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Finanzkolumne: Betrugsfalle Kryptogeld: Worauf Anleger achten sollten

Finanzkolumne

Betrugsfalle Kryptogeld: Worauf Anleger achten sollten

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    An Kryptowährungen wie dem Bitcoin sind viele Geldanleger interessiert. Doch Experten warnen vor vielen unseriösen Anbietern.
    An Kryptowährungen wie dem Bitcoin sind viele Geldanleger interessiert. Doch Experten warnen vor vielen unseriösen Anbietern. Foto: Jens Kalaene, dpa

    Der Umgang mit hohen Risiken erfordert in allen Lebenslagen zwei Dinge: Qualifikation und Kontrolle. Aus diesem Grund braucht man einen Führerschein, wenn man autofahren will, und einen entsprechenden Berufsabschluss, wenn man Menschen operieren möchte. In Finanzdingen scheint dies aber offenbar nicht immer zu gelten. Anders lässt sich der massenhafte Betrug mit angeblichem Bitcoin-Handel auf falschen Internetseiten nicht erklären.

    Auf der einen Seite stehen die dubiosen Anbieter. Diese verstecken sich hinter kryptischen Websites wie Qoin-capital.com oder xmarkets.com. Sie betreiben ihr Geschäft oft von schönen karibischen Inseln, aber auch aus dem europäischen Ausland aus und versprechen horrende Spekulationsgewinne mit Kryptowährungen wie Bitcoin am besten mit angeblicher Hilfe von Algorithmen oder künstlicher Intelligenz.

    Die wenigsten wissen, womit sie spekulieren

    Auf der anderen Seite haben wir die Anleger, die durch reißerische Internetwerbung mit Prominenten oder durch professionelle Telefonakquise auf diese Seiten geleitet werden. Ohne Beratung oder vorherige Information lassen sich (zu) viele von ihnen auf diesen unseriösen Online-Handel ein und investieren echtes Geld. Dabei wissen die wenigsten, mit was sie da eigentlich spekulieren.

    Bislang glich die Suche nach einem seriösen Krypto-Investment im Internet eher der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, denn die dubiosen Plattformen sind in der Überzahl. Diese eröffnen ständig Internetplattformen, die sofort wieder geschlossen werden, wenn genügend Geld eingesammelt worden ist. Damit bereiten die Betrüger den Aufsichtsbehörden ein ständiges Hase-und-Igel-Rennen. Dies führt letztlich sogar dazu, dass nur vor einem Bruchteil der Betrugs-Websites tatsächlich offiziell gewarnt werden kann.

    Die Finanzaufsicht kann gar nicht tätig werden

    Die Schwierigkeit der deutschen Finanzaufsicht – kurz: Bafin – besteht darin, dass sie nur wirksam tätig werden kann, wenn der Anbieter einen Sitz oder zumindest eine Kontoverbindung in Deutschland hat, was aber selten ist. Deshalb verweist die Bafin auch auf die Warnregister der europäischen Aufsicht (ESMA) sowie der internationalen Organisation (Ioskos). Streng genommen müssten interessierte Anleger auf drei verschiedenen Registerseiten, wovon zwei nur auf Englisch verfügbar sind, den Anbieter abfragen, um nicht an einen Betrüger zu geraten.

    Anleger, die wirklich sichergehen wollen, sollten nur Geschäfte mit lizenzierten Anbietern mit Sitz und Bankverbindung in Deutschland eingehen. Dies ermittelt man über die Unternehmensdatenbank der Bafin. Wer unvernünftiger und risikofreudiger ist, sollte zumindest die Seite der Plattform nach einem Impressum absuchen. Ist keines vorhanden oder weist dieses einen ungewöhnlichen Standort der Firma aus, dann ist Finger weg die einzig richtige Reaktion.

    Zur Person: Sascha Straub ist Fachmann für Finanzfragen und Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Bayern.

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