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Schadstoffemissionen: CO2-Preisentwicklung: Was 2024 teurer wird und warum

Schadstoffemissionen

CO2-Preisentwicklung: Was 2024 teurer wird und warum

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    Unentwegt gerät Kohlendioxid in die Atmosphäre. Ein CO2-Preis soll die Schadstoffemissionen reduzieren.
    Unentwegt gerät Kohlendioxid in die Atmosphäre. Ein CO2-Preis soll die Schadstoffemissionen reduzieren. Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)

    Der Klimawandel befindet sich seit Jahrzehnten im Blick der Öffentlichkeit. In der jüngeren Vergangenheit hat das Thema jedoch wirtschaftspolitisch enorm an Bedeutung gewonnen: Seit dem Bruch zwischen Deutschland und dem vormals wichtigsten Energielieferanten Russland befindet sich die Bundesrepublik zudem in einer Energiekrise mit stark gestiegenen Preisen. Im Zuge dessen müssen alternative Beschaffungswege her und die Wende hin zu umweltfreundlicheren Energien nimmt oberste Priorität ein. Eine wichtige Maßnahme der Bundesregierung ist in diesem Sinne der CO2-Preis. Wir erklären den Hintergrund und wie sich die Preisentwicklung 2024 auswirkt.

    CO2: Darum hat Kohlendioxid eine große Bedeutung

    Bei CO2 handelt es sich um Kohlendioxid: Es besteht aus einem Kohlenstoff- und zwei Sauerstoffatomen, erklärt die Helmholtz-Forschung. Das Institut führt aus, dass der Gehalt von CO2 innerhalb der Erdatmosphäre zuletzt merklich anstieg und für die Menschheit ein Problem und eine Herausforderung zugleich darstellt. Entscheidender Punkt: CO2 trägt laut der Wissenschaft zum Treibhauseffekt bei, wodurch die Temperatur auf der Erde mitbestimmt wird. Schon ein kleiner Anstieg bietet Potenzial für folgenschwere Auswirkungen.

    CO2-Preis 2024: Wofür das Geld des Emissionshandels aufgewendet wird

    Die CO2-Abgabe macht die Nutzung von fossil erzeugter Energie kontinuierlich ein Stück teurer. Dabei handelt es sich um Emissionshandel: Die Einnahmen aus der CO2-Steuer werden dafür verwendet, um Klimaschutzmaßnahmen - dazu zählen neben dem öffentlichen Sektor die Industrie, Wirtschaft und der Privatsektor - zu beschleunigen. Das Ziel: Die Dekarbonisierung fördern und damit die Schadstoffbelastung reduzieren. Laut der Bundesregierung stehen erneuerbare Energien sowie die energetische Gebäudesanierung im Vordergrund.

    Die Absicht: "Deutschland setzt seit 2021 mit einem nationalen Emissionshandel für Wärme und Verkehr Impulse zum Energiesparen", so der Wortlaut einer Mitteilung der Bundesregierung. Anreize für energetische Sanierungen von Wohn- und Büroflächen werden geschaffen, darüber hinaus die Elektromobilität gefördert. Fahrzeuge mit E-Motor statt Verbrennermotoren stoßen zumindest im laufenden Betrieb keine Schadstoffemissionen aus (wenngleich andere Faktoren negativ ins Gewicht fallen).

    Mittelfristig soll es zudem Anreize geben, Menschen zusätzlich zum Einsparen von CO2 zu bewegen: Die in Deutschland regierenden Ampelparteien haben sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, den Anstieg der Preise aufgrund der CO2-Steuer über einen sozialen Mechanismus zu kompensieren. Hier ist ein "Klimageld" geplant, dass ab 2025 an die Bürger ausgeschüttet werden soll.

