Eine Besorgnis mit Blick auf E-Autos ist häufig, dass diese leichter in Brand geraten könnten. Gemäß den Daten des Gesamtverbandes der deutschen Versicherer (GDV) besteht aber keine besondere Auffälligkeit: E-Autos haben das gleiche Risiko wie Verbrenner, in Brand zu geraten. Bei beiden Fahrzeugtypen sind übrigens jede Menge Kunststoffe verbaut, die damit ähnliche Brandlasten haben und das Löschen so enorm erschweren. Denn es kommt zu heftiger Rauchentwicklung und dem Entweichen giftiger Gassubstanzen.
Problematisch sind bisweilen brennende Akkus, die hohe Temperaturen erreichen und deshalb nicht so einfach zu löschen sind. Doch mittlerweile sind alle Feuerwehren darauf trainiert worden, diese Brände in den Griff zu bekommen. Übrigens brennen Fahrzeuge mit Plug-in-Hybriden am häufigsten. So zeigen Daten des amerikanischen Versicherers Autoinsurance EZ dass bei je 100.000 versicherten Fahrzeugtypen folgende Brände auftretet: Den 25 E-Autos stehen 1530 Verbrenner gegenüber, bei den Hybriden waren es sogar 3474. Und noch eine Zahl: Von den etwa 50 Millionen zugelassen Verbrennerfahrzeugen in Deutschland brennen im Schnitt 15.000 pro Jahr.
Risiko beim Aufladen der Batterie
Um die Brände bei E-Autos weiter zu minimieren, werden neue Akkutypen entwickelt. Denn gerade bei der Aufladung der Batterien ist die Kurzschlussgefahr deutlich erhöht. Durch alternative Materialien und weitergehende Sicherheitsmaßnahmen wird diese Ursache zunehmend eliminiert.
Weiterhin gibt es noch das Argument, dass bei der Herstellung von E-Autos seltene Materialien verwendet, die darüber hinaus endlich sind und teilweise unter widrigsten Bedingungen gefördert werden müssen. Der Antriebsstrang eines E-Fahrzeugs besteht aus einem Akku und einem Elektromotor. Der Strom aus dem Akku ruft im Motor Magnetfelder hervor, so wird Bewegung erzeugt. Wird der Fuß vom Gas genommen, wird umgekehrt im Motor Strom erzeugt. Diese Induktion speist Strom in die Batterie zurück und wird Rekuperation genannt. Im Motor kommt hauptsächlich Kupfer zum Einsatz, das die Magnetfelder erzeugt. Darüber hinaus sind je nach Motortyp kommen seltene Erden zum Einsatz, die mittlerweile nach und nach substituiert werden.
Feststoffbatterien könnten Einsatz kritischer Rohstoffe senken
Der Akku ist oftmals noch ein Lithium-Ionen-Akku mit Nickel-, Mangan- oder Kobaltanteilen. Bisweilen werden immer mehr Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) verbaut.
Ziel der Industrie ist die Minderung des Einsatzes dieser raten Substanzen. Es wird mit Hochdruck an der Optimierung der Akkus geforscht damit beispielsweise die Natrium-Ionen-Batterie mit nachhaltigeren und preisweiteren Rohstoffen in Zukunft eine Rolle spielen kann. Weiterhin gibt es erste Fahrzeugprototypen mit Feststoffbatterien. Während die aktuellen Lithium-Ionen-Akkus mit flüssigen Elektrolyten arbeiten, kommen bei Feststoffbatterien nur feste Materialien wie Oxid-, Sulfid- oder Polymer-Elektrolyte zum Einsatz. Weiterhin können mit diesen Batterien höhere Energiedichten realisiert werden, was zur deutlichen Steigerung der E-Autoreichweite führen wird. Erste Modelle sind bereits in der Lage, mit einer Ladung über 1.000 km zurück zu legen.
Auch Verbrenner-Katalysatoren benötigen Platin und andere seltene Rohstoffe
Vergessen werden sollte in dieser Diskussion zudem nicht, dass Verbrennerautos ebenfalls seltene Erden oder Rohstoffe wie Platin, Rhodium oder Palladium für den Einsatz zum Beispiel in Katalysatoren benötigen. Erdöl ist endlich und wird bisweilen mit enormem technischen Aufwand und hohem Energiebedarf gefördert. Havarierte Öltanker verursachten große Umweltprobleme.
Laut GDV haben E-Autos also dasselbe Brandrisiko wie Verbrenner. Also 1:1 Autoinsurance EZ sieht ein Verhältnis von 1:60. Wie lässt sich diese Diskrepanz erklären? Mit Rundungsfehler wohl kaum.
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