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Bis zu achtstellige Gehälter: Was Top-Manager in Deutschland verdienen

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Bis zu achtstellige Gehälter: Was Top-Manager in Deutschland verdienen

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    Ola Källenius, Mercedes-Chef, verdient wie viele seiner CEO-Kollegen mehrere Millionen Euro jährlich.
    Ola Källenius, Mercedes-Chef, verdient wie viele seiner CEO-Kollegen mehrere Millionen Euro jährlich. Foto: Marijan Murat, dpa

    Immer wieder führen die enorm hohen Vergütungen in der Führungsriege deutscher Konzerne zu öffentlichen Debatten. Zu groß seien die Gehaltsunterschiede zum Rest des Personals. Während die einen um jeden Prozentpunkt mehr Lohn erbittert kämpfen müssten, genehmigten sich die Leitungsebenen nicht selten satte Erfolgsprämien, so ein anderer Vorwurf. Doch wie viel verdienen Top-Manager in Deutschlands Unternehmen tatsächlich? Wir haben uns die Zahlen einmal näher angesehen und aufgedeckt, wie hoch die Unterschiede zu gewöhnlichen Gehältern sind. 

    So viel Gehalt verdienen die DAX-Manager

    Auswertungen der Online-Plattform Statista für das Jahr 2021 zeigen, dass gerade einmal drei von insgesamt vierzig Vorstandsvorsitzenden des DAX kein mindestens siebenstelliges Jahresgehalt beziehen. Schon an dieser Stelle zeigt sich, dass mancher Manager pro anno ein höheres Gehalt bezieht als viele während ihres gesamten Erwerbslebens werden erwirtschaften können. Viele finden dies zutiefst ungerecht. Allerdings setzen sich die Vergütungen erst dann zusammen, wenn sie sowohl vom Aufsichtsrat als auch den Aktionären bestätigt worden sind. Insofern sind die CEOs nicht vollumfänglich für die Höhe ihres Gehalts verantwortlich.

    Im Übrigen verdiente Stephen Angel, Chef des Industriegas-Konzerns Linde, mit mehr als 19,4 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2021 das mit Abstand höchste Gehalt aller Dax-Vorstände. Auf Platz zwei beziehungsweise drei folgten derweil Herbert Diess von VW mit Bezügen in Höhe von knapp 11,5 Millionen Euro und Christian Klein, Chef des Softwarekonzerns SAP, der auf ebenfalls sehr üppige 9,1 Millionen Euro an Gehalt blicken darf. Börsennotierte Unternehmen sind gesetzlich sogar dazu verpflichtet, die Vergütungen ihrer Führungsmannschaft öffentlich bekanntzugeben. Die Zahlen sind in den meisten Fällen also den jeweiligen Jahresberichten der Konzerne zu entnehmen.

    Gehälter der Manager steigen weiter an

    Obwohl die Bezahlung des Top-Managements in deutschen Firmen in den Augen vieler bereits sehr ausreichend ist, zeigen Erhebungen der Unternehmensberatung EY für das Jahr 2021, dass die obersten Ebenen tendenziell mit noch höheren Verdiensten rechnen können. Im Mittel erhielten die Vorstände der DAX, MDAX und SDAX-Konzerne 2021 rund 469.000 Euro beziehungsweise 24 Prozent mehr Gehalt als noch ein Jahr zuvor. Die Gesamtvergütung zog sogar um stolze 700.000 Euro oder 23 Prozent auf knapp 3,3 Millionen Euro an. Auffallend und interessant dabei – weibliche Führungskräfte verdienten fast 350.000 Euro mehr als ihre männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen. Zu erklären sei dieses Phänomen insbesondere durch die gute Verhandlungsposition der Frauen. Seit Jahren versuchten Firmen, speziell weibliche Personen für Stellen im Top-Management zu gewinnen, bislang sei das Angebot hierfür aber vergleichsweise dürftig. Gleichzeitig seien aufgrund der derzeitigen Belastungen aus Ukraine-Krieg und hoher Inflation viele Unternehmen unter Druck, was Kürzungen bei den Gehältern im Top-Management zur Folge haben könnte, wie das Magazin Forschung und Wissen mitteilt. 

    Im Ausland winken höhere Manager-Gehälter

    Auch wenn es zunächst unwirklich klingen mag, so haben Top-Manager außerhalb Deutschlands durchaus die Möglichkeit, in ihren jeweiligen Positionen besser als hierzulande zu verdienen. Insbesondere die USA scheinen dabei ein attraktiver Standort für die Führungselite zu sein. So strich beispielsweise der Intel-Chef für seine Arbeit umgerechnet ganze 97 Millionen Euro an Vergütung ein. Und auch der europäische Automobilhersteller Stellantis honorierte das Engagement seines CEO im Jahr 2021 inklusive Einmalzahlungen mit fast 66 Millionen Euro. 

    So viel Gehalt bekommen Top-Manager anderswo

    Mit knapp einer Million Euro im Jahr 2020 verdiente Richard Lutz, Chef der Deutschen Bahn, weit mehr als die ganz überwiegende Mehrheit der Bundesbürger. Die Zahl setzt sich dabei laut Jahresbilanz des Konzerns aus einer Grundvergütung in Höhe von 900.000 Euro sowie weiteren 17.000 Euro zusammen, die sich aus geldwerten Vorteilen wie etwa Fahrvergünstigungen ergeben. Auf zusätzliche Boni verzichtete Lutz 2020 allerdings. Nicht zuletzt der Bundestagshaushalt hatte dies damals vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie gefordert.

    Eine Besonderheit gibt es derweil bei Markus Mosa, der seit nunmehr fünfzehn Jahren die Edeka-Zentrale als Vorstandsvorsitzender leitet. Die Geschäftsberichte des genossenschaftlich organisierten Unternehmensverbandes enthalten keinerlei Informationen zur Vergütungsstruktur des CEO. Selbst auf Nachfrage erhält man keine Auskünfte, wie beispielsweise das Wirtschaftsmagazin Capital herausgefunden hatte. 

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