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Elektro-Fahrräder: So bringen Sie den E-Bike-Akku sicher durch den Winter

Elektro-Fahrräder

So bringen Sie den E-Bike-Akku sicher durch den Winter

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    Bei Bedarf sollte der Akku rechtzeitig nachgeladen werden. Eine Restladung von sogar 60 bis 80 Prozent bevorzugt Radexperte Thomas Geisler vom Fahrrad-Pressedienst in Göttingen.
    Bei Bedarf sollte der Akku rechtzeitig nachgeladen werden. Eine Restladung von sogar 60 bis 80 Prozent bevorzugt Radexperte Thomas Geisler vom Fahrrad-Pressedienst in Göttingen. Foto: Tobias Hase, dpa (Symbolbild)

    Wer ein Elektro-Fahrrad hat, sollte wissen: Viel Power haben die Akkus der Räder zwar – empfindlich sind sie aber doch. Jetzt im Winter macht ihnen die Kälte schwer zu schaffen. Wir haben recherchiert, wie man die Energiespeicher schützt und ihnen die wichtigsten Tipps zum richtigen Lagern und Laden zusammengestellt, damit –  wenn es im Frühjahr spätestens wieder losgeht – alles rundläuft.

    Radurlaub: Zahlen und Fakten

    Immer beliebter: 2018 gab 27 Prozent mehr Radreisende als im Vorjahr. Die Zahlen steigen, nur 2017 gab es wegen des schlechten Sommerwetters einen Rückgang. 2015 waren es 4,5 Millionen Radtouristen, 2016 5,2 Millionen, 2017 4,3 Millionen und 2018 5,5 Millionen.

    Planung und Ziele 70 Prozent der geplanten Touren sollen in Deutschland stattfinden. 81 Prozent der Radtouristen planen ihre Tour selbst, aber zwei Drittel wünschen sich Vorschläge. 61 Prozent starten von zu Hause.

    E-Bikes 2018 waren 23 Prozent der Radurlauber per E-Bike unterwegs. 2017 waren es 18 Prozent.

    Der Durchschnitts-Radtourist ist 52 Jahre alt. Fast zwei Drittel (64 Prozent) sind Männer. 52 Prozent sind mit dem Partner, 31 Prozent mit Freunden und 21 Prozent alleine unterwegs. 70 Prozent fahren mit einem Tourenrad und 16 Prozent mit einem Mountainbike. (Quelle: Radreiseanalyse des ADFC)

    Rund 1,4 Millionen Elektroräder haben die deutschen Händler allein 2019 verkauft, berichtet der Zweirad-Industrie-Verband. Bei niedrigen Temperaturen werden viele E-Bikes und Pedelecs aber selten gefahren und stehen in einer kalten Garage oder einem nicht viel wärmeren Keller. Für den Akku gilt dabei: Er gehört nicht mit dem Rad in derart kühlen Räumen gelagert. Im Winter sollte er stets im Warmen aufbewahrt werden, rät der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC).

    Wo liegt denn eigentlich das Problem?

    Fast alle Elektroräder sind mit einem Lithium-Ionen-Akku ausgestattet. Bei Kälte büßen die Energiespeicher viel von ihrer Kapazität und Leistungsfähigkeit ein – was Mobilfunknutzer von Handys kennen, die ebenfalls diese Akkus haben. „Je länger niedrige Temperaturen auf die Zellen wirken, desto größer ist die Gefahr von Kapazitätsverlusten und gefährlichen Zellschäden“, sagt Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IfS) in Kiel. Sein Rat: Den Akku keinem Frost aussetzen. Im Winter sollte er zum Beispiel nicht in einer ungeheizten Garage gelagert werden.

    Was kann ich selbst zum Schutz des Akkus an meinem Elektro-Fahrrad tun?

    Am besten ist es, den Akku zu entnehmen und trocken an einem sicheren Ort in der Wohnung zu lagern. Der ADFC empfiehlt eine Raumtemperatur von 10 bis 15 Grad. Wichtig ist, dabei auch Folgendes zu beachten: Da sich der Akku bei längerem Nichtgebrauch selbst entlädt, sollte er nicht schon fast leer gelagert werden. Bei Lithium-Ionen-Akkus gibt es dem ADFC zufolge keinen Memory-Effekt – „daher sind Teilentladungen nicht schädlich, sondern sinnvoll“, so der Fahrrad-Club.

    Wie viel Kapazität sollte der Akku meines E-Bikes noch haben?

