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Backofen reinigen: Natron, Zitrone, Backpulver - welche Hausmittel helfen?

Ofen reinigen

Backofen reinigen: Mit diesem Hausmittel wird der Ofen wieder sauber

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    Um den Backofen zu reinigen ist meist kein spezieller Reiniger notwendig, es hängt aber vom Grad der Verschmutzung ab. Mit einigen gängigen Hausmitteln klappt es auch - wir zeigen wie.
    Um den Backofen zu reinigen ist meist kein spezieller Reiniger notwendig, es hängt aber vom Grad der Verschmutzung ab. Mit einigen gängigen Hausmitteln klappt es auch - wir zeigen wie. Foto: Canva.com

    Der Backofen gehört zur Standardausstattung in fast jeder Küche. Viele Haushalte nutzen den Backofen mehrmals die Woche, doch die Reinigung des Geräts gehört, wie das Fensterputzen, eher zu den unliebsamen und selten ausgeführten Aufgaben im Haushalt. Spätestens wenn beim Backen aber aufgrund von Essensresten Röstaromen im Wohnraum verteilt werden, sollte das getreue Küchengerät wohl gereinigt werden. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie Ihren Backofen mit Hausmitteln ganz einfach wieder sauber bekommen.

    So reinigen Sie den kompletten Backofen Schritt für Schritt

    • Kehren Sie den Backofen aus – am Boden können sich Krümel oder andere Lebensmittelreste befinden.
    • Optional: Entfernen Sie die Glasscheibe des Ofens und lassen Sie diese in der Spüle einweichen. Als Reinigungsmittel reicht je nach Verunreinigung Spülmittel. Ansonsten können Sie Natron zur Reinigung verwenden. Falls Sie nicht genügend Platz in der Spüle haben, sollten Sie die Glasscheibe lieber nicht entfernen, da die Gefahr eines Bruchs zu hoch ist.
    • Optional: Entfernen Sie die Führungsschienen an den Innenseiten des Backofens – sofern das bei Ihrem Modell möglich ist. So gelangen Sie leichter an verschmutzte Stellen zwischen den Schienen.
    • Backofenrost und Backblech können Sie genau wie den Backofen selbst je nach Verschmutzungsgrad reinigen. Natron kann auch eingebrannte Stellen und starke Verschmutzungen lösen. Ein wenig Kraftaufwand mit einem Schwamm ist meist aber trotzdem noch nötig.
    • Weichen Sie eingebrannte Stellen mit Natron ein, ansonsten können Sie den Backofen auch mit Zitronensäure oder Essig reinigen. Wie das geht, erklären wir weiter unten im Artikel.
    • Während der Einwirkzeit können Sie die Griffe mit etwas Spülmittel und einem feuchten Tuch reinigen.
    • Nach dem Ende der Reinigung sollten Sie den Backofen noch mal erhitzen – so verflüchtigen sich eventuelle Reste der Reinigungsmittel und die Dämpfe gelangen nicht auf Ihre Lebensmittel.

    Welche Utensilien darf man zur Reinigung des Backofens verwenden?

    Da es im Backofen leicht zu eingebrannten Stellen durch Lebensmittelreste kommen kann, greifen viele zu Stahlwolle oder Reinigern wie Scheuermilch. Stahlwolle kann die Oberfläche des Backofens aber leicht verkratzen, wodurch Fett und andere Verschmutzungen in Zukunft noch leichter haften bleiben – ein Teufelskreis also. Gehen Sie deshalb von Anfang an vorsichtig bei der Reinigung vor. Diese Utensilien können Sie meist ohne Probleme verwenden:

    • herkömmlicher Küchenschwamm mit Scheuerseite
    • beliebiger Baumwolllappen
    • Mikrofasertuch (vor allem für die Glasscheibe geeignet)

    Backofen reinigen: Welche Hausmittel kommen infrage?

    Folgende Hausmittel eignen sich zum Reinigen des Backofens:

    • Zitronen
    • Natron, Soda oder Backpulver
    • Essigessenz

    Je nach Verschmutzungsgrad können oder sollten die Hausmittel in Kombination verwendet werden, um eine bessere Reinigungswirkung zu erzielen.

    Backofen reinigen mit Rasierschaum – ist das ratsam?

