Wer nach einem gemütlichen Abendessen jetzt im Herbst zu einem Gläschen Wein ein paar Walnüsse mit auf den Tisch legt, regt die Gespräche mit dieser supergesunden Herbstfrucht zusätzlich an, wenn der Nussknacker von Hand zu Hand wandert.
Von frischen Nüssen muss man die feine Haut vom Kern abziehen, die recht bitter schmeckt. Beim Trocknen verschwindet dieser Bittergeschmack weitgehend.
Walnüsse enthalten zwar sehr viel Fett, jedoch fast ausschließlich die gesunden, ungesättigten Fettsäuren, darunter auch die besonders wertvolle Omega-3-Fettsäure, dazu wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
Walnüsse ohne Schimmelbefall aus dem Garten
Entdeckt man beim Knacken im Inneren Pilzgespinste oder sogar Schimmelrasen, gibt man solche Nüsse sofort in den Biomüll. Viele dieser Schimmelpilze sondern giftige Mycotoxine ab. Sie schädigen Leber und Nieren, die Teil-Gruppe der Aflatoxine gilt zudem als krebserregend. Die Mycotoxine sind leider hitzebeständig, sodass sich verdächtige Nüsse auch nicht zum Backen eignen.
Wer einen eigenen Walnussbaum im Garten hat, kann viel dazu beitragen, überwiegend gesunde Nüsse zu ernten. Spätestens kurz bevor die grünen Außenschalen der Nüsse am Baum aufplatzen und die Kerne freilegen, mäht man das Gras unter dem Kronenbereich kurz. Sobald die Nüsse fallen, sammelt man sie am besten täglich auf, besonders bei feuchter Witterung und nach kräftigem Wind. Ich fülle die gesammelten Schätze dann einlagig in stapelbare Gitterboxen. Der Kistenstapel kommt nun auf den Kachelofen, sofern bereits eingeheizt wird. Die untere Kiste bleibt leer, die Nüsse dürfen nämlich beim Trocknen nicht über 40 Grad warm werden, sonst verändern sich bereits die empfindlichen Fettsäuren.
Man kann die Kisten bei sonnigem Wetter auch schräg gestellt an der Sonne trocknen. Oder man stellt sie bei feuchter Außenwitterung auf den Boiler im Heizraum. Am besten täglich bewegt man die Nüsse in jeder Lage durch umrührende Handbewegungen. So unterstützt man das schnelle Trocknen bestmöglich.
Leider breiten sich in den vergangenen Jahren auch Krankheiten und Schädlinge der grünen Schalen aus, die sich dadurch in schwarzen Matsch verwandeln. Der ist, solange die Nüsse in normaler Größe ausgebildet sind, nur lästig, aber für uns nicht gesundheitsschädlich. Leicht befallene Nüsse säubert man so gut es geht. Wer sie nass abbürstet, muss anschließend sogleich besonders sorgsam trocknen.
Walnüsse in der Natur sollte man nur sammeln, nachdem man den Besitzer des Baumes um Erlaubnis gefragt hat. Zudem empfiehlt es sich, nur frisch obenauf liegende Nüsse zu nehmen. Eine längere Lagerzeit in feuchtem Gestrüpp führt häufig zu Pilzbefall im Inneren.
Vögel die Schalen leerpicken lassen, dann als Mulch im Garten verstreuen
Vogelfreunde stellen die Schalenabfälle zunächst in einem breiten, flachen Bottich oder in einem flachen Karton auf die Terrasse. Bald werden sich Vögel auf die Suche nach kleinen Nusskrümeln machen. Größere Mengen an Schalenresten eignen sich hervorragend als Mulchmaterial im Stauden- oder Gehölzbereich, auch auf Baumscheiben im Obstgarten. Kleinere Mengen gibt man als lockerndes und langfristig humusbildendes Material auf den Kompost.
Walnüsse gehören zu den Bäumen, die mit Sommertrockenheit sehr gut zurechtkommen. Spezielle Nuss-Baumschulen bieten auch etwas schwächer wachsende Sorten mit großen, feinschaligen Nüssen an oder sogar Sorten mit dekorativ purpurroter Innenhaut. Wer Platz hat für so einen Schatten spendenden Sommerbaldachin, sollte solche ausgesuchten Sorten wählen. Aufgefundene Baumsämlinge und selbst ausgesäte Walnussbäume bergen das Risiko, dass sie kleine, hartschalige Früchte haben werden.
Walnüsse verfeinern übrigens viele herbstliche Alltagsgerichte. Unser Standard ist Feldsalat mit einem Dressing aus Schmand, Knoblauchwürfelchen und Nüssen und Essig, Pfeffer und Salz.