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Deutschlandticket ab 2024: Wird es teurer?

49-Euro-Ticket

Deutschlandticket ab 2024: Wird das 49-Euro-Ticket teurer?

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    Das Deutschlandticket steht auf der Kippe, die Kosten sind zu hoch.
    Das Deutschlandticket steht auf der Kippe, die Kosten sind zu hoch. Foto: Boris Roessler, dpa (Symbolbild)

    Das Deutschlandticket gilt als großer Erfolg, in seinem ersten halben Jahr seit seiner Einführung zum 1. Mai 2023 wurden deutschlandweit über elf Millionen Deutschlandticket-Abos verkauft. Das Ticket, das es für 49 Euro pro Monat zu haben gibt und das in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs genutzt werden kann, folgte auf das Experiment des 9-Euro-Tickets im Jahr 2022, das drei Monate lang lief und erstaunlich beliebt war.

    Aber es ist eben nicht alles perfekt rund um diese "größte Tarifrevolution im ÖPNV", wie es der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bezeichnet. Denn der vergleichsweise niedrige Preis von 49 Euro hat zur Folge, dass Bund und Länder sehr viel subventionieren müssen, um das Ticket am Leben zu halten. Zum 1. Mai 2024 wird das Deutschlandticket ein Jahr alt. Heute, am 22. Januar 2024, gab es eine Sondersitzung der Verkehrsminister der Länder, bei der besprochen wurde, ob eine Preiserhöhung des Deutschlandtickets kommt und wie hoch sie ausfallen könnte. Wie lange wird das Deutschlandticket noch 49 Euro kosten? Und wird es überleben? Am Nachmittag war eine Pressekonferenz anberaumt, bei der diese Fragen beantwortet werden sollten. Aber warum sollte das Deutschlandticket überhaupt teurer werden als 49 Euro im Monat?

    Deutschlandticket: So teuer ist es für den Staat

    Das Deutschlandticket ist laut eigenen Angaben zunächst auf eine Dauer von zwei Jahren anberaumt worden, es soll also mindestens bis zum 30. April 2025 bestehen bleiben. Laut einer Rechnung des VDV wird der Preis von 49 Euro in diesen zwei Jahren für Verluste in Höhe von 6,4 Milliarden Euro für die Branche sorgen. Im Jahr 2023 sollen es 2,3 Milliarden Euro sein, im Jahr 2024 dann 4,1 Milliarden Euro. Bund und Länder haben für diesen Zeitraum bereits einen Verlustausgleich in Höhe von sechs Milliarden Euro zugesagt, jährlich je 1,5 Milliarden Euro vom Bund und den Ländern. Bleiben also noch 400 Millionen Euro, die es zu begleichen gilt, damit das Deutschlandticket in seiner Form weiterbestehen kann.

    Um die Frage der Finanzierung des Deutschlandtickets zu beantworten, haben sich Anfang Januar Bund und Länder getroffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete, haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder darauf geeinigt, das Deutschlandticket in seiner jetzigen Form und mit seinem jetzigen Preis noch garantiert bis zum 30. April 2024 weiterzuführen. Bis dahin reichen noch die Ressourcen, da das Ticket schließlich nicht im Januar 2023 an den Start ging, sondern erst im Mai 2023.

    Deutschlandticket 2024: Wie geht es weiter?

    Mit dieser Entscheidung ist allerdings noch nicht final gesagt, wie es mit dem Deutschlandticket im Jahr 2024 weitergehen wird. Bis Ende April wird der Preis gleich bleiben, aber danach muss sich etwas ändern: Entweder Bund und Länder erklären sich bereit, mehr Geld zur Finanzierung des Tickets beizusteuern oder der Preis muss erhöht werden. Einige Experten fordern letzteren Schritt, warnen aber gleichzeitig davor, dass es einigen Nutzern dann zu teuer werden könnte, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.

    Vertreter von Bund und Länder waren sich schon vor der Sondersitzung einig in ihrer Wahrnehmung, dass es sich bei dem Deutschlandticket um einen großen Erfolg handelt, der unbedingt weitergeführt werden sollte. Deshalb haben die Verkehrsminister der Länder noch Zeit, sich bis Ende April 2024 eine Lösung für die Finanzierung zu überlegen, wie die Bundesregierung erklärt.

    Sonderkonferenz der Verkehrsminister: Wird das Deutschlandticket teurer?

    Bei dem heutigen Treffen haben die Verkehrsminister der Länder über die Zukunft des Deutschlandtickets entschieden. Im Vorlauf der Gespräche hatten sich viele SPD-Landesverkehrsminister gegen eine Preiserhöhung in diesem Jahr ausgesprochen. Besonders von Seiten der FDP, die auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing stellt, war eine Erhöhung des Ticketpreises gefordert worden.

    Nun ist die Frage geklärt: Das Deutschlandticket soll in diesem Jahr nicht teurer werden. Der Einführungspreis von 49 Euro im Monat bleibe auch über den Mai hinaus stabil für das gesamte Jahr 2024, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur bei der Online-Sonderkonferenz der Landes-Verkehrsminister zu dem Thema aus Teilnehmerkreisen.

    Übrigens: Das Deutschlandticket kann auch als Job-Ticket genutzt werden. Verschuldete sollten allerdings wegen des Schufa-Checks aufpassen. Und auch Studenten sollten prüfen, wie sich das 49-Euro-Ticket auf das Semesterticket auswirkt.

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