    Im Internet ist häufig zu lesen, dass der Backofen mit Rasierschaum gereinigt werden kann. Obwohl die enthaltene Kaliumseife den Backofen durchaus von Flecken beseitigen kann, sollten Sie auf die Nutzung von Rasierschaum verzichten. Die Inhaltsstoffe sind für die Anwendung auf der Haut vorgesehen und sollten demnach nicht mit Lebensmitteln in Verbindung kommen. Problematisch kann es auch werden, wenn Sie den Rasierschaum nicht vollständig aus dem Backofen entfernen und die Reste anschließend erhitzt werden. Gudrun Petz, Gründerin der Plattform Profis-for-you.de (mittlerweile ratgebermagazin24.de), rät bei starken Verschmutzungen stattdessen zu Natron, da dieses Hausmittel lebensmittelecht ist und beim Erhitzen keine unangenehmen Gerüche entstehen.

    Dieses Hausmittel befindet sich meistens im Inventar: Backofen reinigen mit Backpulver

    Backpulver, Natron und Soda haben zwar ähnliche Wirkungen, sollten aber nicht verwechselt werden. Zur allgemeinen Reinigung im Haushalt eignen sich Soda und Natron häufig besser als Backpulver. Zum Reinigen des Backofens kann aber auch Backpulver verwendet werden. Wie erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen sollten:

    • Vermischen Sie ein Päckchen Backpulver mit drei Esslöffeln Wasser. Fügen Sie bei eingebrannten Stellen einen Schuss Essig hinzu.
    • Geben Sie die Paste anschließend auf die verschmutzen Stellen. Je verschmutzter der Backofen, desto mehrere Päckchen Backpulver benötigen Sie.
    • Lassen Sie das Reinigungsmittel etwa 30 Minuten lang einwirken.
    • Nach einer kurzen Einwirkzeit sollten sich die Flecken leicht wegwischen lassen. Falls nicht, sollten Sie die Flecken noch mal mit dem Gemisch behandeln (und mehr Backpulver-Packungen benutzen). Anschließend wird ein Gefäß mit dem Rest der Backpulver-Wasser-Mischung auf das Gitter gestellt und der Backofen sollte bei Ober- und Unterhitze und 100 Grad etwa eine Stunde laufen. Lassen Sie den Backofen etwas abkühlen, bevor Sie das Mittel mit einem feuchten Schwamm abwischen.

    Backofen reinigen mit Zitrone – so geht's

    Ein gängiges Hausmittel für die Backofenreinigung ist Zitrone. Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:

    1. Pressen Sie eine Zitrone aus.
    2. Geben Sie einen Schuss Wasser hinzu.
    3. Geben Sie das Gemisch in einem hitzebeständigen Behälter in den Backofen.
    4. Heizen Sie den Backofen bei Ober- und Unterhitze auf 120 Grad Celsius auf.
    5. Lassen Sie das Gemisch verdunsten – etwa 30 Minuten.
    6. Die Verschmutzungen sollten anschließend mit einem feuchten Schwamm mechanisch gereinigt werden können.

    Backofen reinigen mit Natron – so verwenden Sie das Hausmittel

    Natron, den Alleskönner im Haushalt, können Sie auch für den Backofen verwenden. Das Hausmittel ist meist im Supermarkt oder im Drogeriemarkt erhältlich. So gehen Sie vor:

    • Vorbereitung und Sicherheitshinweise: Der Backofen sollte ausgeschaltet sein. Sparen Sie beim Reinigen die Heizstäbe aus.
    • Natron im Verhältnis 1:1 mit Wasser mischen und verrühren.
    • Verschmutzte Stellen mit der schäumenden Creme behandeln und das Gemisch etwa 30 Minuten lang einwirken lassen. Während der Einwirkzeit können die weniger verschmutzten Stellen des Backofens mit Essig und einem feuchten Tuch gereinigt werden.
    • Anschließend mit einem feuchten Schwamm reinigen. Je nach Grad der Verschmutzung sollte eher die Scheuerseite verwendet werden.

    Eingebrannte Stellen im Backofen reinigen – mit diesem Hausmittel klappt es

    Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen können Sie ebenfalls Natron verwenden. Anstelle von Wasser wird aber Essig verwendet, wie die Expertin Gudrun Petz rät. So gehen Sie vor:

    • Sicherheitshinweise: Bei der Kombination dieser beiden Hausmittel entsteht ein beißender Geruch. Die Dämpfe sind zwar nicht schädlich, Sie sollten aber nicht unbedingt in unmittelbarer Nähe des Gefäßes tief einatmen und bei der Behandlung das Küchenfenster öffnen.
    • Mischen Sie Weißweinessig und Natron in einem Verhältnis von 2:1. Je Löffel Weißweinessig fügen Sie zwei Löffel Natron hinzu. Lassen Sie sich vom Zischen und der Blasenbildung nicht verunsichern.
    • Rühren Sie, bis eine cremige Paste entsteht.
    • Tragen Sie die Paste großzügig auf die eingebrannte Stelle auf und lassen Sie das Gemisch 30 Minuten einwirken.
    • Die Essig-Natron-Paste kann nach der Einwirkzeit mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Wenn die Verbrennungen auch nach 30 Minuten noch hartnäckig sind, sollten Sie mit einer Bürste oder einem Scheuerschwamm mit mechanischer Reinigung nachhelfen.

