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Auto waschen - so geht es richtig (Schritt für Schritt Anleitung)

Auto waschen

So waschen Sie Ihr Auto richtig

Einmal unter einem Baum geparkt oder einen Feldweg entlang gefahren und schon spürt man die Blicke der anderen Autofahrer im Nacken und fragt sich: Ist es wieder Zeit das Auto zu waschen? Spätestens wenn Unbekannte Botschaften auf dem Autolack im Staub und Straßendreck hinterlassen ist es wohl wieder so weit.

Sie können Ihr Auto dann entweder durch die Waschanlage fahren oder ganz einfach selbst Hand anlegen. In diesem Artikel lesen Sie welche Schritte notwendig sind, um das Auto richtig selbst zu reinigen.

Auto waschen: Vorwäsche ist wichtig

Weil Salz- und Staubreste durch die Anlagenbürsten in den Lack gerieben und für Kratzer sorgen können, ist die Vorwäsche im Winter besonders wichtig. Mit einem Dampfstrahler wird diese Schicht vorher heruntergespült. Eine Unterbodenwäsche entfernt abgelagertes Salz von der Unterseite des Wagens. Nach dem Herausfahren aus der Anlage empfiehlt der ADAC, auf gerader Straße einmal auf das Bremspedal zu treten. Das hilft gegen Eisablagerungen an der Bremse. Doch auch im Sommer sollten Staub und grobe Verunreinigungen durch die Vorwäsche entfernt werden.

Auto selbst waschen: So geht die Reinigung leicht von der Hand

Außenreinigung

  • Entfernen Sie Fremdkörper, wie Blätter und Äste, zunächst mit der Hand vom Auto. Grober Schmutz kann mit einem Besen vorsichtig weggefegt werden.
  • Laut Experte Christian Petzoldt lassen viele Autofahrer Schmutz wie Vogelkot zu lange auf dem Lack. Je frischer die unliebsame Überraschung, desto einfacher lässt sie sich entfernen. Ansonsten können Sie den Vogelkot am Auto auch mit einem Autoshampoo behandeln oder mit Wasser aufweichen und nach einer kurzen Einwirkzeit abwaschen.
  • Anschließend können Sie Ihr Auto mit einem Hochdruckreiniger abwaschen. Halten Sie dabei mindestens 30 Zentimeter Abstand, da sonst das Material beschädigt werden kann.
  • Ist das Auto abgewaschen, können Sie mit einem Reinigungsmittel (Autoshampoo oder Spülmittel) und einem Schwamm Hand anlegen.
  • Um Kalkablagerungen und Schlieren zu vermeiden, sollten Sie das Auto anschließend mit einem Mikrofasertuch oder einem Fensterleder trockenreiben.

Innenreinigung

  • Schmeißen Sie erst den groben Müll aus dem Auto: alte Parktickets, Flaschen, Verpackungen usw.
  • Saugen Sie das Auto anschließend aus. Fußmatten sollten Sie vor dem Saugen abklopfen. Für Ledersitze eignet sich eine sanfte Bürste als Aufsatz. Üben Sie beim Saugen der Fächer in den Türen nicht zu viel Druck aus, da es sonst schnell zu Kratzern kommen könnte. Staub im Lüftungsgitter können Sie mit einem Pinsel entfernen.
  • Reinigen Sie das Cockpit mit lauwarmem Wasser und einem Mikrofasertuch. Für hartnäckige Flecken können Sie Allzweckreiniger oder Spülmittel verwenden. Vorsicht: Nutzen Sie nicht zu viel Wasser, das Tuch sollte nur feucht sein, nicht triefen.
  • Reinigen Sie die Autoscheiben mit Wasser, einem Spritzer Spülmittel und einem Mikrofasertuch. Klebereste von Vignetten können Sie mit ganz wenig Öl oder einem Spezialreiniger entfernen. Falls Sie die Vignette noch nicht abgezogen haben, hilft Hitze beim Abziehen.

Felgen reinigen - Anleitung

Mit dem Hochdruckreiniger lässt sich der grobe Schmutz gut entfernen. Danach können Sie die Felgen mit Reinigungsmittel und einem Schwamm oder einer Bürste reinigen. Fünf Schritte sollten Sie beim Felgenreinigen beachten:

  1. Vorreinigung: Entfernen Sie den groben Schmutz mit den Hochdruckreiniger oder fahren Sie durch die Waschanlage.
  2. Felgenreiniger: Nach der Vorreinigung werden die Felgen abgetrocknet und der Felgenreiniger wird aufgetragen. Beachten Sie die Herstellerangaben.
  3. Mechanische Reinigung: Nach Ablauf der Einwirkzeit können Sie den Schmutz von der Felge mit einer geeigneten Bürste oder einem Schwamm entfernen.
  4. Putzmittel-Reste entfernen: Waschen Sie Schmutz- und Putzmittelreste mit Wasser ab. Anschließend werden die Felgen mit einem Baumwolltuch getrocknet.
  5. Versiegelung: Stahlfelgen müssen nicht unbedingt mit einem Pflegemittel versiegelt werden, bei Alufelgen ist die Versiegelung sinnvoll, um Flecken zu vermeiden.

