Einmal unter einem Baum geparkt oder einen Feldweg entlang gefahren und schon spürt man die Blicke der anderen Autofahrer im Nacken und fragt sich: Ist es wieder Zeit das Auto zu waschen? Spätestens wenn Unbekannte Botschaften auf dem Autolack im Staub und Straßendreck hinterlassen ist es wohl wieder so weit.
Sie können Ihr Auto dann entweder durch die Waschanlage fahren oder ganz einfach selbst Hand anlegen. In diesem Artikel lesen Sie welche Schritte notwendig sind, um das Auto richtig selbst zu reinigen.
Weil Salz- und Staubreste durch die Anlagenbürsten in den Lack gerieben und für Kratzer sorgen können, ist die Vorwäsche im Winter besonders wichtig. Mit einem Dampfstrahler wird diese Schicht vorher heruntergespült. Eine Unterbodenwäsche entfernt abgelagertes Salz von der Unterseite des Wagens. Nach dem Herausfahren aus der Anlage empfiehlt der ADAC, auf gerader Straße einmal auf das Bremspedal zu treten. Das hilft gegen Eisablagerungen an der Bremse. Doch auch im Sommer sollten Staub und grobe Verunreinigungen durch die Vorwäsche entfernt werden.
Außenreinigung
Innenreinigung
Mit dem Hochdruckreiniger lässt sich der grobe Schmutz gut entfernen. Danach können Sie die Felgen mit Reinigungsmittel und einem Schwamm oder einer Bürste reinigen. Fünf Schritte sollten Sie beim Felgenreinigen beachten:
Vor allem die Scheinwerfer brauchen Pflege. Viele Autofahrer putzen diese im Winter jedoch zu selten. Das wird gefährlich, wenn der Schmutz die Leuchtstärke beeinträchtigt. Darauf weist der TÜV Thüringen hin. Die eigene Sicht reduziert sich, gleichsam wird man von anderen Verkehrsteilnehmern schlechter und später erkannt. Die Lichtanlage nur beim Tanken zu reinigen, reiche oft nicht. Das Winterwetter sorgt für nasse Straßen und damit für verschmutzte Scheinwerfer und Scheiben. Streugut verschlimmert den Effekt.
Spätestens wenn die Leuchtkraft der Scheinwerfer und Rücklichter getrübt wird, sollte der Autofahrer sie putzen oder durch die Waschstraße fahren. Denn gerade bei Dunkelheit oder Nebel seien eine saubere Windschutzscheibe und Lichtanlage überlebenswichtig, so der TÜV Thüringen.
Autofahrer sollten bei Frost am Tag nicht in die Waschanlage fahren. Zurückbleibendes Wasser könne dann unter Umständen an den Bremssätteln oder den Türdichtungen gefrieren, erklärt Philipp Schreiber vom TÜV Süd. "Man wartet lieber auf leichte Plusgrade."
Auch wenn das Thermometer am Tag über null Grad anzeigt: Autofahrer sollten Nachtfrost nicht vergessen. Denn Wasserrückstände können dann über Nacht gefrieren. "In dem Fall wäscht man den Wagen lieber früh, anstatt nachmittags nach der Arbeit", erklärt Schreiber. So kann er bis zur Nacht trocknen – wenn er denn draußen steht. Parkt man in einer beheizten Garage, ist der Nachtfrost kein Problem.
Generell sollte das Auto im Winter sogar häufiger gewaschen werden als in anderen Jahreszeiten, sagt Schreiber. "Die Verschmutzung ist einfach höher.“ Und auch Salzrückstände sollten regelmäßig runter, da sie die Korrosion beschleunigen können. Der ADAC rät, bei kalter Witterung Waschstraßen zu bevorzugen. Waschstraßen seien demnach in der Regel ordentlich beheizt: Das Auto trocknet besser.
Darf das Auto am Sonntag gewaschen werden?
Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In diesen Bundesländern sind Autowaschanlagen am Sonntag geöffnet:
In diesen Bundesländern bleiben die Waschanlagen am Sonntag geschlossen:
In Bayern, Hessen und Thüringen ist es ortsabhängig. Waschanlagen dürfen grundsätzlich öffnen, die Gemeinden müssen die Ausnahme aber festlegen.
Wollen Sie Ihr Auto am Sonntag zuhause saugen, sollten Sie beachten, dass Ihre Nachbarn sich aufgrund einer Ruhestörung beschweren könnten.
In einem Merkblatt vom Landratsamt Starnberg ist festgehalten, dass man sein Auto nicht auf der Straße waschen darf: "Das Autowaschen auf öffentlichen Straßen ist kein Verkehrsvorgang. Ein Auto, das gewaschen wird, stellt insoweit ein Verkehrshindernis im Sinne des § 32 der Straßenverkehrsordnung (StVO) dar. Wegerechtlich handelt es sich [...] um eine unerlaubte Sondernutzung."
Selbst auf dem eigenen Hof können hohe Bußgelder drohen, wenn chemische Reinigungsmittel dem Wasserkreislauf hinzugefügt werden. Der TÜV Süd rät, sein Auto nur bei Waschanlagen zu reinigen, da diese einen Ölabscheider und Filter haben. Auf dem eigenen Hof ist das meist nicht der Fall und beim Autowaschen können neben Reinigungsmittels auch Öle und Schwermetalle in den Wasserkreislauf gelangen. Wohnen Sie in einem Wasserschutzgebiet sind die Auflagen noch strenger, dort besteht ein grundsätzliches Verbot. Mit klaren Wasser und einem Schwamm darf das Auto zuhause gewaschen werden - vorausgesetzt es gibt kein generelles Verbot in Ihrer Gemeinde.
(tmn, AZ)