    Eingebrannte Stellen mit Soda behandeln – dieses Hausmittel hilft

    Ähnlich wie Natron kann auch Soda zur Reinigung im Haushalt verwendet werden. Die beiden Hausmittel unterscheiden sich in ihrer chemischen Verbindung (Soda (Na2Co3); Natron (NaHCo3)) und in ihrem PH-Wert (Soda (11,5); Natron (8,5)). Soda wird auch als "Waschsoda" bezeichnet und ist ebenfalls wie Natron meist in Super- und Drogeriemärkten erhältlich. Laut Gudrun Petz können Sie "Waschsoda" bei hartnäckigen Verschmutzungen verwenden.

    Mit welchen Hausmitteln lässt sich der Backofen reinigen? Sollte man Backofenreiniger verwenden? Hier die Antworten.
    Mit welchen Hausmitteln lässt sich der Backofen reinigen? Sollte man Backofenreiniger verwenden? Hier die Antworten. Foto: Silvia Marks, dpa
    • Sicherheitshinweise: Wenn möglich Schutzhandschuhe tragen, ansonsten sollten Sie laut der Expertin übermäßigen Hautkontakt vermeiden. Außerdem sollten Sie Augenkontakt vermeiden – was aber bei allen Reinigungsmitteln der Fall ist.
    • Geben Sie zwei bis drei Esslöffel Soda in eine handelsübliche Sprühflasche und lösen Sie das Pulver in Wasser auf. Dabei gilt: etwa ein Esslöffel Soda für 300 Milliliter Wasser.
    • Falls Sie keine Sprühflasche zur Hand haben, können Sie auch einen Wassereimer verwenden. Tragen Sie das Gemisch dann mit einem Schwamm auf.
    • Lassen Sie das Soda-Wasser-Gemisch kurz einwirken – etwa 15 bis 30 Minuten.
    • Anschließend können eingebrannte Stellen oder Verschmutzungen mit einem feuchten Lappen entfernt werden.
    • Tipp: Bei einem besonders hartnäckig verschmutzten Backofen eignet sich Soda sehr gut. Hierzu können Sie statt einer Lösung eine Paste herstellen und weniger Wasser hinzufügen. Mischen Sie für die Paste Soda und Wasser in einem Verhältnis von 3:1 – drei Esslöffel Soda, ein Esslöffel Wasser und geben Sie die Paste auf stark eingebrannte Stellen. Nach einer kurzen Einwirkzeit sollten sich die verbrannten Lebensmittel leicht lösen lassen.

    Backofenreiniger nutzen – ja oder nein?

    Laut Expertin Gudrun Petz sollte bei der Reinigung des Backofens nur im Notfall auf Chemikalien zurückgegriffen werden. Häufig bleiben Rückstände im Backofen, die beim Erhitzen einen unangenehmen Geruch verbreiten. Die Expertin rät, den Backofen im Anschluss des Putzvorgangs mit einem Reinigungsmittel mit Essig und einem feuchten Lappen auszuwischen.

    Auf waagerechten Flächen im Ofen hält der Schaum meist besser – auf senkrechten Flächen sollte man weniger Backofenreiniger versprühen.
    Auf waagerechten Flächen im Ofen hält der Schaum meist besser – auf senkrechten Flächen sollte man weniger Backofenreiniger versprühen. Foto: Christin Klose, dpa-tmn

    Öko-Test hat im August 2022 15 Backofenreiniger getestet und kam zu dem Ergebnis, dass mehr als zwei Drittel der Produkte Stoffe enthalten, die Augen, Haut oder Atemwege reizen. Darunter zählt unter anderem der Inhaltsstoff Ammoniumhydroxid. Einige Produkte enthielten auch synthetische Polymere, die der Umwelt schaden. Teilweise darf der Ofen nach der Reinigung mit einem chemischen Mittel acht Stunden nicht genutzt werden. Außerdem sollten unbedingt Schutzhandschuhe getragen werden. Während der Reinigung sollte das Küchenfenster geöffnet werden.

    Laut Öko-Test schnitten trotzdem neun Produkte mit der Note "gut" ab – darunter auch die Eigenmarken von Müller, dm, Rossmann oder Edeka, wie die Deutsche Presseagentur berichtet. Fünf Produkte erhielten die Note "ausreichend".

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