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Ernährungskolumne: Erfrischung an heißen Tagen: Was Melonen so gesund macht

Ernährungskolumne

Erfrischung an heißen Tagen: Was Melonen so gesund macht

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    Melonen sind der perfekte Snack für den Sommer. Sie sind nicht nur saftig, sondern auch sehr gesund.
    Melonen sind der perfekte Snack für den Sommer. Sie sind nicht nur saftig, sondern auch sehr gesund. Foto: Ralf Lienert

    An heißen Sommertagen am See, im Schwimmbad oder zu Hause sind Melonenstücke erfrischend und löschen wohlschmeckend den Durst. Kein Wunder bei einem Wassergehalt von rund 95 Prozent. Dabei sind die saftig-süßen Früchte (die eigentlich ein Gemüse und nah verwandt mit Zucchini, Gurke und Kürbis sind) mit nur rund 36 Kilokalorien und nur rund 6 Gramm Zucker pro 100 Gramm kalorienarm und figurfreundlich. Sie liefern neben wertvollem Vitamin C auch Betacarotin, das für die rote oder gelb-orange Farbe der Melonen verantwortlich und wichtig für Augen, Haut und Haare ist. In 100 Gramm Wassermelone stecken mit 245 Mikrogramm Betacarotin fast zehnmal so viel davon wie in einem Apfel (27 Mikrogramm)! Auch nennenswerte Mengen des sekundären Pflanzenstoffs Lycopin, der antioxidativ wirkt, sind enthalten. 

    Am beliebtesten 2022 war in Deutschland auch die Wassermelone, gefolgt von der Honigmelone. Die zählt wie die Charentais-, Galia-, Cantaloupe- und Futuromelone zu den Zuckermelonen. Beide Melonenarten lassen sich leicht unterscheiden: Während bei Wassermelonen die Kerne im Fruchtfleisch eingebettet sind, liegen sie bei Zuckermelonen mittig in der Frucht in einer Kammer. Sie können vor dem Verzehr einfach mit einem Löffel entfernt werden. 

    Kerne der Wassermelone lassen sich trocknen und rösten

    Die Kerne der Wassermelone sind essbar und enthalten Ballaststoffe, B-Vitamine, ungesättigte Fettsäuren, Magnesium, Calcium und Eisen. Man kann sie trocknen und mit Olivenöl und Salz geröstet knabbern oder als Topping für Suppen und Salate verwenden.

    Nur wenige wissen, dass es neben den typischen Wassermelonen mit rotem Fruchtfleisch und grüner Schale auch gelb-, grün- oder weißfleischige gibt. Die größten Exemplare bringen mehr als 10 Kilogramm auf die Waage! Meist bietet der Handel aber Früchte mit bis zu 5 Kilogramm Gewicht an, die in Teilstücke zerlegt werden. Auch Miniwassermelonen lassen sich inzwischen finden. Reif sind Wassermelonen, wenn sie beim Klopfen einen dumpfen, tiefen Ton abgeben und die helle Stelle, mit der die Melone beim Reifen auf dem Boden lag, sich von weiß nach gelb verfärbt hat. 

    Es gibt auch bayerische Melonen, aber sie sind noch selten

    Zuckermelonen haben cremefarbenes bis gelb-oranges Fruchtfleisch. Sie sind wesentlich kleiner und werden als ganze Frucht oder geteilt angeboten. Reife Früchte erkennt man am süßlichen Duft.

    Ganze Früchte lagern am besten an einem dunklen, kühlen Ort wie einer Speisekammer oder im Keller. Angeschnitten gehören Reste abgedeckt oder in Behälter verpackt in den Kühlschrank.

    Die meisten Melonen stammen aus wärmeren Gefilden. Anbauländer sind neben Spanien, Rumänien, Ungarn und Bulgarien aber auch die Türkei, Marokko oder China. Manchmal entdeckt man im Supermarkt sogar regionale bayerische Melonen

    Problematisch beim Anbau ist der hohe Wasserverbrauch im Melonenanbau, der in einigen Regionen den herrschenden Wassermangel verstärkt. Bei konventionellem Anbau werden neben schnell löslichen Mineraldüngern häufig synthetische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Wer rückstandsfreie Früchte möchte, setzt auf Bio-Produkte. 

    Waschen vor dem Anschneiden hält das Schutzwachs vom Fruchtfleisch fern

    Die empfindlichen Melonen dürfen zum Schutz vor Wasserverlust oder Schimmelbefall und zur Verlängerung der Haltbarkeit nach der Ernte mit einem Überzugsmittel behandelt werden. Der Hinweis "gewachst" bedeutet, dass die Schale mit Candellilawachs, Bienenwachs, Carnaubawachs, Schellak oder Polyethylenwachsoxidate überzogen wurde. Gründliches Waschen vor dem Anschneiden verhindert, dass beim Anschnitt Teile des Wachses auf das Fruchtfleisch gelangen.

    Melonen schmecken pur, in Smoothies und Getränken, zum Eis und in Obstsalaten aber auch herzhaft mit Feta im Salat, gegrillt oder als Suppe.

    Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.

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