Osterzeit ist Eierzeit. Egal ob zum Osterbrunch, verbacken im Osterzopf oder bunt bemalt und versteckt für die Kleinen – Eier haben Konjunktur. Aber welche kann man guten Gewissens kaufen? Dieser Frage ist Öko-Test nachgegangen. 20 Eiermarken hat das Verbrauchermagazin in der Ausgabe 04/2024 unter die Lupe genommen, darunter acht aus Freilandhaltung und zwölf aus ökologischer Landwirtschaft.
Im Fokus lagen Inhaltsstoffe und Qualität der Eier, aber auch Tierwohl und Transparenz. Was Schad- und Giftstoffe angeht, gibt es gute Nachrichten für Verbraucherinnen und Verbraucher. Anders sieht es allerdings beim Thema Tierwohl aus, wobei vor allem darauf geblickt wurde, wie es um das Label "ohne Kükentöten" steht.
Eier im Öko-Test 2024: Tierwohl-Label sind häufig irreführend
Seit 2022 ist das Schreddern von Küken in Deutschland gesetzlich verboten. Doch Öko-Test hat herausgefunden: Entsprechende Slogans, die suggerieren, dieses Gesetz einzuhalten, sind häufig irreführend. "Ohne Kükentöten" oder "für den Schutz männlicher Küken" bedeute nicht unbedingt automatisch, dass diese Produkte gleichzeitig Bruderküken ein Leben ermöglichen. Selbst Brüder von Biohennen würde in einigen Fällen kein Leben in Biohaltung ermöglicht.
Positiv bewertet Öko-Test jedoch, dass alle getesteten Eier schadstofffrei sind. Im Labor wurde beispielsweise auf Salmonellen, das Insektizid Fipronil, giftiges Dioxin und PFAS getestet – unter anderem Substanzen, die in den vergangenen Jahrzehnten für Eierskandale sorgten.
Aldi-Eier erhielten im Öko-Test die Note "mangelhaft"
Weitere Faktoren, die untersucht wurden, waren Risse oder Beschädigungen in der Eierschale, Einblutungen oder Verunreinigungen, etwa mit Kot. Bei elf der 20 Marken gab es Auffälligkeiten.
Doch was bedeutet das nun – welche Eiermarken lasse sich bedenkenlos kaufen, von welchen sollte man eher die Finger lassen? Am schlechtesten schnitten Eier der Marke Aldi Süd und Aldi Nord ab. Sie erhielten die Note "mangelhaft". Bei den "Landfreude Frische Eier aus Freilandhaltung 10 Stück" sei die Lieferkette und die Haltung von Jung- und Legehennen intransparent. Hinzukommt: Obwohl mit dem Slogan "ohne Kükentöten" geworben würde, käme die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung zum Einsatz. Bedeutet: Noch vor dem Schlüpfen wird das Geschlecht im Ei bestimmt, bei männlichen Embryos wird die Brütung abgebrochen.
Testsieger im Eier-Öko-Test ist Kaufland
Testsieger sind die "K-Bio 6 frische Eier, Bioland" von Kaufland über den Anbieter Biovum. Die Lieferkette sei nachvollziehbar, auch die Besatzdichte von Jung- und Legehennen sei "akzeptabel". Das sowie weitere Faktoren führten zu der Note "sehr gut". Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis mit der Note "gut" hat Öko-Test den "Columbus Frische Eier aus Freilandhaltung 10 Stück" von Penny verliehen. Sie kosten 0,23 Euro pro Stück, vergleichbare Produkte 0,30 Euro.
Diese fünf Eiermarken erhielten die Note "sehr gut" von Öko-Test:
- "'Ne runde Sache", 6 Bio-Eier von Naturland (0,62 Euro pro Stück)
- Alnatura 10 Bio-Eier Bioland (0,50 Euro pro Stück)
- K-Bio 6 frische Eier Bioland von Kaufland (0,50 Euro pro Stück)
- Königshofer Bio-Eier 6 Stück, Naturland von Dennree (0,50 Euro pro Stück)
- Lindengut 6 frische Bio-Eier aus dem Hühnermobil, Demeter (0,72 Euro pro Stück) (mit dpa)