Beim PCO-Syndrom durchleben Frauen eine sogenannte "Maskulinisierung". Ihr Hormonhaushalt ist durch die erhöhte Produktion männlicher Hormone gestört, weshalb sie teilweise mit starker Körperbehaarung und einer tieferen Stimme zu kämpfen haben – Symptome, die einen hohen Leidensdruck verursachen können. Viele Frauen leiden auch unter Übergewicht, da der Körper beim PCOS meist Insulin nicht richtig aufnehmen kann. Die Ursache für das Syndrom ist noch unklar.
Hier finden Sie wichtige Infos rund um das PCO-Syndrom.
Was ist das PCO-Syndrom?
Das PCO-Syndrom ist eine Hormonstörung. Laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual bilden sich dabei in den Eierstöcken etliche mit Flüssigkeit gefüllte Zysten – deshalb auch der Name "Polyzystisches Eierstocksyndrom". "Poly" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "viel" oder "viele". Infolgedessen schwellen die Eierstöcke an. Das PCO-Syndrom ist die häufigste Ursache für Unfruchtbarkeit und auch die häufigste hormonelle Störung von Frauen zwischen 15 und 49 Jahren. Etwa fünf bis zehn Prozent der Hormonstörungen lassen sich auf das PCO-Syndrom zurückführen. Betroffene haben es schwer schwanger zu werden, da keine regelmäßigen Eisprünge stattfinden, wie die Universität Bonn schreibt.
Ursachen des PCO-Syndroms
"Die Ursache für das polyzystische Ovarialsyndrom ist nicht klar", heißt es im Artikel von Joann V. Pinkerton im MSD Manual. Bei Betroffenen werden mehr männliche Hormone als üblich produziert. Daran könnte ein bestimmtes Enzym schuld sein, das für die Produktion männlicher Hormone zuständig ist, zumindest lassen einige Befunde darauf schließen. Genau geklärt ist die Ursache wissenschaftlich bisher aber nicht. Es wird auch vermutet, dass die DNA eine Rolle spielt, da das PCO-Syndrom in betroffenen Familien teilweise häufiger auftritt.
Häufig leiden Betroffene an Übergewicht durch eine sogenannte "periphere Insulinresistenz". Dabei sind viele Zellen des Körpers resistent gegen Insulin, weshalb sich der Zucker im Blut sammelt und die Bauchspeicheldrüse gleichzeitig zu viel Insulin produziert. Diabetes wird bei einer mittleren bis starken Insulinresistenz diagnostiziert, jedoch haben nicht alle Frauen mit dem PCO-Syndrom auch gleichzeitig Diabetes. Das Risiko daran zu erkranken, ist bei Betroffenen aber erhöht.
Anhand welcher Symptome äußert sich das PCO-Syndrom?
Die Symptome beim PCO-Syndrom sind sehr individuell und entwickeln sich meist während der Pubertät. Bei Betroffenen kann die Periode unregelmäßig auftreten, da es selten zu einem Eisprung kommt. Aufgrund der hohen Anzahl männlicher Hormone äußern sich laut dem MSD Manual folgende Symptome:
- Akne
- tiefere Stimme
- Übergewicht
- Unfruchtbarkeit
- kleinere Brust
- größere Muskeln
- stärkere Körperbehaarung
- Haut in Achselhöhlen und am Nackenansatz kann dunkler werden
Zusätzlich steigt bei Frauen mit dem PCO-Syndrom das Risiko für Diabetes, Herzerkrankungen und Bluthochdruck. Das PCO-Syndrom ist nicht heilbar, die Symptome können aber behandelt werden. Laut dem medizinischen Informationsportal MOOCI ist vor allem die "Maskulinisierung" sehr belastend für Betroffene.
Kann man das PCO-Syndrom behandeln?
Da es sich um eine Hormonstörung handelt, können die Symptome in den Wechseljahren sogar von allein abklingen. Vorher kann Frauen ohne Kinderwunsch laut der Uni Bonn eine Babypille verschrieben werden. Dank der enthaltenen Östrogene kann die Produktion männlicher Geschlechtshormone so gehemmt werden. Die Perioden werden dadurch regelmäßig und auch Symptome, wie eine verstärkte Behaarung, können gemindert werden.
Auch eine Ernährungsumstellung und Sport können die Symptome des PCO-Syndroms lindern. Frauen mit einem Kinderwunsch wird laut dem MSD Manual geraten, ihr Gewicht zu reduzieren – auch wenn diese Methode kein Erfolgsgarant ist. Ansonsten können Medikamente zur Stimulierung des Eisprungs verabreicht werden.
Lebenserwartung mit PCO-Syndrom: Symptome können gut behandelt werden
Das PCO-Syndrom ist eine chronische Krankheit, die Frauen ein Leben lang begleitet, wie das MOOCI schreibt. Trotzdem können die Symptome meist gut behandelt werden. Bei einem gestörten Hormonhaushalt erhöht sich allerdings das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch das Risiko für Gebärmutterhalskrebs ist erhöht.
Je früher das PCO-Syndrom erkannt wird, desto "weniger Langzeitfolgen birgt die Erkrankung", schreibt die Gynäkologin Dr. Simone Hermanns im MOOCI.
Diagnose: So wird das PCO-Syndrom erkannt
Zur Diagnose des PCO-Syndroms müssten laut der Uni Bonn zwei von drei folgender Kriterien zutreffen:
- Oligo- oder Amenorrhoe: Zyklusstörungen, die zu unregelmäßigen Perioden führen.
- Hyperandrogenämie oder Hyperandrogenismus: Bei Hyperandrogenämie sind im Blutbild vermehrt männliche Hormone vorhanden. Als Hyperandrogenismus bezeichnet man ein männliches Erscheinungsbild mit erhöhter Behaarung und Haarausfall am Kopf.
- Polycystische Ovarien: Im Ultraschall sind viele kleine Follikelzysten zu sehen.
Mit einem Bluttest wird geprüft, ob der Hormonspiegel irregulär ist. Ein Ultraschall wird durchgeführt, um die Eierstöcke auf Zysten zu prüfen.