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Energie-Kolumne: Warum Dämmen beim Hausbau so wichtig ist

Energie-Kolumne

Warum Dämmen beim Hausbau so wichtig ist

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    Wärmedämmung ist sehr wichtig.
    Wärmedämmung ist sehr wichtig. Foto: Till Simon Nagel, dpa

    Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert und die alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe oder einen modernen Holzpelletskessel ersetzt, leistet auf jeden Fall einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Braucht es da überhaupt noch aufwendige Dämmmaßnahmen, wenn der Strom und die Wärme sowieso mit erneuerbaren Energien, also klimaneutral, erzeugt werden? Eine Frage, die sich einige Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer stellen. 

    Die klare Antwort lautet: Ja, es ist sehr wichtig und lohnt sich, zusätzlich zum Einsatz von erneuerbaren Energien auch seine Fassade sowie das Dach und gegebenenfalls auch die Kellerdecke zu dämmen. Es gibt wirklich gute Gründe dafür. 

    Thema Wärmepumpe: Ihr gehört die Zukunft, auch bei der Wärmeversorgung in Bestandsgebäuden. Aber man darf von Wärmepumpen keine Wunderdinge erwarten. Sie arbeiten umso effizienter, je niedriger die im Heizkreislauf benötigte Vorlauftemperatur ist. In vielen Bestandsgebäuden sind die Heizkörper aber auf relativ hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad ausgelegt. Eine Wärmepumpe arbeitet da dann sehr ineffizient. Mit einer guten Wärmedämmung reichen den gleichen Heizkörpern deutlich niedrigere Vorlauftemperaturen, um das Haus auch an den kältesten Tagen des Jahres gut zu erwärmen. Da hilft auch nicht die Photovoltaikanlage auf dem Dach weiter. Denn die produziert in den Wintermonaten, dann wenn der Wärmebedarf am höchsten ist, vergleichsweise wenig Strom. Und es ist auch eine Kostenfrage, denn die Zeiten der ganz billigen Energie sind vorbei, und damit gilt: Jede Kilowattstunde Strom oder Wärme, die nicht verbraucht wird, spart Kosten, selbst wenn die Energie aus erneuerbaren Quellen stammt. 

    Eine gute Wärmedämmung steigert die Wohnqualität ungemein

    Ganz abgesehen davon steigert eine gute Wärmedämmung die Wohnqualität ungemein. Sind nämlich die Wände außen gut eingepackt, steigt die Oberflächentemperatur an der Wandinnenseite. Das wird als sehr angenehm empfunden. Ist dagegen die Außenwand in einem Altbau nicht gedämmt, liegt die raumseitige Oberflächentemperatur leicht um mehrere Grade unter der Temperatur der Raumluft. Die Raumluft kühlt sich dann an der Wand ab, es entsteht eine ungewollte Luftzirkulation, die als Zugluft wahrgenommen wird. Das senkt den Wohlfühlfaktor, obwohl geheizt wird. 

    Und schließlich baut eine gut angebrachte Wärmedämmung auch gegen Bauschäden vor. Während in ungedämmten Häusern sich leicht Schimmel auf der Innenseite von Ecken der Außenwand bilden kann, ist bei einer guten Wärmedämmung auch an solch ungünstigen Stellen selbst an kalten Tagen die Wandtemperatur innen so hoch, dass, solange ausreichend gelüftet wird, keine Gefahr für Schimmel und feuchte Ecken besteht. 

    Beim Dämmen nicht sparen, rät der Experte

    Es gilt daher nach wie vor der dringende Rat, beim Dämmen nicht zu sparen. Zumal man damit den Energiestandard seines Hauses für viele Jahre festlegt. Letzteres sollte man auch beim Bau eines neuen Hauses bedenken. Am besten entscheidet man sich heute mindestens für ein KfW-Effizienzhaus 40-EE oder besser noch für ein Passivhaus. So wird man weitgehend unabhängig von Energiepreissteigerungen – und zwar dauerhaft. Wer sich dagegen beim Neubau nur an den gesetzlichen Mindeststandards hält, hat schon bald ein „Auslaufmodell“ auf seinem Grundstück stehen. 

    Also lieber immer ein paar Zentimeter mehr Dämmung rauf packen – egal, ob beim Bau eines neuen Hauses oder bei der Sanierung eines Bestandsgebäudes!

    Nicht die Materialkosten sind der entscheidende Kostenfaktor, sondern die Arbeitszeit des Handwerkers. Und die bleibt ungefähr gleich, egal wie dick die Dämmung ist.

    Der Autor: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!. 

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