    CO2-Steuer in Deutschland: Preisentwicklung und Tabelle

    Der Anstieg des CO2-Preises hätte ursprünglich früher kommen sollen: Der Anstieg war zunächst für das laufende Jahr geplant, ehe die Preiserhöhung auf Bundesebene aufgrund der massiven Inflation im Schatten der Energiekrise um ein Jahr verschoben wurde. Derzeit beträgt der von der Bundesregierung festgelegte CO2-Preis 30 Euro pro Tonne CO2. Ab dem kommenden Jahr wird der Betrag um zehn Euro pro 1000 Kilogramm ansteigen. Hier eine Übersicht der vergangenen und anstehenden Preisentwicklung. 2021 wurde erstmals der CO2-Preis veranschlagt:

    • 2020: 0 Euro pro Tonne
    • 2021: 25 Euro pro Tonne
    • 2022: 30 Euro pro Tonne
    • 2023: 30 Euro pro Tonne
    • 2024: 40 Euro pro Tonne
    • 2025: 55 Euro pro Tonne
    • 2026: 65 Euro pro Tonne

    Wie sich der CO2-Preis auf den Geldbeutel des Konsumenten niederschlägt, erklärt der Finanzratgeber Finanztip. Händler oder Produzent erwerben für Brennstoffe ein Zertifikat bei der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt), einer Sparte des Umweltbundesamtes (UBA). Die Kosten werden an Zwischenhändler weitergereicht, im nächsten Schritt landen diese unweigerlich auch bei Endkunden. Wie sich die angepassten CO2-Kosten individuell auswirken, hängt davon ab, welche Brennstoffe die Grundlage sind und wie viele davon benötigt werden.

    CO2-Preis: Welche Erzeugnisse 2024 teurer werden

    Seit 2021 gilt die CO2-Abgabe für die Bereiche Wärme und Verkehr, erläutert die Bundesregierung. Der Ausstoß von Treibhausgasen bei der Beheizung sowie dem Autofahren soll damit eingedämmt werden, indem der Verbrauch von fossilen Heiz- und Kraftstoffen verteuert wird. Das gilt nicht nur direkt, sondern auch indirekt. Der Preis pro Tonne CO2 steigt im kommenden Jahr um 10 Euro, das schlägt sich auf die Kosten für Verbraucher und Verbraucherinnen nieder. In welchen Bereichen wirkt sich der Anstieg des CO2-Preises 2024 aus? Erstmals werden ab dem Jahr 2024 auch Abfälle als Brennstoff erfasst.

    Laut der Emissionhandelsstelle (DEHSt) des Umweltbundesamtes werden alle Brennstoffe des Energiesteuergesetzes einbezogen:

    • Benzin
    • Diesel
    • Heizöl
    • Flüssiggas
    • Erdgas
    • Kohle
    • Abfälle

    Die Gemeinsamkeit der aufgeführten Stoffe: Werden sie verbrannt, entstehen klimaschädliche Emissionen. Die Stiftung Warentest weist darauf hin: Auch Biomasse, welche die Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllt, ist betroffen. Steuerfrei ist hingegen das Heizen mit Holzpellets, Hackschnitzeln, Holzkohle oder auch Torf. Und was ist mit Wärmepumpen? Für die wird ebenfalls kein CO2-Preis fällig.

    Ein Beispiel, wie sich die Preisentwicklung bei den Spritpreisen auswirken wird, benennt der Außenhandelsverband für Mineralöl und Energie: Demnach dürften sich Benzin und Diesel an den Tankstellen um etwa drei Cent pro Liter verteuern.

    CO2-Preis 2024: Lässt sich gegensteuern, wenn ja wie?

    Viele Tätigkeiten des normalen Lebens sind mit Energieverbrauch verbunden. Flächendeckend könnte sich die CO2-Preisentwicklung demnach an breiter Front bemerkbar machen. Jedoch schützt die Preisspirale Wettbewerber in einer freien Marktwirtschaft nicht vor Konkurrenz. Verbraucher und Verbraucherinnen haben die Möglichkeit, mit gezielten Preis- und Tarifvergleichen sowie dem Verzicht auf überteuerte Anbieter zu reagieren. Die Verbraucherzentrale rät:

    • Energieversorger: Tarifvergleiche durchführen und gegebenenfalls umsteigen. Die Angebote würden preislich teilweise enorm auseinanderklaffen.
    • Für Autofahrer gilt: Vor dem Tanken prüfen, welche Tankstelle günstiger Sprit anbietet.
    • Energie sparen: Wer beim Kauf und Verbrauch auf bestimmte Dinge achtet, spart eine Menge Geld.
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