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Ernährung: Gut für die Umwelt, gesund in der Küche: Exotisches Obst aus regionalem Anbau

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Gut für die Umwelt, gesund in der Küche: Exotisches Obst aus regionalem Anbau

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    Diese Aprikosen wachsen in Deutschland, nämlich im Alten Land bei Hamburg.
    Diese Aprikosen wachsen in Deutschland, nämlich im Alten Land bei Hamburg. Foto: Philipp Schulze

    Zu Hause kochen liegt nach wie vor im Trend. Dabei ist den meisten Menschen wichtig, nachhaltig einzukaufen und regionale und saisonale Lebensmittel zu verwenden. Bei exotischen Gerichten, die uns geschmacklich nach Asien, Afrika, Südamerika und andere ferne Länder entführen, haben viele Zutaten einen langen Weg zurückgelegt, bis sie auf unseren Tellern liegen. Doch wie lässt sich der Wunsch nach Exotik in der Küche mit dem nach einem nachhaltigen Einkauf verbinden?

    Sogenannte Local Exotics, exotische Lebensmittel, die inzwischen auch in Deutschland und dem Rest Europas angebaut oder erzeugt werden, könnten ein Beitrag zur Lösung dieses Konflikts sein.

    Kiwis, Melonen, Physalis wachsen auch in Deutschland

    Innovative Landwirtinnen und Landwirte sowie Start-ups mit cleveren Ideen bauen inzwischen exotisches Gemüse, Obst und einiges mehr direkt vor unserer Haustür an. In wärmeren Gebieten Deutschlands wachsen beispielsweise Kiwis, Melonen oder Kapstachelbeeren, die auch als Physalis bekannt sind. Sogar in Norddeutschland werden auf einigen Höfen in der Nähe von Hamburg Aprikosen angebaut.

    Auch Pak Choi, ein asiatischer Verwandter des Chinakohls, gedeiht hierzulande ebenso wie Ingwer. Beliebte südamerikanische Spezialitäten wie Quinoa oder Chiasamen gibt es genauso wie die ursprünglich nordamerikanische Aroniabeere oder Süßkartoffeln aus deutscher Produktion. Soja und die unreif geernteten grünen Sojabohnen, die Edamame, sind ebenfalls aus Europa zu haben. Linsen – auf der Schwäbischen Alb schon früher ein Grundnahrungsmittel – werden inzwischen an vielen weiteren Standorten versuchsweise wieder angebaut.

    In Zukunft Feigen aus Franken?

    Nachhaltig gelingt der Anbau von exotischem Obst und Gemüse aber in der Regel nur mit Pflanzen, die in unser Klima und zu unseren Böden passen und möglichst wenig Ressourcen wie Energie, Dünger und Wasser verbrauchen. Expertinnen und Experten erforschen, welches exotische Obst und Gemüse sonst noch für unsere Breiten und das sich ändernde Klima geeignet ist. So könnten in Zukunft auch Feigen aus Franken oder Mandeln aus heimischem Anbau in den Geschäften zu finden sein.

    Selbst tropische Früchte lassen sich (zumindest im Gewächshaus) regional erzeugen. In Kleintettau in Oberfranken gibt es mit den als CO2-neutral geltenden Gewächshäusern „Klein Eden“ ein EU-Forschungsprojekt, bei dem Abwärme aus der Glaserzeugung verwendet wird, um Papayas, Sternfrüchte und Guaven zu kultivieren. Nebenbei werden dort auch Speisefische gezüchtet, die für die natürliche Düngung der Pflanzen sorgen. Selbst Garnelen werden in Deutschland in sogenannten Indoor-Farmen in Kreislaufanlagen an Land herangezogen und frisch vermarktet. Das spart nicht nur lange Transportwege. Die Garnelen werden außerdem ressourcenschonend erzeugt – ohne die Abholzung von Mangrovenwäldern, einen hohen Süßwasserverbrauch und den Einsatz verschiedenster Antibiotika.

    Wochenmärkte und Hofläden als Anlaufpunkt

    Die meisten Local Exotics werden heute noch nicht in großem Umfang produziert, sodass sie sich nicht in jedem Supermarkt oder Discounter finden lassen. Wer auf regionale Produkte setzen möchte, schaut am besten auf dem Wochenmarkt, bei kleineren Geschäften, in Unverpackt-Läden oder beim Verkauf direkt ab Hof, was dort regional angeboten wird.

    Zur Autorin: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.

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