Die nächste Hitzewelle rollt und schnell stellt sich die Frage „Was kann ich bei dieser Wärme überhaupt noch essen?“. Im Prinzip alles was schmeckt! Aber es gibt einiges zu beachten, will man bei hochsommerlichen Temperaturen fit und leistungsfähig bleiben.
Auch bei hohen Temperaturen braucht unser Körper Energie und Nährstoffe. Anstelle fettiger und schwerer Kost oder Süßem sind bei hohen Temperaturen leichte Speisen wie Salate, kalte Gemüsesuppen, Bowls, Obst- und Gemüse mit einem hohen Wassergehalt wie Wassermelonen, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Weintrauben, Salat, Gurken oder Tomaten und Milchprodukte wie Buttermilch, Kefir oder Joghurt oder deren pflanzliche Alternativen angesagt.
Essen bei Hitze: Scharfe Gewürze regen die Schweißproduktion an
Wer mag, kann auch scharfe Lebensmittel und Gewürze wie Chili und Ingwer verwenden – sie regen die Schweißproduktion an und können so dazu beitragen, den Körper zu kühlen. Verzichten sollte man auf rohe tierische Lebensmittel wie Tiramisu mit rohem Ei, Frischeimayonnaise oder rohen Fisch wie im Sushi sowie Tatar oder Mett. Bei Wärme können sich darin Salmonellen und andere Bakterien rasant vermehren und zu Magen-Darm-Beschwerden und – als Folge des Flüssigkeitsverlustes bei Durchfällen – zu Kreislaufversagen führen. Fleisch und Fisch daher besser durchbraten!
Damit Lebensmittel nicht verderben, häufiger kleine Mengen kaufen, beim Einkauf Kühltaschen oder -boxen verwenden und leicht verderbliche Produkte schnell im heimischen Kühl- oder Gefrierschrankschrank verstauen. Essen im Freien vor direkter Sonneneinstrahlung schützen und gegebenenfalls kühlen.
Mehrere kleine Mahlzeiten und Fingerfood über den Tag verteilt entlasten den Körper. Außerdem verhindert man so, dass man abends heißhungrig über das Grillbuffet oder den Kühlschrank herfällt und anschließend unter Völlegefühl, Unwohlsein und Schlaflosigkeit leidet. Mag man bei Hitze kein warmes Essen, kann man zu kalten oder lauwarmen Speisen greifen. Eiskalte Snacks (oder Getränke) aus dem Kühl- oder Gefrierschrank sorgen jedoch eher dafür, dass sich das Hitzeempfinden steigert oder zu Unwohlsein oder Kopfschmerzen führen.
Trinken bei Hitze: Viel Wasser und besser keinen Alkohol
Ganz wichtig ist ausreichend Flüssigkeit – normalerweise benötigt unser Körper etwa 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Bei großer Hitze und körperlicher Anstrengung kann der Bedarf aber auf 5 bis 6 Liter ansteigen. Nun muss man nicht gleich an den heimischen Wasserhahn stürzen oder den Mineralwasservorrat austrinken – etwa 1 Liter pro Tag wird auch über unsere Nahrung, die zu einem großen Teil aus Wasser besteht, aufgenommen. Im Allgemeinen reicht es, wenn wir trinken, sobald wir Durst verspüren. Kranke, Ältere oder kleine Kinder sollten jedoch zum Trinken animiert werden, da sie oftmals kein ausreichendes Durstgefühl empfinden.
Bei großer Hitze eignen sich neben Wasser auch lauwarmer (Kräuter-)Tee oder Saftschorle, um den Durst zu löschen. Auf heißen Kaffee sollte man aber verzichten, denn Koffein und die hohe Temperatur können das Wärmeempfinden steigern. Ungeeignet sind auch Getränke wie Cola, Limonaden, Wein oder Bier. Sie sind wahre Zuckerbomben und sehr kalorienreich. Alkohol hat zudem eine entwässernde und gefäßerweiternde Wirkung und kann so den hitzegestressten Kreislauf noch mehr belasten.
Rezept für einen Orientalischen Melonensalat mit Feta
Zutaten: 1 kleine Wassermelone, 1 Salatgurke, 200 g Feta, einige Stängel frische Pfefferminze, 1 EL schwarzer Sesam; Dressing: Saft einer Zitrone, 8 EL mildes Olivenöl, 1 TL Apfeldicksaft, Kreuzkümmel (Cumin) gemahlen, Kardamom gemahlen, 1 Prise Salz
Zubereitung: Salatgurke und Melone in Stücke schneiden (Schale entfernen), Feta würfeln und in eine Schüssel geben. Pfefferminze fein hacken oder zupfen. Mit schwarzem Sesam über den Salat streuen.
Dressing nach Geschmack mit Kreuzkümmel, Kardamom abschmecken. Dazu passen Fladenbrot oder Baguette.
Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.