides kann längerfristige Folgen haben, wenn es nicht behandelt wird. Gefährlich wird es immer dann, wenn Sinnesorgane wie Augen oder Ohren betroffen sind. Das kann zu Probleme beim Gleichgewicht oder dem Gehör führen.

    Im Auge kann es zu Störungen der Netzhaut kommen. Bei der klassischen Gesichtsrose kann es sein, dass die Bakterien sich ins Gehirn vorarbeiten und dort eine Hirnhautentzündung auslösen. „Bei der Gürtelrose ist es häufig so, dass noch lange Zeit später an den Nervenbahnen Schmerzen auftreten“, sagt Weidmann.

    Wie sieht die Behandlung einer Gesichtsrose aus?

    „Beide Krankheiten sind gut zu behandeln, wenn man schnell zum Arzt geht.“ Gegen die klassische Gesichtsrose wird ein Antibiotikum angewandt. Häufig muss hier auch eine Infusion im Krankenhaus gelegt werden. Bei der Gürtelrose wird mit Mitteln gegen Viren gearbeitet. „Das ist eine der wenigen Virus-Erkrankungen, die wir kausal behandeln können.“ 

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