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Energie: Eigener Strom mit Windkraftanlagen für zu Hause: Rentiert sich das?

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Eigener Strom mit Windkraftanlagen für zu Hause: Rentiert sich das?

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    Kleinwindkraftanlagen sind im Vergleich relativ teuer.
    Kleinwindkraftanlagen sind im Vergleich relativ teuer. Foto: Axel Heimken, dpa

    Als Hausbesitzer selbst Strom zu produzieren, ist gut für den Klimaschutz und in der Regel auch sehr rentabel. Auf immer mehr Dächern werden daher Photovoltaikanlagen installiert. Kleinwindkraft-Anlagen mit einer Leistung bis zu 30 Kilowatt und einer Höhe unter 30 Metern sieht man dagegen äußerst selten. Dabei gilt der Wind als recht verlässliche Energiequelle, die im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen auch nachts und im Winter klimafreundlichen Strom liefert.

    Dass Windenergie fast ausschließlich mithilfe großer Windräder gewonnen wird, kommt aber nicht von ungefähr. In Bodennähe sind die Windgeschwindigkeiten in der Regel zu gering, als dass sich eine Windkraft-Anlage auf dem Hausdach oder im Garten wirklich lohnen würde. Das ist der Grund, warum die Windräder in Windparks so hoch sind. Um es gleich vorwegzunehmen: Wer als privater Betreiber vor allem Geld verdienen will, sollte besser in einen Bürgerwindpark mit Großwindkraft-Anlagen investieren. Ein Landwirt mit einem hohen Stromverbrauch und einem freien Grundstück in windstarker Lage kann aber durchaus mit einer Kleinwindkraft-Anlage seine Stromkosten reduzieren.

    Als Privatmann sollte man die Windverhältnisse vorher genau analysieren

    Allerdings gilt: Nur in bestimmten Gegenden sind die Geschwindigkeiten auch in geringen Höhe ausreichend für den rentablen Betrieb. Der Blick in den bayerischen Windatlas zeigt, dass die durchschnittliche Windgeschwindigkeit in zehn Metern Höhe etwa vier Meter pro Sekunde beträgt. Die Wirtschaftlichkeitsschwelle liegt aber bei einer Windgeschwindigkeit 4,5 Metern pro Sekunde.

    Wie groß der Einfluss der Windstärke auf den Energieertrag ist, zeigt folgende Rechnung: Eine Verdoppelung der Windgeschwindigkeit verachtfacht den Energieertrag. Umgekehrt bedeutet das, bei einer halb so hohen Windgeschwindigkeit verringert sich die Energieausbeute um den Faktor acht. Wer als Privatmann mit dem Gedanken spielt, auf seinem Grundstück eine Mini-Windanlage zu installieren, sollte sich das also gut überlegen und die Windverhältnisse genau analysieren. Bäume und Gebäude sind Hindernisse, die den Energieertrag deutlich schmälern.

    Was es ebenfalls zu bedenken gilt: Die spezifischen Produktionskosten für die Kilowattstunde Strom sind bei Kleinwindkraft-Anlagen deutlich höher als bei Photovoltaik-Anlagen. Zudem ist der Wartungsaufwand viel größer. Ein weiterer Grund zur Vorsicht bei Kleinwindkraft-Anlagen: Auf dem Markt gibt es immer wieder Anbieter, die mit überzogenen und unbelegten Leistungsangaben werben. Nicht selten ist die Enttäuschung bei den Kunden nach Inbetriebnahme der Anlage groß. Eine Übersicht mit einer seriösen Beurteilung zahlreicher Modelle sowie viele weitere Tipps zum Thema bietet das Portal www.klein-windkraftanlagen.com.

    Kleinwindkraft-Anlagen bis zehn Meter Höhe sind genehmigungsfrei

    Ganz allgemein kann festgestellt werden, dass horizontale Kleinwindkraft-Anlagen mit Ein- bis Dreiblattrotoren – wie man sie von großen Windrädern her kennt – im Vergleich zu den futuristisch anmutenden Vertikal-Modellen deutlich mehr Strom erzeugen.

    Sollte eine detaillierte Windanalyse tatsächlich zum Ergebnis kommen, dass ein Windrad auf dem Grundstück sinnvoll ist, gilt es bei einer Gesamthöhe von über zehn Metern auch noch die baurechtlichen Hürden zu nehmen. Kleinwindenergie-Anlagen bis zehn Meter Höhe sind dagegen baurechtlich nicht genehmigungspflichtig. Dennoch sollte auch in diesem Fall unbedingt frühzeitig Kontakt mit dem zuständigen Bauamt und den Nachbarn aufgenommen werden.

    So wichtig die Windkraft insgesamt für das Gelingen der Energiewende ist, mit Kleinanlagen kommt man hier nicht weit. Diese liefern eher bescheidene Erträge bei einem relativ hohen Aufwand und erfordern daher ein hohes Maß an Idealismus. Es gibt Berechnungen, wonach 12.000 Miniwindanlagen gebaut werden müssten, um ein großes Windrad zu ersetzen.

    Sinnvoller und profitabler für Privatleute ist es, die Sonnenenergie zu nutzen. Übrigens: Dafür muss man nicht einmal Hausbesitzer sein. Es gibt Mini-Photovoltaik-anlagen, die beispielsweise am Balkon angebracht werden können und mit deren Hilfe man auch als Mieter zum Ökostrom-Produzenten wird.

    Zum Auto: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!

    Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Energie und Energiesparen.

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