Sommerliche Temperaturen lassen uns schwitzen und machen durstig, auch ohne viel Bewegung. Um den Verlust an Mineralstoffen und Flüssigkeit auszugleichen, heißt es trinken, trinken, trinken … Normalerweise braucht der menschliche Körper rund 30 bis 40 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Das sind bei durchschnittlicher Belastung (also ohne Leistungssport und Höhenflüge) rund 1,5 Liter. Bei hohen Temperaturen oder starker körperlicher Belastung kann sich die erforderliche Trinkmenge aber auch verdoppeln oder verdreifachen!
Ideale Durstlöscher sind Mineral- oder Leitungswasser mit und ohne Kohlensäure. Hier darf der Geschmack entscheiden, denn unserem Körper schadet die enthaltene Kohlensäure nicht. Wer allerdings zu Sodbrennen neigt, sollte auf stark kohlensäurehaltige Getränke verzichten. Durch Aufstoßen kann bei empfindlichen Personen Magensäure in die Speiseröhre gelangen und zu Sodbrennen führen.
Leitungswasser: Nahezu überall frisch und in guter Qualität
Leitungswasser hat den Vorteil, nahezu überall frisch und in guter Qualität zur Verfügung zu stehen. Manche Leitungswässer stehen Mineralwässern in puncto Mineralstoffgehalt in nichts nach. Genaueres erfährt man dazu vom örtlichen Wasserwerk. Wer Mineralwasser in Mehrwegflaschen von regionalen Quellen kauft, sorgt für geringere Umweltauswirkungen, als wenn Wasser von weit entfernten Quellorten transportiert werden muss.
Wem Wasser pur zu fad ist, kann es ganz einfach geschmacklich aufpeppen: Einige Kräuterblättchen wie Basilikum, Minze, Rosmarin, Zitronenmelisse, ein Schuss Saft oder frische Früchte (Zitronen, Erdbeeren, Himbeeren usw.) aromatisieren das Wasser und machen daraus hippes „Infused Water“.
Im Handel finden sich auch bereits vorgemischte Getränke, die als leichte und natürliche Fitness- und Wellnessgetränke daherkommen: sogenannte Near-Water-Produkte. Sie bestehen aus Wasser, das mit Aromastoffen, Zucker oder Süßungsmitteln sowie Kräuter- oder Fruchtextrakten versetzt ist. Ein kritischer Blick auf das Etikett verrät, ob der Geschmack aus natürlichen Zutaten stammt, welche Zusatzstoffe und wie viel Zucker enthalten sind. So lässt sich leichter entscheiden, ob man die oft verhältnismäßig hohen Preise dafür zahlen möchte.
Günstiger sind Saftschorlen und Tees selbst gemacht
Günstiger sind selbst gemachte, ungesüßte Früchte- und Kräutertees oder „dünne“ Saftschorlen. Bei Saftschorle ist ein Verhältnis von einem Teil Saft auf drei Teilen Wasser empfehlenswert. Das ist nahezu isotonisch und eignet sich auch gut als Sportgetränk. Wer lieber kräftigen Geschmack mag, kann seinen Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt auch mit alkoholfreiem Bier ausgleichen.
Gesüßte Erfrischungsgetränke, ob nun mit Zucker, Sirupen oder Dicksäften, eignen sich nicht als Durstlöscher. Sie machen eher mehr Durst und Appetit auf Süßes. Die Alternativen mit Süßstoffen oder Süßungsmitteln haben zwar weniger Kalorien, sorgen aber für eine Gewöhnung an den süßen Geschmack und sind ebenfalls wenig geeignet, um Durst nachhaltig zu löschen.
Eistee enthält Koffein und oft zu viel Zucker
Beliebt ist Eistee, der aber oft viel Zucker enthält. Pro 250-ml-Glas können bis zu sieben Stückchen Würfelzucker enthalten sein! Vielen ist auch nicht bewusst, dass Eistee koffeinhaltig ist. Er muss nämlich aus schwarzem oder grünem Tee hergestellt werden. Liegen die Gehalte unter 150 Milligramm Koffein pro Liter, ist kein Warnhinweis vorgeschrieben und die Koffeinmenge muss nicht angegeben werden. Kinder sollten daher besser auf Eistees verzichten.
Bei der Frage nach der Trinktemperatur scheiden sich die Geister. Der eine liebt auch bei warmem Wetter heiße Getränke, der andere mag es lieber eiskalt. Sowohl sehr heiße als auch eiskalte Getränke führen dazu, dass man vermehrt schwitzt. Sehr kalte Getränke können zudem bei empfindlichen Menschen zu Magenschmerzen führen. Wem das nichts ausmacht und wer die kühlende Wirkung des Schweißes schätzt, kann also beides nach Wunsch genießen. Als angenehm werden meist leicht kühle bis lauwarme Getränke empfunden.
Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.