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Ernährungskolumne: Stillen, Pre und Brei: Was mein Baby wirklich in den ersten Lebensmonaten braucht

Ernährungskolumne

Stillen, Pre und Brei: Was mein Baby wirklich in den ersten Lebensmonaten braucht

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    Selbst zubereiteter Brei ist schnell und einfach gemacht.
    Selbst zubereiteter Brei ist schnell und einfach gemacht. Foto: Christin Klose, dpa

    Wenn es um die gesunde Ernährung von Babys geht, gibt es viele Fragen. Schließlich wünschen sich werdende und frisch gebackene Eltern gesunde und zufriedene Kinder. Ernährungsfehler in den ersten Lebensjahren können außerdem die Entwicklung beeinträchtigen und auch später negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

    Stillen ist das Beste, aber was, wenn es nicht klappt?

    In den ersten Lebensmonaten ist Muttermilch die natürlichste und beste Nahrung für das Baby. Sie liefert alle wichtigen Nährstoffe, hat stets die richtige Temperatur, ist hygienisch einwandfrei, immer dabei und obendrein kostenlos! Stillen fördert außerdem die Bindung zwischen Mutter und Kind. Gleichzeitig bietet Muttermilch Schutz vor Krankheiten. Selbst kurze Stillzeiten haben einen großen gesundheitlichen Wert für die Kleinsten.

    Doch nicht jede Mutter kann oder will stillen. In solchen Fällen ist industriell hergestellte Säuglingsnahrung die Alternative. Selbstgemachte Ersatzprodukte oder Pflanzendrinks sollten auf keinen Fall verwendet werden, da es zu Nährstoffmängeln, schweren Entwicklungsstörungen oder einem erhöhten Risiko für Allergien kommen kann. Sogenannte Pre-Nahrung kann das ganze erste Lebensjahr und falls nötig auch darüber hinaus gegeben werden. Zusätzliche Produkte wie „Folgemilch 2 oder 3“ sind nicht nötig und enthalten oft unnötige Zusätze wie Zucker.

    Was braucht mein Baby, wenn es älter wird?

    Den meisten voll gestillten Säuglingen reicht während der ersten sechs Monate das Stillen aus. Sie brauchen oft keine weiteren Getränke, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Ist es aber sehr heiß, kann Wasser oder gelegentlich ungesüßter Kräutertee zusätzlich angeboten werden. Das ist auch mit Einführung fester Nahrung wichtig. Übrigens wird aufgrund neuester Erkenntnisse inzwischen davon abgeraten, Kindern vor dem vierten Lebensjahr Fencheltee zu geben. Auch stillende Mütter sollten besser darauf verzichten.

    Spannend wird es zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat: Milch allein reicht den Kleinen dann meist nicht mehr aus, sie sind bereit für ihren ersten Löffel Brei. Man beginnt mit dem Gemüsebrei, der zunächst nur aus einer Gemüsesorte wie Pastinake bestehen sollte. So kann sich Babys Darm langsam an die neue, festere Nahrung gewöhnen. Viel Abwechslung muss es jetzt auch noch nicht sein, am besten, die Breie sind so einfach wie möglich zusammengesetzt. Nach und nach kommen Kartoffeln, Fleisch oder Fisch hinzu. Wer auf Fleisch und Fisch verzichtet, sollte für eine optimale Versorgung Eier und Milch in den Speiseplan einbauen. Auch eisenreiche Zutaten wie Hafer, Hirse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Schwarzwurzeln, Brokkoli und Muse aus Mandeln oder Haselnüssen sollten bei einer vegetarischen Kost fürs Baby nicht fehlen. Ein paar Tropfen Pflanzenöl wie Rapsöl und etwas Saft können den Brei sinnvoll ergänzen, da sie wichtige Fette und Vitamine liefern. Spezielle Beikostöle müssen es aber nicht sein, die sind oftmals deutlich teurer als hochwertige herkömmliche. Zutaten wie Zucker, Honig, Gewürze oder Salz sind tabu, sie gehören nicht in Babys Brei.

    So gewöhne ich mein Baby an feste Nahrung

    Ist die Gemüse-Mahlzeit eingeführt, geht es mit dem Milch-Getreide-Brei weiter. Basis sind Vollmilch und Getreide als Flocken, Grieß oder Mehl. Um die Eisenaufnahme aus dem Getreide zu verbessern, gibt man noch etwas püriertes, zerdrücktes oder geriebenes Obst wie Apfel, Banane oder Birne dazu. Gut sättigend ist es ein klassischer Abendbrei, mit dem die Kleinen oft besser durchschlafen.

    Der dritte Brei ist ein milchfreier Getreide-Obst-Brei. Er besteht aus Wasser, Getreideflocken oder Grieß, Obst und Pflanzenöl und wird klassisch als Zwischenmahlzeit angeboten. Dieser Brei kann auch kalt gegessen werden und eignet sich gut für unterwegs.

    Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.

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