Frischer Zuckermais ist die perfekte Alternative beim Grillfest. Frisch gegrillt oder gebraten und mit etwas Butter oder Kräuter-Schmand als Dip greifen nicht nur Kinder gerne zur Knabberstange. Wer es gesitteter haben will, schneidet die Körner mit einem scharfen Messer von der Spindel. Mais enthält alle „gemüseüblichen“ Wertstoffe. Er schmeckt süß, enthält aber nur halb so viel Zucker wie Möhren. Besonders wertvoll sind die Keimanlagen in jedem Korn.
Wann ist Zuckermais erntereif?
Vorgekocht eingeschweißte Kolben aus dem Supermarkt sind ganzjährig verfügbar, allerdings weniger aromatisch als frische Kolben. Die Körner frischer Kolben sollten bis in die Spitze ausgebildet sein und leicht gelblich glänzen. Auch die unteren Körner sollten noch prall gefüllt sein. Kolben mit eingedellten Körnern wurden zu spät geerntet oder sie liegen schon allzu lange in der Gemüse-Auslage. Sie sind zäh und ohne Aroma.
Wie baut man Mais im Garten an?
Am besten schmeckt selbst und frisch geernteter Zuckermais. Sein Anbau gelingt leicht, wenn man nur wenige Tipps beachtet: Ausgesät werden die schrumpeligen Saatkörner Anfang Mai. Es gilt: je süßer die Sorte, umso unansehnlicher das Korn. Gedüngt wird etwa so viel wie bei Tomaten. Nach dem Keimen lässt man höchstens 10 Pflanzen je Quadratmeter stehen. Dichter stehende Exemplare lassen sich leicht umpflanzen, solange sie unter zehn Zentimeter hoch sind. In die Zwischenräume kann man eine Reihe Kresse oder Radieschen säen, die nach sechs Wochen geerntet werden. Mais reagiert mit Wuchshemmung, wenn die Jungpflanzen bedrängt werden. Am besten mulcht man die leeren Zwischenräume mit Grasschnitt oder anderem Pflanzenmaterial. Zur besseren Befruchtung sät man mindestens zwei Reihen. Später müssen nämlich Pollenkörner auf jeden Narbenfaden fallen, sonst geraten die reifen Kolben nur lückig mit Körnern besetzt. Zur „Reifeprüfung“ öffnet man einfach einen Kolben von der Spitze her, bevor man ihn seitlich ausdreht.
Leider hat Mais einen schlechten Ruf, er befördere Erosion und Artenverarmung. Beides trifft im Garten bestimmt nicht zu. Meistens sind die Beete eben, und von Einseitigkeit kann keine Rede sein, wenn zum Beispiel drei von 100 Quadratmetern Gemüsegarten für Zuckermais reserviert werden. Humusverluste gibt es auch nicht, wenn die organischen Stängel- und Blattreste wieder im Garten kompostiert werden.
Zur Person: Marianne Scheu-Helgert ist gelernte Gärtnerin. Bis vor Kurzem leitete sie die Bayerische Gartenakademie.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden