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Die häufigsten Fehler bei der Zahnpflege

Gesundheit

Das sind häufige Fehler bei der Zahnpflege

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    Bei der Zahnpflege können viele Fehler passieren.
    Bei der Zahnpflege können viele Fehler passieren. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Zur richtigen Mundhygiene gehört mehr als das tägliche Zähneputzen. Kaum ein Mensch sei dazu in der Lage, seine Zähne so zu reinigen, wie es vonnöten wäre, heißt es auf der Patientenwebsite der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK). Zahnzwischenraum- und Zungenreinigung gehören wie der regelmäßige Zahnbürstenwechsel zu den wichtigen Abläufen in der Pflegeroutine. Auch eine professionelle Zahnreinigung ist ein wichtiger Baustein der individuellen Prophylaxe.

    Um Mundgeruch vorzubeugen, sollte auch die Zunge gesäubert werden, empfiehlt die Bayerische Landeszahnärztekammer. "Es gibt spezielle Zungenreiniger in verschiedenen Ausführungen, mit denen sich die Bakterien von der Zungenoberfläche leicht entfernt lassen", sagt eine Sprecherin der BLZK. Eine sinnvoll ergänzende Maßnahme sei die Verwendung einer Mundspülung. Sie trage zu besserem Atem bei und beuge durch die enthaltenen Fluoride Karies vor. Nach Zahnoperationen könnten zeitlich begrenzt antibakterielle Spülungen, zum Beispiel mit Chlorhexidin, angewendet werden.

    Mundhygiene: Nur mit wenig Druck putzen

    Viel wichtiger als die Verwendung von Mundspülungen, ist die Reinigung der Zahnzwischenräume, um zu vermeiden, dass Karies entsteht. Mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen mit unterschiedlichen Durchmessern sollten die Räume zwischen den Zähnen ohne großen Druck gesäubert werden. Die BLZK legt nahe, sich das Vorgehen vom Prophylaxeteam in der Zahnarztpraxis zeigen zu lassen. Dieses kann auch über die richtige Zahnputztechnik aufklären. Die Sprecherin warnt: "Zu viel Druck beim Zähneputzen schadet den Zähnen!" Der Zahnschmelz, der sonst für den Schutz der Zähne vor Angriffen aus der Nahrung sorgt, wird dabei weggeputzt. Außerdem legt starkes Schrubben die Zahnhälse frei, was sie empfindlich macht.

    Auch die Zahnzwischenräume sollte man täglich reinigen. Eine Möglichkeit ist Zahnseide - sie ist auch für sehr eng stehende Zähne geeignet.
    Auch die Zahnzwischenräume sollte man täglich reinigen. Eine Möglichkeit ist Zahnseide - sie ist auch für sehr eng stehende Zähne geeignet. Foto: proDente e.V./Johann Peter Kierzkowski, dpa (Archiv)

    Richtig sei, die Zähne mit einer mittelharten Bürste mit leichtem Druck bis zu maximal 150g zu putzen - testen lasse sich das mit einer Küchenwaage. Außerdem sollten Erwachsene ihre Zähne mit fegenden und rüttelnden Bewegungen putzen, um den Zahnbelag effektiv zu entfernen und das Zahnfleisch gleichzeitig zu schonen. Die Wahl des Härtegrades der Zahnbürste spiele eine wichtige Rolle: Weiche Bürsten würden zwar das Zahnfleisch schonen, aber nicht so gut reinigen. Harte Borsten könnten Zähne und Zahnfleisch schädigen. Am besten seien deshalb mittelharte Bürsten geeignet. Statt Handzahnbürsten könnten auch elektrische Zahnbürsten verwendet werden.

    Wer vermeiden will, dass Keime von der Zahnbürste übertragen werden, sollte die Zahnbürste zum Trocknen mit dem Kopf nach oben in einen Becher stellen. Nach einem Tag sind meist keine Keime mehr auf der Bürste. In der Familie sollte jeder seinen eigenen Zahnputzbecher haben, damit die Bürstenköpfe sich nicht berühren und keine Keime ausgetauscht werden. Die BLZK rät, nach einer Erkältung die Zahnbürste zu wechseln.

    Falsche Ernährung hat einen negativen Einfluss auf die Zahngesundheit

    Die Sprecherin der Kammer meint: "Auch unsere Zähne brauchen Ruhepausen." Damit kariesverursachende Bakterien nicht ständig neues "Futter" erhalten und Säuren produzieren, die den Zahnschmelz angreifen, sollte auf Zwischenmahlzeiten weitgehend verzichtet werden, so die Empfehlung der BLZK. Kekse und andere süße Lebensmittel deshalb am besten gleich nach der Hauptmahlzeit naschen und eine halbe Stunde später die Zähne putzen.

    Ist nach dem Essen keine Zahnbürste zur Hand, helfe alternativ auch Kaugummikauen etwa fünf bis zehn Minuten nach der Mahlzeit. Das regt die Speichelproduktion an. Der Speichel wiederum sorgt dafür, dass sich Mineralien schneller wieder in den Zahnschmelz einlagern. Das schützt vor Karies. Trotzdem gilt laut der Sprecherin der BLZK: "Kaugummikauen ersetzt das Zähneputzen nicht." Auch was man isst, ist für die Zahngesundheit bedeutend. Die Ernährung sollte abwechslungsreich sein und Vollkornprodukte miteinbeziehen. Auf zuckerhaltige Getränke sollte man besser verzichten, rät die BLZK.

    Richtige Zahnpflege bei Kindern und Prothesenträgern

    Wer bereits die "dritten Zähne" hat, muss diese wie echte Zähne pflegen. Denn auch auf der Prothese können sich krankmachende Bakterien sammeln, die aber mit handwarmen Wasser und einer weichen Zahnbürste oder einer speziellen Prothesenzahnbürste leicht entfernt werden können. Doch Vorsicht: Dabei keine Zahnpasta verwenden, diese kann nämlich den Prothesenkunststoff angreifen, warnt die BLZK.

    Und auch Träger einer Zahnspange seien zu gründlicher Zahnpflege angehalten. Zahnbürste und Zahnzwischenraumbürstchen würden Beläge um die Brackets herum entfernen. Dabei sei Vorsicht geboten, um die Drähte nicht zu verbiegen. Ergänzend könne eine Munddusche verwendet werden, die Speisereste herausspüle.

    Nicht nur für Erwachsene ist die richtige Zahnpflege wichtig, sondern auch für Kinder, die den ersten Milchzahn haben. Es gibt Lernzahnbürsten mit kleinen, schmalen Bürstenköpfen. Mit ihnen erlernen Kinder das Zähneputzen nach der KAI-Methode: erst Kauflächen, dann Außenflächen, dann Innenflächen putzen. Die Sprecherin der BLZK sagt: "Eltern sollten ihren Kindern bis ins späte Grundschulalter die Zähne nachputzen. Erst dann beherrschen Kinder die Bewegungen so gut, dass sie selbst allein putzen können."

    In vielen Familien ist das Putzen der Milchzähne ein täglicher Kampf. Feste Rituale und ein spielerischer Ablauf können die Situation entspannen.
    In vielen Familien ist das Putzen der Milchzähne ein täglicher Kampf. Feste Rituale und ein spielerischer Ablauf können die Situation entspannen. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Mehr hilfreiche Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Gesundheit.

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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