Scheinwerfer öfters putzen

Klare Sicht: Besondere Pflege brauchen Scheinwerfer zwar nicht, im Winter kann es aber häufiger nötig werden, sie und die Heckleuchten zu reinigen.
Klare Sicht: Besondere Pflege brauchen Scheinwerfer zwar nicht, im Winter kann es aber häufiger nötig werden, sie und die Heckleuchten zu reinigen. Foto: Christin Klose, dpa-tmn

Vor allem die Scheinwerfer brauchen Pflege. Viele Autofahrer putzen diese im Winter jedoch zu selten. Das wird gefährlich, wenn der Schmutz die Leuchtstärke beeinträchtigt. Darauf weist der TÜV Thüringen hin. Die eigene Sicht reduziert sich, gleichsam wird man von anderen Verkehrsteilnehmern schlechter und später erkannt. Die Lichtanlage nur beim Tanken zu reinigen, reiche oft nicht. Das Winterwetter sorgt für nasse Straßen und damit für verschmutzte Scheinwerfer und Scheiben. Streugut verschlimmert den Effekt.

Spätestens wenn die Leuchtkraft der Scheinwerfer und Rücklichter getrübt wird, sollte der Autofahrer sie putzen oder durch die Waschstraße fahren. Denn gerade bei Dunkelheit oder Nebel seien eine saubere Windschutzscheibe und Lichtanlage überlebenswichtig, so der TÜV Thüringen.

An Nachtfrost denken

Autofahrer sollten bei Frost am Tag nicht in die Waschanlage fahren. Zurückbleibendes Wasser könne dann unter Umständen an den Bremssätteln oder den Türdichtungen gefrieren, erklärt Philipp Schreiber vom TÜV Süd. "Man wartet lieber auf leichte Plusgrade."

Auch wenn das Thermometer am Tag über null Grad anzeigt: Autofahrer sollten Nachtfrost nicht vergessen. Denn Wasserrückstände können dann über Nacht gefrieren. "In dem Fall wäscht man den Wagen lieber früh, anstatt nachmittags nach der Arbeit", erklärt Schreiber. So kann er bis zur Nacht trocknen – wenn er denn draußen steht. Parkt man in einer beheizten Garage, ist der Nachtfrost kein Problem.

Wie häufig sollte man sein Auto waschen?

Generell sollte das Auto im Winter sogar häufiger gewaschen werden als in anderen Jahreszeiten, sagt Schreiber. "Die Verschmutzung ist einfach höher.“ Und auch Salzrückstände sollten regelmäßig runter, da sie die Korrosion beschleunigen können. Der ADAC rät, bei kalter Witterung Waschstraßen zu bevorzugen. Waschstraßen seien demnach in der Regel ordentlich beheizt: Das Auto trocknet besser.

Darf das Auto am Sonntag gewaschen werden?

Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In diesen Bundesländern sind Autowaschanlagen am Sonntag geöffnet:

  • Berlin
  • Brandenburg
  • Hamburg
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein

In diesen Bundesländern bleiben die Waschanlagen am Sonntag geschlossen:

  • Baden-Württemberg
  • Bremen
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Saarland
  • Rheinland-Pfalz

In Bayern, Hessen und Thüringen ist es ortsabhängig. Waschanlagen dürfen grundsätzlich öffnen, die Gemeinden müssen die Ausnahme aber festlegen.

Wollen Sie Ihr Auto am Sonntag zuhause saugen, sollten Sie beachten, dass Ihre Nachbarn sich aufgrund einer Ruhestörung beschweren könnten.

Darf man sein Auto zuhause waschen?

In einem Merkblatt vom Landratsamt Starnberg ist festgehalten, dass man sein Auto nicht auf der Straße waschen darf: "Das Autowaschen auf öffentlichen Straßen ist kein Verkehrsvorgang. Ein Auto, das gewaschen wird, stellt insoweit ein Verkehrshindernis im Sinne des § 32 der Straßenverkehrsordnung (StVO) dar. Wegerechtlich handelt es sich [...] um eine unerlaubte Sondernutzung."

Selbst auf dem eigenen Hof können hohe Bußgelder drohen, wenn chemische Reinigungsmittel dem Wasserkreislauf hinzugefügt werden. Der TÜV Süd rät, sein Auto nur bei Waschanlagen zu reinigen, da diese einen Ölabscheider und Filter haben. Auf dem eigenen Hof ist das meist nicht der Fall und beim Autowaschen können neben Reinigungsmittels auch Öle und Schwermetalle in den Wasserkreislauf gelangen. Wohnen Sie in einem Wasserschutzgebiet sind die Auflagen noch strenger, dort besteht ein grundsätzliches Verbot. Mit klaren Wasser und einem Schwamm darf das Auto zuhause gewaschen werden - vorausgesetzt es gibt kein generelles Verbot in Ihrer Gemeinde.

(tmn, AZ)

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