    Der Batteriehersteller Bosch E-Bike-Systems rät zu einer Ladekapazität von 30 bis 60 Prozent bei der Einlagerung. Eine Restladung von sogar 60 bis 80 Prozent bevorzugt Radexperte Thomas Geisler vom Fahrrad-Pressedienst in Göttingen. Er warnt: „Auch wenn moderne Systeme die Gefahr einer sogenannten Tiefentladung minimieren, empfiehlt sich eine Überprüfung des Ladestands von Zeit zu Zeit.“ Also: Bei Bedarf rechtzeitig nachladen.

    Was ist mit den ins Rad integrierten Akkus?

    Experte Geisler rät, nicht nur Aufsteck-Akkus, die der Kälte unmittelbar ausgesetzt sind, sondern auch Akkus, die in den Radrahmen integriert und dadurch etwas geschützt sind, bei längeren Stops im warmen Zimmer aufzubewahren. Selbst Radlern, die im Winter häufiger mit dem Bike unterwegs sind, empfiehlt er die Abnahme des Akkus am Abend, um ihn über Nacht mit in die Wohnung zu nehmen.

    Was ist zu beachten, bevor ich losfahre?

    Der Akku sollte nur im Trockenen und möglichst bei Zimmertemperatur geladen werden. „Die Außentemperatur muss stimmen, damit der Stromspeicher vollständig und richtig aufgeladen werden kann und keinen Schaden nimmt“, erläutert Fachmann Geisler.

    Lockdown: Corona-Regeln seit 16. Dezember 2020

    Weihnachten

    An Heiligabend und Weihnachten (24. bis 26. Dezember) dürfen zum eigenen Haushalt noch vier weitere Menschen hinzukommen - die Zahl der weiteren Haushalte spielt keine Rolle. Auch hier zählen Kinder unter 14 Jahren nicht mit. Es gilt aber in Bayern eine generelle Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr.

    Silvester

    Es gelten die allgemeinen Corona-Maßnahmen, was Zahl der Kontakte und Ausgangssperre anbelangt. Nach dem Beschluss von Bund und Ländern gilt an Silvester bundesweit ein An- und Versammlungsverbot. Außerdem gibt es ein Feuerwerksverbot an belebten Plätzen, die von den Kommunen festgelegt werden. Es gilt zwar nicht direkt ein Böllerverbot, der Verkauf von Feuerwerk ist aber untersagt.

    Einzelhandel

    Die Öffnung von Ladengeschäften des Einzelhandels ist untersagt. Ausgenommen sind der Lebensmittelhandel einschließlich Direktvermarktung, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Fahrradwerkstätten, Banken und Sparkassen, Filialen des Brief- und Versandhandels, Reinigungen und Waschsalons, der Verkauf von Presseartikeln, Tierbedarf und Futtermittel und der Verkauf von Weihnachtsbäumen. Wochenmärkte sind nur zum Verkauf von Lebensmitteln zulässig. Der Großhandel bleibt geöffnet. Die danach ausnahmsweise geöffneten Geschäfte dürfen über ihr übliches Sortiment hinaus keine sonstigen Waren verkaufen

    Dienstleistungen

    Dienstleistungsbetriebe mit Kundenverkehr, bei denen körperliche Nähe zum Kunden unabdingbar ist, sind untersagt. Das schließt neben Massagepraxen, Kosmetikstudios, Tattoo-Studios und ähnlichen Betrieben auch Friseure ein. Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physio-, Ergo und Logotherapien oder Podologie bleiben weiter möglich.

    Gastronomie

    In der Gastronomie sind nur die Abgabe und Lieferung von Speisen und Getränke zulässig. Bei der Gastronomie einschließlich Imbissständen wird der Verzehr von Speisen und Getränken vor Ort untersagt. Kantinen bleiben offen.

    Der ADFC rät, sich an die in der Betriebsanleitung angegebenen Temperaturen zu halten. Wer längere Touren plant, sollte wissen, dass sich die Reichweite des Akkus bei kaltem Wetter verringert. „Um ein Optimum an Kilometern aus dem E-Bike herauszukitzeln, sollte man mit dem Akku erst kurz vor dem Start in die Kälte gehen“, rät deshalb die Prüfgesellschaft Dekra.

    Lässt sich der Akku des E-Bikes beim Fahren schützen?

    Für Radler, die häufiger im Winter fahren, kann sich der Kauf einer Ummantelungshülle für den Akku lohnen. Solche Hüllen, die oft aus Neopren bestehen, gebe es mittlerweile sowohl für integrierte als auch für aufgesetzte Akkus, sagt Experte Geisler. Laut Dekra haben Untersuchungen gezeigt, dass Thermoschutzhüllen die Wärme länger im Akku halten und damit die Reichweite steigern können. Ein schöner Nebeneffekt ist dabei: Die Ummantelung schützt den Akku bei einem Sturz.

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