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Garten-Kolumne: Das sollten Sie über die himmlisch leckeren Himbeeren wissen

Garten-Kolumne

Das sollten Sie über die himmlisch leckeren Himbeeren wissen

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    Himbeeren sind lecker – ob frisch aus dem Garten,  auf dem Kuchen oder tiefgekühlt.
    Himbeeren sind lecker – ob frisch aus dem Garten, auf dem Kuchen oder tiefgekühlt. Foto: Franziska Gabbert, dpa

    Himbeeren sind für mich die pflegeleichtesten und zugleich leckersten Früchte aus dem eigenen Garten. Sie passen von Natur aus zu unserem Klima, man findet Wildformen ja auch noch überall am Waldrand. Kultursorten bringen viel größere Früchte, es gibt auch goldgelbe und schwarzrote Sorten. 

    Himbeeren lieben einen luftig-lockeren, beschatteten Boden und ausreichend Feuchtigkeit. Wer sie auf dem Balkon ziehen will, sollte ihnen sehr große Gefäße mit zuverlässigem Wasserabzug, gefüllt mit einer lockeren Erde bieten. Diese Pflanzgefäße stehen am besten im Schatten, die Triebe sollten mehrere Stunden am Tag Sonne haben. 

    Beste Startbedingungen haben Pflanzungen im März/April, man kann im zeitigen Frühjahr auch einfach mit ausgestochenen Trieben vom Nachbarn starten. 

    Am besten: Sommer- und Herbstsorten halten

    Der für Bienen und Hummeln sehr attraktive Blütenansatz erfolgt bei klassischen Himbeersorten Ende Mai/Anfang Juni, bei Herbstsorten im Juli. Die Ernte beginnt vier Wochen später. Wer beide Formen mit dem Ziel einer längeren Ernteperiode halten will, sollte sie im Garten mit mehreren Metern Abstand voneinander halten. Ihre Pflege unterscheidet sich nämlich: Bei den klassischen Sommersorten erscheinen ab Ende Mai zwischen den blühenden Ruten neue, saftig grüne Triebe aus dem Boden, von denen man schwächere am Boden abschneidet, etwa alle 15 Zentimeter die kräftigsten aber unbedingt stehen lässt. Diese müssen überwintern, sie sind die Tragruten des Folgejahres. 

    Herbsthimbeeren treiben ebenso wie die vorigen ebenfalls ab Mai aus. Auch hier lässt man nur die kräftigsten Triebe alle 15 Zentimeter stehen. An diesen Jungtrieben erscheinen dann aber auch gleich im Juli die Blüten, ab August die Früchte. Man kann sie also im Winter einfach allesamt am Boden abschneiden. Bei den Sommersorten entfernt man nach der Ernte nur die abgeernteten Triebe. Die Jungruten dazwischen muss man schonen. Ein weiterer Vorteil der Herbstsorten: Ihre Früchte erscheinen erst, wenn der Himbeerkäfer (er sorgt für kleine Maden in den Früchten) bereits verschwunden ist. Tipp für neue Sommerhimbeer-Anpflanzungen: von Anfang an auch befallene Früchte sammeln und die Larven entfernen.

    Seit ein paar Jahren verwöhnen uns, vermutlich wegen des Klimawandels, die Sommersorten sehr oft bereits im September mit Blüten, ab Oktober sogar mit Früchten. Solche Frucht-Ruten schneidet man im Winter über der abgeernteten Gipfelregion ab. Der untere Teil bleibt stehen und er wird im Folgejahr ganz normal fruchten. 

    Reiche Blüten setzen nur dann üppig, wenn der Boden in den Wochen bis zur Reife feucht bleibt. Wer trockene Bestände nicht gießt, wird nur eine kleine Ernte einfahren, weil die Pflanze bei Trockenstress einfach nicht alle Früchte ausbildet. 

    Vielfältige Himbeeren

    Was beim Naschen am Strauch übrig bleibt, kommt als Nachtisch mit Sahne, Joghurt, Vanille-Eis oder mit anderen Früchten als rote Tupfen im Obstsalat auf den Tisch. Ernteschwemmen lassen sich sehr gut ungewaschen in flach gelegte Gefriertüten einfrieren. Am besten sammelt man sie in flachen Gefäßen. Früchte aus dem Frost lassen sich als Grütze, in Marmeladen, im Müsli oder auf einem Biskuitbödelchen genießen. 

    Zur Person: Marianne Scheu-Helgert ist gelernte Gärtnerin. Bis vor kurzem leitete sie die Bayerische Gartenakademie.

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