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Gehalt Krankenschwester & Pfleger: Wie viel verdient man?

Vergütung in der Pflege

Gehalt als Krankenschwester: Wie viel verdient man?

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    Große gesellschaftliche Verantwortung, kleines Gehalt: Krankenschwestern gehören in Deutschland keineswegs zu den Besserverdienern.
    Große gesellschaftliche Verantwortung, kleines Gehalt: Krankenschwestern gehören in Deutschland keineswegs zu den Besserverdienern. Foto: Jens Büttner, dpa (Archivbild)

    Krankenschwester ist ein Full-time-Job. In der Corona-Pandemie mehr denn je. Und einer der wichtigsten obendrein. Denn was steht wirklich über der Gesundheit und dem Schutz vor Krankheiten? Oder besser: Was sollte dies noch toppen? Natürlich nichts. Die Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen - sollte es zumindest sein.

    Da kommen Krankenschwestern ins Spiel. Das Portal praktischarzt.de schreibt zu dem Berufszweig: „Krankenschwester, korrekt bezeichnet ‚Gesundheits- und Krankenpfleger/in‘, ist ein Gesundheitsfachberuf und umfasst Pflege als auch Betreuung und Beratung von Pflegebedürftigen. Diese können im stationären als auch im ambulanten Umfeld behandelt werden.“

    Zur Betreuung gehöre auch „die Assistenz bei ärztlichen Maßnahmen und Anordnung des behandelnden Arztes“. Als mögliche Arbeitsorte werden genannt: Krankenhäuser, Pflegeheime, Altenheime, Sanatorien, Hospize, Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Krankenkassen und ambulante Pflegedienste.

    Gehalt als Krankenschwester oder Pfleger

    Der Frauenanteil beträgt demnach 95 Prozent. Allerdings wird zugleich auf eine körperlich wie psychisch große Belastung verwiesen. Unregelmäßige Arbeitszeiten, lange Stehzeiten, hoher Arbeitsdruck und hohes Arbeitstempo seien die Normalität. Angst vor Spritzen oder eine Sensibilität in Sachen Hygiene wären ein Hinderungsgrund.

    Zunächst steht eine in der Regel drei Jahre andauernde Ausbildung an, in Teilzeit kann sie auch vier oder fünf Jahre in Anspruch nehmen. Grundvoraussetzung ist mindestens ein Realschulabschluss. Kann nur ein Hauptschulabschluss nachgewiesen werden, braucht es obendrein eine mindestens zweijährige Berufserfahrung. Es gibt kein vorgeschriebenes Mindestalter, zu Praktika im Vorfeld wird geraten.

    Das Portal steuerklassen.com gibt den Tipp, im Falle des Abiturs oder eines vergleichbaren Abschlusses ein Aufbaustudium aufzunehmen. So würden die Karrieremöglichkeiten gefördert. Anbieten würden sich Studiengänge wie Pflegepädagogik, Gesundheitsmanagement oder Pflegewissenschaft.

    Die Ausbildung wird an einer staatlich anerkannten Krankenpflegeschule absolviert. Zunächst erfolgt die pflegerische Grundausbildung, danach wird sich spezialisiert. Insgesamt kommen 2100 Stunden theoretischer Unterricht zusammen. Der praktische Teil umfasst 2500 Stunden in den Gebieten Innere Medizin, Pädiatrie, Gynäkologie, Chirurgie, Geriatrie und Neurologie. Dabei sollen Menschen aller Altersgruppen gepflegt werden.

    Der Abschluss besteht in einer staatlichen Prüfung. Über Fachweiterbildungen kann sich die offizielle Berufsbezeichnung „Fachgesundheits- und Krankenpfleger“ verdient werden.

    Ausbildungsvergütung als Krankenschwester: Mit Tarifvertrag im ersten Jahr 1165 Euro im Monat

    Laut Tarifvertrag beträgt der Verdienst in staatlichen und kirchlichen Einrichtungen praktischarzt.de zufolge im ersten Ausbildungsjahr durchschnittlich 1165 Euro brutto pro Monat. Angegeben wird eine Spanne zwischen 975 und 1165 Euro. Im zweiten Jahr sind es dann zwischen 1025 und 1225 Euro, im dritten zwischen 1125 und 1325 Euro.

    Neben dem hier zugrunde liegenden Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst - dem laut oeffentlicher-dienst-news rund 560.000 von etwa 1,1 Millionen Angestellten unterliegen - gibt es auch noch Pendants wie die AVR Caritas, die AVR Diakonie, die AVR Paritätischer Wohlfahrtsverband, den Tarifvertrag des Deutschen Roten Kreuz oder den iGZ DGB für Zeitarbeitnehmer.

    Bei außertariflichen Arbeitgebern kann das Gehalt allerdings auch weniger als 800 Euro betragen. Kein Wunder also, dass Jahr für Jahr händeringend nach Personal gesucht wird.

    Als Einstiegsgehalt nach absolvierter Ausbildung schreibt der Tarifvertrag etwa 35.180 Euro im Jahr fest. Im Monat kann mit 2800 bis 2900 Euro brutto gerechnet werden.

    Eine Krankenschwester mit drei Jahren Berufserfahrung bekommt demnach monatlich 3108 Euro. Führungskräfte nehmen mehr als 3900 Euro mit. Hinzu kommen Zuschläge etwa für Wochenend-, Feiertags- oder Nachtschichten.

    Gehalt als Krankenschwester: Wie viel verdient man?

    Bei steuerklassen.com werden als durchschnittliches Bruttogehalt einer Krankenschwester bis zu 3600 Euro pro Monat genannt. Eine 45-Jährige im Pflegedienst bekomme demnach etwa 3000 Euro.

    Ähnlich falle der Verdienst bei einer Weiterbildung zur OP-Schwester aus. Alternativ werden Fortbildungen in Anästhesie, in Intensivpflege, in Onkologie, zur Hygienefachkraft, zur Fachwirtin in Notfallmedizin oder zur Qualitätsmanagerin aufgelistet.

    Es gibt jedoch allgemein große Differenzen - je nach Einsatzort. So zahlen staatliche Einrichtungen Krankenschwestern laut praktischarzt.de zwischen 2900 und 3600 Euro, bei kirchlichen Einrichtungen sind es 2800 bis 3800 Euro - also eine größere Spanne. In privaten Einrichtungen, die außertarifliche Gehälter festlegen, sind dagegen nur zwischen 1800 und 2200 Euro drin.

    Im Vergleich mit den neuen Bundesländern liegen die Verdienste in den alten Bundesländern einer Studie aus dem Jahr 2015 zufolge um bis zu 1000 Euro höher. Spitzenreiter war hier Hessen mit 2927 Euro, das Schlusslicht bildete Mecklenburg-Vorpommern mit 1925 Euro.

    Als großes Problem wird „die immer stärkere Bedeutung der Zeitarbeit in dem Bereich der Pflege“ betont. Dies hat oftmals wesentlich geringere Vergütungen zur Folge, weil ein Teil des Geldes an das vermittelnde Unternehmen fließt.

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