Gerade mit der Urlaubszeit setzen die Bohnen oft reichlich an. Gute Gartenbetreuer werden gerne auch mehrfach die Bohnen abernten und nutzen. Für nächstes Jahr kann man aber versuchen, die eigene Ernte passend zu planen.
Die klassische Saatzeit für Buschbohnen Anfang Mai bringt die Haupternte im Juli und August. Bei Stangenbohnen setzt die Ernte meist erst Ende Juli ein, in Hitzewochen verzögert sich der Fruchtansatz.
Wer sät, der erntet
Wer im Mai möglichst früh frühe Buschbohnensorten wie zum Beispiel ‚Maxi‘ sät, erntet noch im Juli. Moderne Sorten sind für den Erwerbsanbau zugeschnitten, sie fruchten schnell und kurz. Dann sollte man bis Ende Juni nochmals Buschbohnen säen, sie fruchten dann ab September.
Auch die Stangenbohnen und auch Feuerbohnen – das sind zwei verschiedene Arten – lassen sich bis Ende Juni säen. Ihre Ernte beginnt dann ebenfalls im September und hält bis zum Frost an. Vor allem Feuerbohnen mit ihren leuchtend roten Blüten eignen sich auch für Balkongärtner. Man kann sie aus einem großen Kasten zum Sichtschutzvorhang nach oben ziehen.
Moderne Buschbohnensorten wachsen gedrungen
Somit kann man den Mai noch voll und ganz für Frühgemüse, wie Salate, Radies oder Mairüben, nutzen. Wenn die Reifezeit der Bohnen nicht in die Hitzewochen fällt, gibt es viel weniger Gießstress. Somit sollten auch Bohnenliebhaber, die nicht in den Urlaub fahren, diese Möglichkeiten nutzen.
Moderne Buschbohnensorten wachsen gedrungen, die Blüten stehen über dem Laub („Gluckentyp“). Ich baue gerne die ältere „Purple Tepee“ mit violetter Hülsenfarbe. Man findet beim Pflücken die noch jungen Böhnchen viel leichter als die Grünen. Beim Kochen verliert sich die Farbe. Ältere Sorten wachsen oft etwas höher und kippen dann um, die Hülsen liegen auf der Erde. Wer in die jungen, noch stehenden Reihen Weidengerten oder „Wasserschosser“ vom Obstbaumschnitt bei feuchter Witterung in den Boden steckt, beugt vor. Ich stecke gerade Gerten schräg in den Boden oder biegsame Gerten bogenförmig. Stangenbohnen wachsen an Fichtenstämmchen oder gut zwei Meter langen Kanthölzern nach oben.
Grüne Bohnen gehören immer zuerst in den Kochtopf
Rohe Bohnen enthalten Lektine, die die Aufnahme anderer Nährstoffe blockieren oder sogar den Sauerstofftransport im Blut behindern können. Aber keine Angst: Lektine werden als eiweißartige Stoffe durch Erhitzen schon nach wenigen Minuten unwirksam. Grüne Bohnen gehören daher immer zuerst in den Kochtopf mit Salzwasser. Wer, zum Beispiel urlaubsbedingt, das rechtzeitige Durchpflücken versäumt hat, sollte dennoch alle Hülsen sammeln. Ist die Hülse zäh, die Kerne aber noch weich, gebe ich sie noch vor den grünen Bohnen ins Kochwasser und verwende sie dann beim grünen Bohnensalat mit. Kerne enthalten mehr Lektine als grüne Hülsen, sie sollen mindestens fünf Minuten kochen. Sind die Kerne bereits hart, trockne ich sie nach und verwende sie im nächsten Jahr als Saatgut.
Die eiweißreichen Bohnen gehören zu den Leguminosen, die bekanntlich allesamt zu einer gesunden Ernährung beitragen. Diese Wertschätzung kommt auch zum Ausdruck mit dem weit über hundert Jahre alten, früher oft gehörten Spruch „... Bohnen sind meines Herzens Kronen!“.
Zur Person: Marianne Scheu-Helgert ist gelernte Gärtnerin. Bis vor Kurzem leitete sie die Bayerische Gartenakademie.