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Fleisch, Zucker, Öl: Ab wann dürfen Babys was essen?

Ernährung

Fleisch, Zucker, Öl: Ab wann dürfen Babys was essen?

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    Ein Löffel für Mama, ein Löffel für Papa: Babys zu füttern, kann sich manchmal durchaus kompliziert gestalten.
    Ein Löffel für Mama, ein Löffel für Papa: Babys zu füttern, kann sich manchmal durchaus kompliziert gestalten. Foto: Asph, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Mit einem Baby, vor allem mit dem Ersten, ändert sich alles. Die vielen schönen Erfahrungen, die die Eltern machen, sind verbunden mit jeder Menge Fragen. Oben an steht oft die Ernährung: Wann sollte welche Babynahrung gegeben werden? Hier gilt, dass Muttermilch einfach am besten ist. Von Natur aus enthält sie alle Nähr- und Abwehrstoffe, die das Baby braucht. Doch nicht alle Mütter können ihr Kind stillen. Bei anderen hat vielleicht eines der Elternteile eine Allergie, die nicht weitergegeben werden soll.

    Die Alternative ist gekaufte Pre-, 1er-Anfangs- und HA-Milchnahrung. Erstere ähnelt in ihrer Zusammensetzung und Konsistenz sehr der Muttermilch. 1er-Anfangsnahrung enthält dagegen neben Milchzucker zusätzlich Stärke oder Maltodextrin und sättigt dadurch mehr. In HA-Milchnahrung schließlich wurde das Kuhmilcheiweiß aufgespalten, wodurch sie sich speziell für allergiegefährdete Säuglinge eignet.

    Salz, Zucker und Gewürze sind für Babys unnötig

    Für die Monate danach gibt es ebenfalls pulverförmige Folgenahrungen zur Auswahl. Mit mehr Eiweiß und Kohlenhydraten können sie ab dem siebten (FN 2) beziehungsweise zehnten Monat (FN 3) zusätzlich gegeben werden. Bei der Zubereitung der Flasche sollten Eltern unbedingt auf Sauberkeit und die richtige Trinktemperatur von 37 Grad Wert legen. Ein Tipp: Ein paar Tropfen auf das innere Handgelenk geben. Sie sollten sich lauwarm anfühlen.

    Etwa ab dem fünften Monat hält sich das Baby meist schon gut aufrecht und schaut den Großen aufmerksam beim Essen zu. Eine Extraportion sorgt jetzt dafür, den wachsenden Bedarf an Kalzium, Vitaminen und anderen Nährstoffen zu decken. Am besten eignet sich ein schlichter Brei aus einer Gemüsesorte zur Mittagszeit. Dabei stellt jedes neue Nahrungsmittel eine enorme Geschmackserfahrung für einen Säugling dar. Salz, Zucker und Gewürze sind deshalb unnötig.

    Zu den geeigneten Gemüsesorten gehören etwa Pastinaken oder Kürbis, ebenso Karotten, Süßkartoffeln, Zucchini oder Blumenkohl. Alle lassen sich von der noch unterentwickelten Darmflora leicht verdauen. Auch sollte pro Woche nur ein weiteres Lebensmittel eingeführt werden. Zum einen kann sich das Verdauungssystem so schrittweise daran gewöhnen, zum anderen lässt sich eine eventuelle Unverträglichkeit auf diese Art leichter identifizieren – dadurch, dass das Kind einen wunden Po oder Durchfall bekommt.

    Was dürfen Babys wann essen? Zwei- oder dreimal pro Woche darf es Fleisch geben

    Erst als nächster Schritt folgt die Kombination mit Kartoffeln. Dann darf es zwei- oder dreimal pro Woche eine Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Mahlzeit sein, zum Beispiel mit Hühnchen oder Rindfleisch. Zehn bis zwölf Prozent Fleisch gelten als Richtwert, da dieses unter anderem Eisen liefert. Für Gemüse und Kartoffeln empfiehlt sich ein Verhältnis von 2:1. Fertigbreie und Babygläschen aus dem Handel sollten dies entsprechend berücksichtigen. Farb- und Konservierungsstoffe sind darin gemäß der Diätverordnung und der europäischen Beikost-Richtlinie verboten, trotzdem lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Speziell beim Fleisch wird manchmal gespart.

    Wenn Eltern selbst kochen, können sie auf hochwertige, bevorzugt regionale Bio-Zutaten achten. Wenn sie auf Öko-Produkte setzen, müssen sie zudem nicht befürchten, dass im Essen Pestizidrückstände, Nitrat oder gentechnisch veränderte Zutaten enthalten sind. Und das Baby lernt von Anfang an den natürlichen Geschmack von Lebensmitteln – das prägt für später.

    Die Zubereitung ist leicht: Geputztes Gemüse und Kartoffeln klein würfeln, in etwas Wasser weich dünsten und pürieren. Bei der Fleisch-Variante erst dieses zerkleinern und garen, dann mit dem Gemüse weiterkochen. Zudem schadet etwas Raps- oder anderes Öl nicht, da das der Aufnahme fettlöslicher Vitamine zugutekommt. Genauso kann man ab und zu Seelachs oder Lachs nehmen und so essentielle Fettsäuren zuführen. Tipp: Generell sollten Sie den Brei frisch zubereiten. Sie können aber auch eine größere Menge vorkochen und einfrieren.

    Baby-Nahrung: Am Abend bietet sich warmer Getreide-Milchbrei an

    Kommt das Baby gut mit der Gemüsemahlzeit zurecht, bietet sich als weiteres Extra ein warmer Getreide-Milchbrei am Abend an. Grieß oder Flocken zwei bis drei Minuten unter Rühren köcheln und fertig. Während beim Getreide mit Sorten wie Dinkel, Hafer, Weizen oder Hirse eine schöne Auswahl zur Verfügung steht, eignet sich als Flüssigkeit frische Vollmilch (anfangs mit Wasser verdünnt und abgekocht). Als Zwischenmahlzeit können Eltern außerdem Obst- oder Obst-Getreide-Brei füttern. Auf dem richtigen Weg sind sie hier mit Birne, Banane und Apfel, während Zitrusfrüchte zu viel Säure enthalten.

    Noch ein Tipp: Wenn Sie ihr Baby vegetarisch ernähren möchten, sprechen Sie sich besser mit dem Kinderarzt ab und achten auf eisenreiche Zutaten wie Spinat, Hirse- oder Haferflocken. Ein Löffel Vitamin-C-reicher Saft verbessert dabei die Aufnahme. Vegan sollten Babys nicht ernährt werden.

    Zur Person Bettina Pabel ist promovierte Lebensmittelchemikerin. Seit vielen Jahren schreibt die Autorin über ökologische und gesunde Ernährung.

    Mehr hilfreiche Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Ernährung.

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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